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Sonntag, 9. Januar 2011

Schicker Schimmel: Möhrenspaghetti mit Gorgonzola

"Äh, sorry, aber dein Essen schimmelt!" Davon war ich als Zehnjährige noch felsenfest überzeugt und vor allem war ich schockiert, wenn sich jemand beim Italiener eine Ladung Penne al Gorgonzola bestellt hat. Stimmt ja eigentlich auch, das schimmelt sogar ganz gewaltig. Aber wie der versierte Esser weiß: Das macht gar nichts! Es handelt sich nämlich um den Edelschimmel "Penicillium Roqueforti" (das heißt wirklich so!), nach Roquefort, dem französischen Schimmelkäse No 1 benannt. Die Edelschimmelkultur wird dem Käse in flüssiger Form zugefügt, dann wird der Käse mit einer Nadel etwas durchstochert, damit Luft den Verschimmelungsprozess beschleunigen kann. Gut für´s "G'schmäckle", wie man in meiner Heimat Südbaden sagt, denn dadurch wird mein Gorgonzola hier so richtig schön deftig und bekommt seinen typischen Geschmack. Außerdem können alle Laktoseintoleranten aufatmen, bei Gorgonzola gibt es grünes Licht, obwohl er ein Weichkäse ist, noch dazu aus Kuhmilch. Denn beim Reifungsprozess der Schimmelpilze wird die Laktose zerstört, also ist der Käse auch für empfindliche Mägen geeignet. Zum Thema Laktoseintoleranz gab es vor ein paar Wochen bei Nutriculinary übrigens schon eine ziemlich lustige Entdeckung
Nachdem ich letztes Mal meinen Gorgonzola schon mit knallig-orangefarbenem Kürbis und einem feinen Risotto zubereitet habe, folgen heute knallig-orangefarbene Möhren und bringen ein bisschen Licht ins graue Januarwetter.

Hier kommt das Rezept für 2 Portionen:

250 g Spaghetti
200 g Gorgonzola
4 lange Möhren
2 Frühlingszwiebeln
1 EL Ölivenöl
50 ml Sahne
1 Eigelb
Salz, Pfeffer

Spaghetti nach Packungsangabe al dente kochen. Gorgonzola entrinden und in grobe Stücke schneiden. Möhren schälen und dann mit einem Sparschäler der Länge nach dünne Streifen abschneiden. Frühlingszwiebeln putzen und in Ringe schneiden. In einer großen Pfanne das Olivenöl erhitzen und die Frühlingszwiebeln mit den Möhrenstreifen 5 Minuten anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Eigelb und Sahne gut verquirlen. Spaghetti abgießen, kurz abtropfen lassen und in die heiße Panne zu den Frühlingszwiebeln und Möhren geben. Sahnegemisch darübergeben und gut verrühren. Gorgonzola unterheben, mit Salz und Peffer abschmecken und servieren. 

Und last but not least: Ich freue mich, denn Alex von Alle Kochen hat mir den-Award verliehen. Vielen Dank dafür! Als Regel gilt: "Das Ziel dieser Aktion ist, dass wir unbekannte, gute Blogs ans Licht bringen, deswegen würde ich euch bitten, keine Blogs zu posten, die sowieso schon 3000 Leser haben, sondern talentierte Anfänger und Leute, die zwar schon eine Weile bloggen, aber immer noch nicht so bekannt sind." Ich möchte den Award gerne an Marina und ihren hübschen Blog Chocolat Bleu weiterreichen. Bei ihr gibt es neben ansprechenden Fotografien viele süße Rezepte für alle Zuckerschnuten dieser Welt.

Donnerstag, 6. Januar 2011

Festrestessen: Raclette-Flammkuchen

2011 ist in vollem Gange und sämtliche Vorsätze wurden bereits gebrochen. Ich habe abends Süßigkeiten genascht, ich habe Schuhe gekauft, die so hoch sind, dass ich souveränes Flanieren damit wohl vergessen kann, und ich habe den Wein schon wieder nicht nur in die Sauce gekippt. Aber wisst ihr was, es fühlt sich gut an. Ich bin gewappnet für ein schillerndes, zufriedenes, gesundes neues Jahr mit viel gutem Essen und schönen Geschichten – und dasselbe wünsche ich euch auch! 

Und jetzt zum heutigen Gegenstand der Begierde: Kennt ihr Hardcore-Pfännchen? So nenne ich es, wenn die ganz Ausdauernden unserer Familie (die mit den vermeintlichen „Saumägen“, ratet, wer dazu gehört ...) sich beim alljährlichen Familienraclette kurz bevor sie platzen noch ein Extra-Pfännchen nur mit Käse, Käse und, ach ja, KÄSE machen. Pur, fett und extralange geschmolzen, bis sich oben eine feine braune Kruste bildet. Uah! Teufelszeug! Aber sooo lecker. Und Käse schließt ja bekanntlich den Magen. Aber ich schweife ab. Damit man jedenfalls all die hungrigen Mäuler satt bekommt und nicht das wichtigste am ganzen Abend fehlt, kauft man ja oft soviel Käse, dass dieser selbst durch diverse Hardcore-Pfännchen nicht komplett vertilgt werden kann. Und am nächsten Tag möchte man doch nicht schon wieder das monströse Gerät auspacken (das man mitsamt den gusseisernen Pfännchen und Holzschabern gerade mühsam von Hand gespült hat) um die paar Reste zu verbraten. Die Lösung: Unkompliziert sämtliche übrig gebliebenen Raclette-Zutaten auf einen Flammkuchenboden klatschen, ab in den Ofen damit, derweil ein Bierchen geöffnet und schon kann´s losgehen. 


Hier kommt das Rezept für 3-4 Portionen: 

Für den Flammkuchenteig (das gleiche Rezept wie hier): 
10 g frische Hefe 
250 g Mehl und Mehl zum Arbeiten 
100 ml Buttermilch 
2 EL Olivenöl 
Salz 

Für den Belag: 
1 Zwiebel 
4 mittelgroße Kartoffeln 
6-8 Scheiben rohen Schinken 
200 g Raclette-Käse 
Salz, Paprikapulver, Pfeffer 

Die Hefe in 25 ml lauwarmem Wasser auflösen. Mehl in eine Schüssel sieben, in die Mitte eine Mulde drücken, das Hefegemisch hineingeben und mit etwas Mehl vom Rand vermischen. Die Buttermilch, 2 EL Öl und 1/2 TL Salz hinzufügen. Alles zu einem glatten Teig verkneten und zugedeckt an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen. Den Backofen auf höchster Stufe vorheizen. Derweil die Zwiebel schälen und in dünne Ringe schneiden, Kartoffeln in dünne Scheiben schneiden und Schinken grob auseinanderrupfen. Den Raclette-Käse erst in Scheiben (falls nicht schon so gekauft) dann in Streifen schneiden. Den Teig nach dem Gehen noch einmal kurz durchkneten und in 3-4 gleich große Stücke teilen. Diese auf leicht bemehltem Backpapier in Größe des Blechs ca. 2 mm dünn zu je einem Oval ausrollen. Mit einer dünnen Schicht Kartoffeln belegen, dann etwas salzen. Schinken und Zwiebeln darauf geben und den Raclette-Käse darauf verteilen. Frisch gemahlenen Pfeffer und etwas Paprikapulver darüberstreuen. Jeweils 2 Flammkuchen auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und im Ofen auf mittlerer Schiene ca. 5-7 Minuten backen, bis der Käse leicht bräunt