Brrrr, ist das kalt da draußen! Die eisige Luft schreit förmlich nach einem deftigen Gericht, das ein wenig gemütliches Hüttenfeeling aufkommen lässt. Bei mir sind Schupfnudeln mit Sauerkraut und Speck da definitiv ganz weit oben auf der Liste. Und was Sauerkraut nicht alles kann: Es ist ein wahrer Gesundheitsbrunnen, reich an Vitamin C, gut für die Verdauung und hat dabei kaum Kalorien. Der einzige Grund, warum ich es früher nicht gerne gegessen habe, war diese Fußgeschichte: Bei einem Spontanstop in einem urigen Restaurant auf der Rückfahrt vom Reiturlaub im Allgäu hat am Nebentisch ein Herr das gute Sauerkraut auf der Schlachtplatte gelobt. Darauf hat die alte Wirtin stolz gesagt: "Des hod dr Mann fai selber g'schdampft!" Toll, das hätte ich dem alten, fast zahnlosen Hausherren nicht zugetraut, der da hinten so unscheinbar in der Ecke saß, und ich war schwer beeindruckt. Bis dann leider noch der Zusatz kam: "... mit de Fias!" Ja, das Foto von meinem Gesichtsausdruck hätte ich gerne gehabt. Nun kann man heutzutage ja froh sein, wenn Nahrungsmittel noch traditionell verarbeitet werden, allerdings muss man sagen, dass das Stampfen mit den Füßen bei der Herstellung von Sauerkraut nur noch in den allerseltensten Fällen praktiziert wird. Für den Hausgebrauch lassen sich kleinere Mengen ja auch prima mit einem Kartoffelstampfer zubereiten. Aber, ehrlich gesagt, ich greife bei Sauerkraut beherzt zur Dose oder kaufe es beim Metzger frisch, der Aufwand für zwei Personen erscheint mir nämlich ungleich hoch. Die Schupfnudeln hingegen sind ganz schnell und einfach selbst gemacht.
Hier kommt das Rezept für 2 Personen:
Für den Kartoffelteig:
375 g in der Schale gekochte Kartoffeln
90 g Mehl
Salz, Muskatnuss
1 Ei
Salzwasser zum Kochen
Außerdem:
2 EL Butter
80 g Schinkenspeck, gewürfelt
400 g Sauerkraut (aus der Dose oder frisch)
Salz, Pfeffer
Die Kartoffeln pellen und heiß durch die Kartoffelpresse drücken bzw. fein zerstampfen. Mit Mehl, Salz, geriebener Muskatnuss und Ei mit der Teigkarte rasch zu einem glatten Teig verkneten. Aus dem Teig daumendicke Rollen formen, kleine Stückchen abschneiden und auf der bemehlten Arbeitsfläche Fingernudeln formen (schupfen). Ca. 8 Minuten im kochenden Salzwasser gar ziehen lassen. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und abtropfen lassen.
In einer großen Pfanne die Butter erhitzen und die Schupfnudeln darin schwenken, bis sie bräunen. Speckwürfel dazugeben und auslassen. Sauerkraut gut abtropfen lassen und ebenfalls in die Pfanne geben und 10 Minuten mitbraten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.
Das Rezept für den Kartoffelteig stammt aus "Ich helf dir kochen" von Hedwig Maria Stuber, ich habe die Mengenangaben halbiert.