Sonntag, 27. Juni 2010

Von Bienchen und Blümchen: Ziegenkäse-Tartelettes mit Honig und ein kleiner Ausflug

Vor ein paar Wochen schon habe ich bei einer Laufrunde im Darmstädter Wald entlang der Fasaneriemauer eine wahre Perle entdeckt: Eine kleine Imkerei, deren Honig so gut schmeckt, dass man nie wieder einen anderen essen möchte! Ich esse Honig nicht nur gerne auf´s Brot, sondern verwende ihn auch öfter in der Küche, also habe ich gleich zwei große Gläser feinsten Blütenhonig eingepackt. Die kleine Verkaufsstelle mit Kaufladen-Charme liegt nur ein paar Schritte von den Wabenkästen entfernt, es herrscht emsiges Treiben und das Summen der Bienen ist schon deutlich zu hören. 


Nun gehöre ich zwar nicht zu den Menschen, die in Panik ausbrechen, wenn ein kleines Bienchen um sie herumschwirrt, vor so einer ganzen Meute habe ich allerdings einen Heidenrespekt. Aber interessant ist es schon... Und Imker können scheinbar nicht nur Honig machen sondern auch Gedanken lesen und so fragt der nette Herr Raich: "Wollen Sie mal die Waben anschauen?" Na klar! Gedanklich sehe ich mich zwar schon im Zickzack durch den Wald rennen, dicht gefolgt von einem zu einer schwarzen Traube vereinten Bienenschwarm, aber die Neugier überwiegt und ich stürze mich im wahrsten Sinne des Wortes ins Getümmel. Jetzt bloß nicht mit den Armen fuchteln! Und Mund zu! Herr Raich zeigt mir zuerst eine der großen Waben, auf der man deutlich sehen kann, dass schon ein Teil davon mit einer dünnen Wachsschicht verschlossen ist. Darunter reift der Honig, der später auf meine Ziegenkäse-Tartelettes wandert! 


Ich staune, denn aus direkter Nähe habe ich sowas noch nie gesehen. Und faszinierend, was die kleinen Tierchen für Meisterleistungen vollbringen! "Das da ist die Königin." Mein Staunen wechselt um in Ehrfurcht (Mund zu, hab ich doch gesagt!), denn die Bienenkönigin ist für mich schon fast ein Mythos.   Früher wurde mir oft von ihr erzählt und auf Fotos im Bio-Unterricht habe ich sie natürlich auch gesehen, aber live? Nee. Ganz schöner Brummer, im Vergleich zu den anderen. Und man bedenke, die Dame hat einen ganzen Hofstaat unter der Fuchtel! 


Da für Nachwuchs gesorgt werden muss und nicht nur der Honig sondern auch die Bienen von Herrn Raich sehr begehrt sind, hat er extra kleine Kästen aufgestellt, in denen sich die Brut ungestört entwickeln kann. Zum Schluss präsentiert er mir ein paar frisch geschlüpfte Bienen. 


Wir plaudern noch ein bisschen und ich erfahre allerhand über die Imkerei und das Leben (und leider auch Sterben) der Bienen. Ich erfahre, wie wichtig es ist, die regionalen Bestände zu pflegen und zu erhalten und was für eine Arbeit damit verbunden ist. Denn ohne die Bienen stünde das gesamte ökologische System auf der Kippe, da sie wichtige Bestäuber für unzählige Pflanzen sind. Und, nicht zuletzt: Ohne Honig wäre die gute Küche um einiges ärmer!

Hier kommt das Rezept für 4 kleine Tartelettes:
1 Packung TK-Blätterteig
1 TL Öl zum Bepinseln
Erbsen oder andere getrocknete Hülsenfrüchte zum Blindbacken
2 EL Olivenöl
2 kleine Schalotten, fein gehackt
4 Tomaten, in kleine Stücke gehackt
2 EL Balsamico-Essig
Salz
1 TL Honig
4 Scheiben Ziegenkäse (ca. 1 cm dick)
4 TL Honig zum Beträufeln
ein paar Zweige Thymian


Backofen auf 200°C vorheitzen. Blätterteig aufrollen und 4 Stücke in der Größe der Tarteförmchen ausschneiden. Die Tarteförmchen dünn mit Öl bepinseln und mit Blätterteig auslegen. Mit Erbsen zum Blindbacken befüllen und für 7-8 Minuten in den Ofen geben. Herausnehmen, Erbsen entfernen und Förmchen mit Teig bis zur weiteren Verwendung beiseite stellen. In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen, Schalotten darin andünsten, Tomaten dazugeben und ein paar Minuten köcheln lassen. Mit Balsamico-Essig ablöschen und weiter einkochen lassen. Etwas salzen und mit Honig abschmecken. 
Die Tomatenmasse auf die Förmchen verteilen, je eine Scheibe Ziegenkäse darauf legen, mit je einem TL Honig beträufeln und ein paar Blättchen Thymian darübergeben. Zurück in den Ofen damit und in ca. 10 Minuten fertig backen, bis der Käse leicht zerlaufen ist. Tartelettes aus der Form nehmen und zu einem frischen, grünen Salat servieren. 


Vielleicht gibt es in eurer Nähe ja auch eine Imkerei, die Honig direkt verkauft. Oft findet man Imkereistände auch auf Wochenmärkten. Ich finde es jedenfalls klasse, dass ich meine Honigproduzenten jetzt quasi einmal persönlich kennen lernen durfte, und sie waren alle nett und haben nicht gestochen. Ein herzliches Dankeschön, Herr Raich, für den interessanten Einblick ... und den guten Honig!

Donnerstag, 24. Juni 2010

Balkongenippe: Zitronenbuttermilch-Eis mit Vodka

Endlich ist das Wetter wieder besser. So macht alles mehr Spaß, das Aufstehen, die Arbeit, die WM und vor allem das süße Nichtstun! Und weil letzteres bei mir diese Woche besonders knapp bemessen ist, gibt´s hier auf die Schnelle eine kleine Erfrischung.


Hier kommt das Rezept (ergibt eine ganze Schüssel voll, ausreichend nicht ganz für eine Fußballmannschaft):
200 ml Sahne
90 g Zucker
500 ml Buttermilch
Saft von 3 Zitronen
Vodka zum Servieren (den kann man natürlich auch weglassen)

Alle Zutaten bis auf den Zucker vor der Zubereitung gut durchkühlen. Sahne anschlagen, bis sie dickflüssig wird, den Zucker untermengen. Buttermilch und Zitronensaft dazu geben und gut verrühren. Nun die Masse in die Eismaschine geben und gefrieren lassen, bei mir hat das ca. 20 Minuten gedauert. In eine gefriergeeignete Schale umfüllen und ggf. noch einige Zeit im TK-Fach nachgefrieren lassen, je nach dem wieviel Power eure Eismaschine hat. Von der Eismasse kleine Portionen abstechen und in Cocktailgläser geben, mit Vodka aufgießen und servieren.


Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Eis für die Zubereitung ohne Maschine geeignet ist, da habe ich leider keine Erfahrungswerte. Im Zweifelsfall heißt´s zumindest rühren, rühren, rühren. Das Rezept für das Buttermilcheis habe ich bei Chefkoch gefunden, die Idee mit dem Vodka habe ich bei einer Geburtstagsfeier aufgeschnappt, bei der wir als Zwischengang Zitronensorbet auf Vodka serviert bekamen. Das Eis zerläuft irgendwann im Vodka und färbt diesen milchig-weiß, was ich sehr gerne mag, wer das aber nicht so gut findet sollte das Eis am besten pur genießen oder in Verbindung mit Alkohol tatsächlich auf Sorbet umsteigen, da hier keine Milchprodukte enthalten sind.

Sonntag, 20. Juni 2010

Some like it deftig: Gebratene Maultaschen mit Kartoffeln und Chorizo

Nach einem verlängerten Wochenende in der alten Heimat, das ebenso schön wie auch ein bisschen anstrengend war, freut man sich zuhause angekommen über banale Dinge wir genügend Milch im Kühlschrank, um den Kaffedurst am Sonntag-Nachmittag zu stillen oder die Feststellung, dass man den häuslichen Kehrdienst doch nicht verschwitzt hat, sondern erst übernächste Woche aufs Auge gedrückt bekommt. Und dann gibt es die kleinen Schocks: Das Ladegerät vom Handy ist irgendwie weg, die Lieblingsjeans fliegt noch irgendwo unter dem Gästebett herum und (das Schlimmste!) der heimisch-badische Wein steht vergessen in Mamas Kühlschrank! Den seh ich nie wieder! Ja und einkaufen konnte man auch nicht, man hat aber höllisch Hunger. Was tun? Gefrierfach plündern, da liegen noch zwei eingefrorene Maultaschen, im Kämmerchen ein paar Kartoffeln und im Kühlschrank ein Reststück Chorizo. Und Wein-mäßig tut´s am Abend dann eben auch en Hess´!


Rezept für 2 Portionen:
ca. 400 g Kartoffeln
2 Maultaschen
80 g Chorizo
2 EL Öl zum Anbraten, Salz, Pfeffer
Etwas Petersilie, fein gehackt

Zubereitung:
Öl in einer großen Pfanne erhitzen, Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden und im heißen Öl ca. 10 Minuten anbraten. Maultaschen und Chorizo in schmale Scheiben schneiden, zu den Kartoffeln geben und mitbraten, bis alles gar und knusprig gebräunt ist. Ordentlich salzen und pfeffern und mit Petersilie bestreut servieren. 


Das Rezept gibt es öfter, wenn es schnell gehen muss und man großen Hunger oder Lust auf was richtig deftiges (oder beides zusammen) hat. Die Chorizo kann man gut durch in Scheiben geschnittene Bratwurst ersetzen - oder auch ganz weglassen. Das ist sozusagen mein Haus-Fastfood, supereinfach zu machen und schmeckt richtig gut. Ach ja, und es ist ne 1-a Grundlage für das ein oder andere WM-Bierchen. 

Donnerstag, 17. Juni 2010

Mozzarella-Sticks mit Nacho-Kruste und Guacamole: WM-Fieber und (halb)schlaue Fußballweisheiten

Ach herrje, da isse wieder, die WM. Und somit die Zeit, mich mit meinem gefährlichen Fußball-Halbwissen zu blamieren, das war das letzte Mal auch schon so. Dieses Mal wollte ich es aber besser machen, Übungsgegenstand war das Auftaktspiel der deutschen Mannschaft beim Public Viewing im Biergarten. Nachdem ich mich also vergewissert habe, ob wir die Weißen oder die Blauen sind und auf welches Tor wir schießen müssen, kann´s losgehen: Bei jeder verpatzen Chance schlage ich die Hände gegen die Stirn und sage "Ooouuuuu" ... und füge nonchalant hinzu "den hätte ja sogar meine Oma reingehauen". Leicht befremdlicher Blick vom Nebentisch. Weiter geht´s, ein Foul, es folgt die gelbe Karte und die Standpauke vom Schiri. "Also in England hätten die sowas nicht gepfiffen", sage ich kopfschüttelnd. "Du, da wurde einer von unseren gefoult, das ist gut, dass das gepfiffen wurde." Ach so... Die Blicke vom Nebentisch werden feindseliger. Das Spiel läuft, Klose verschießt und ich bemerke: "Den hätt´ ich nicht aufgestellt, der reißt doch jetzt im Verein nix mehr rum!" Die Klose-Rufe am Nebentisch weichen empörtem Räuspern. Dann köpft er das 2:0. Ich merke, ich sollte mich zurücknehmen. Am Ende kann ich mir eine Sache aber nicht verkneifen und sage etwas lauter in Richtung Nebentisch: "Wo war denn eigentlich der Ballack? ... Scherz, Jungs!"

Für die Spiele, die man vor dem heimischen Fernseher anschaut, braucht man was zu knabbern. Hier habe ich was schöneres als ne Tüte Nachos, leeeckere Mozzarella-Sticks ...

Rezept für zwei Portionen:
Für die Mozzarella-Sticks:
1 Kugel Mozzarella
30 g Mehl
1 Ei
80 g Nachos bzw. Tortilla-Chips
Salz, Cayenne-Pfeffer
Öl zum Frittieren

Für die Guacamole:
1 reife Avocado
Ein paar Spritzer Zitronensaft
3 eingelegte, getrocknete Tomaten
1 EL Olivenöl
1 EL gehackte Petersilie
Salz, Pfeffer


Nachos fein zerbröseln, ich habe dafür einen Fleischklopfer verwendet, wunderbar geht´s aber auch mit einem Nudelholz. Für die Sticks Mozzarella erst in 1 cm dicke Scheiben schneiden und diese dann noch einmal der Länge nach in 1 cm breite Streifen schneiden. Mehl und Nacho-Brösel jeweils auf einen Teller geben, das Ei auf einen Teller schlagen und verrühren. Die Mozzarellastreifen gut salzen und mit Cayenne-Pfeffer würzen, dann jeweils zuerst im Mehl wenden, durch die Eimasse ziehen und zum Schluss in den Nachobröseln wenden. Auf einen flachen Teller legen und für 30 Minuten ins Gefrierfach stellen, dann zerlaufen die Sticks später beim Frittieren nicht so schnell.
Für die Guacamole die Avocado halbieren, entkernen und mit einem Löffel das Fruchtfleisch von der Schale lösen. In eine Schüssel geben, mit einer Gabel zerdrücken und sofort mit Zitronensaft beträufeln, sonst wird das schöne Grün zu einem Matschbraun (bei mir wird es leider oft trotz Zitrone zu einem leichten Mittelmatschbraun). Die Tomaten fein hacken und mit dem Olivenöl und der Petersilie zur Avocado geben und alles vorsichtig vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und bis zur weiteren Verwendung kalt stellen.
Frittieröl in einem Topf erhitzen (Stiel von einem Holzkochlöffel reinhalten, wenn sich an diesem Bläschen bilden, ist das Öl heiß genug). Die Mozzarella-Sticks portionsweise in heiße Öl geben und goldgelb frittieren. Vorsichtig herausnehmen und kurz auf Küchenpapier abtropfen lassen. Dann sofort mit der Guacamole servieren.


Vielleicht kann man mit den Mozzarella-Sticks ja ein paar verbale Fußball-Katastrophen wieder gut machen. ;-)

Sonntag, 13. Juni 2010

Guter Lückenbüßer: Kartoffelsalat mit Radicchio und Schafskäse

Was Kartoffelsalat betrifft kann ich nur die Hände in die Luft werfen und schreiend im Kreis rennen! Ich krieg´s einfach nicht gescheit hin! Dafür aber meine Mama, ihr Kartoffelsalat ist perfekt, der beste, den ich je gegessen habe. Und obwohl ich das Rezept kenne und sie mir schon des öfteren eine detaillierte Step-by-Step-Anleitung gegeben hat, wird es einfach nichts und endet jedes Mal im eingangs beschriebenen Szenario. Ich komme mir dann immer vor wie ein kleines Schäfchen, das nach seiner Mutter blökt. "Määäh, Mama, komm schnell! Mach mir Kartoffelsalat!" Seit wir nicht mehr in derselben Stadt wohnen ist eine Kartoffelsalat-Notversorgung leider nur noch selten möglich und das Schäfchen muss sich irgendwie selbst behelfen, wenn es Gelüste bekommt. Diesmal hat es was ausprobiert, mit dem es die Zeit bis zum nächsten Mama-Kartoffelsalat zumindest gut überbrücken kann. Mit, wie passend, Schafskäse! 


Hier kommt das Rezept für 2-3 Portionen:
300 g Kartoffeln
1 Kopf Radicchio
2 Frühlingszwiebeln
Ein kleines Bund Zitronenthymian
3 EL Öl
30 ml Weißwein
75 ml Gemüsebrühe
4 EL Weißweinessig
Salz, Pfeffer
1-2 EL Honig
100 g Schafskäse


Die Kartoffeln waschen und im Salzwasser ca. 20 Minuten gar kochen. Währenddessen Radicchio putzen, waschen und in mundgerechte Stücke zupfen. Die Frühlingszwiebeln putzen und in feine Ringe schneiden. Den Zitronenthymian kurz abbrausen, trocken schütteln und die Blättchen von den Stielen zupfen, dabei ein paar Stiele zur Deko aufbewahren. 
Öl in einem Topf erhitzen, Frühlingszwiebeln und Thymian bei mittlerer Hitze darin andünsten, mit Wein ablöschen und etwas einkochen lassen. Brühe und Essig dazugeben und mit Salz, Pfeffer und Honig abschmecken. 
Die Kartoffeln abgießen, pellen, halbieren bzw. in Stücke schneiden, zum Dressing geben und vermischen. In eine Schüssel umfüllen und abkühlen lassen. Fetakäse zerbröckeln und mit dem Radicchio vorsichtig unter die Kartoffeln mischen. Mit restlichem Zitronenthymian garnieren. 


Der Salat schmeckt schön leicht, er sättigt durch den Käse aber schnell und war für mich als Alleingang ausreichend. Er passt ansonsten auch gut zu einem gegrillten Stückchen Fleisch. 

Donnerstag, 10. Juni 2010

Die Duplo-Tante schlägt zu: Auberginen mit Essig

Gestern stand beim Einkaufen ein kleiner Junge aus der Nachbarschaft vor mir in der Kassenschlange. Dessen Einkaufszettel konnte ich ihm im Tausch gegen ein Duplo mit Fußballbildchen abschwatzen, denn er war einfach viel zu niedlich geschrieben, um ihn nicht der Öffentlichkeit zu präsentieren. 


Mit Oberschienen hat man sonst ja nur beim Einbau von Jalousien zu tun, mich hat es jedenfalls daran erinnert, dass ich zuhause auch noch ein Exemplar davon herumliegen habe. In der aktuellen Ausgabe von So isst Italien bin ich vor ein paar Tagen sowieso auf ein Rezept gestoßen, dass ich gerne ausprobieren wollte. Wie praktisch! Hier ist es:

Für 2 Personen als Vorspeise oder als Snack zum Wein:
1 große Aubergine
Salz
Olivenöl zum Braten
2 Knoblauchzehen, geschält und fein gehackt
Ein paar Kräuter wie Oregano und Thymian (frisch ist besser, ich hatte allerdings nur noch die getrocknete Variante daheim)
50 ml Weißweinessig
100 ml trockener Weißwein


Die Auberginen in 1 cm dicke Scheiben schneiden (ich habe es längs gemacht, im Nachhinein aber festgestellt, dass die runden, vertikalen Scheibchen noch schöner ausgesehen hätten). Diese schichtweise in ein Sieb legen und mit Salz bestreuen. Mit einem kleinen Teller beschweren und 30 Minuten ruhen lassen, so wird den Auberginen das Wasser entzogen. Derweil den Ofen auf 160°C Grad vorheizen. Die Auberginen abspülen und trockentupfen. Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Auberginen portionsweise braten, bis sie goldgelb sind. Gegebenenfalls etwas Öl nachgießen. 
Eine Schicht Auberginen in eine ofenfeste Form geben, den Knoblauch, ein paar Kräuter, die Hälfte des Essigs und des Weißweins hinzugeben und mit einer weiteren Schicht Auberginen bedecken. Den restlichen Wein und Essig darübergeben, noch ein paar Kräuter draufstreuen und für 20 Minuten in den vorgeheizten Ofen geben. Dann mit Brot servieren.


Die Auberginen schmecken warm oder kalt, sie sind abgedeckt im Kühlschrank auch noch ein paar Tage haltbar. 

Sonntag, 6. Juni 2010

Mein Auftakt in die Grillsaison: Saté-Spießchen mit Aprikosen-Dip und Harissa-Kartoffeln

Eigentlich darf man Grillen ja nicht nur als Untersparte vom Kochen verstehen, so wie etwa Dünsten, Braten oder Dämpfen. Es ist viel mehr ein eigenständiges Vergnügen, unser liebstes Sommer-Happening und macht einfach glücklich! Ich starte heute mit kleinen Saté-Spießchen ins Grillparadies. Das Rezept dazu habe ich erst letztes Jahr entdeckt und seitdem bekommt jeder ne Ladung davon verpasst, wenn er mich zu sich zum Grillen einlädt. O-Ton einer Bekannten, als ich mit Spießchen und Six-Pack bewaffnet an die Gartenpforte klopfte: "Hey, da kommen die Spießchen! Oh, hallo Chrissi, du bist ja auch dabei." Man sei jedoch vorgewarnt, denn die Marinade hat es in sich. Sie sieht fürchterlich aus, riecht erbärmlich, und wer sich dazu durchringt, mit dem kleinen Finger ein Fitzelchen zu probieren - viel Spaß! Sie schmeckt wirklich eklig. Wenn man sich von seinen Sinnen aber nicht dazu verleiten lässt, das ganze vorzeitig in die Tonne zu kloppen, dann wird man mit herrlich durchgezogenen, fein scharfen Hähnchenspießen belohnt! Bei mir gibt es dazu einen selbstgemachten Aprikosen-Dip und feurige Harissa-Kartoffeln. Und (ausnahmweise keinen Prosecco, sondern) ein kühles Bier. Prösterchen!


Hier kommt das Rezept für 2 Personen:
Für die Spießchen:
2 Hähnchenbrustfilets
10 EL Sojasauce
3 EL Sesamöl
1 EL Cayennepfeffer
Saft von 1 Zitrone
2 EL brauner Zucker
100 ml Kokosmilch
3 EL Currypulver
16 Holz- oder Metallspieße

Für den Aprikosen-Dip:
100 g getrocknete Aprikosen
1/2 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1/2 grüne Chilischote
15 g frischer Ingwer
1 EL Öl
30 g Zucker
50 ml milder Weißweinessig
50 ml Fleischbrühe
Salz, Cayennepfeffer

Für die Harissa-Kartoffeln:
400 g Kartoffeln
50 ml Olivenöl
Salz 
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
1/2 Zwiebel, fein gehackt
1-2 EL Harissa (ich nehme die Paste aus der Tube)
2 gestr. TL gemahlener Kreuzkümmel (Cumin)


Die Hähnchenbrustfilets der Länge nach in je 8 Streifen schneiden. Alle anderen Zutaten in einer Schüssel gut mit einem Schneebesen verrühren. Die Filets in die Marinade geben und mit Folie abgedeckt mindestens eine Stunde (am Besten über Nacht) kalt stellen. Falls man Holzspieße nimmt, diese für mindestens eine Stunde in kaltes Wasser legen, so lässt sich das Fleisch nach dem Grillen besser lösen. Die Filetstreifen wellenartig auf die Spieße stecken. 

Für den Aprikosen-Dip die Aprikosen, Zwiebel und Knoblauch fein hacken. Von der Chilschote Kerne entfernen, den Ingwer schälen und beides ebenfalls fein hacken. Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin glasig dünsten und Chili, Ingwer, Aprikosen und Zucker zugeben und eine Minute weiter dünsten. Mit Essig und Brühe ablöschen und 5 Minuten bei starker Hitze einkochen lassen. Mit einem Pürierstab fein pürieren, noch einmal aufkochen und danach abkühlen lassen.

Die Kartoffeln schälen, und in ca. 1 cm große Stücke würfeln. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Kartoffeln darin unter Wenden ca. 10 Minuten braten, bis sie gar sind. Herausnehmen, auf Küchenpapier abtropfen lassen, salzen und beiseite stellen. Knoblauch und Zwiebeln im Bratfett dünsten, Harissa und Kreuzkümmel unterrühren. Die Kartoffeln unterheben und 5 Minuten scharf mitbraten (ggf. noch ein paar Spritzer Olivenöl dazugeben). 

Die Saté-Spießchen auf dem heißen Grill ca. 5 Minuten grillen, dabei ein paar Mal wenden. Zusammen mit dem Aprikosen-Dip und den Harissa-Kartoffeln servieren.


Die Rezepte für die Spießchen und den Dip stammen aus Lust auf Genuss 6/2009. Ich habe mal wieder ein bisschen was geändert, bei dem Dip sollte man eigentlich noch ein Stärke-Gemisch zum Binden einrühren, das es bei mir aber sowieso nicht gebraucht hat. Auch mit den Mengenangaben habe ich etwas variiert. Ebenso beim Rezept für die Harissa-Kartoffeln, das aus derselben Zeitschrift, Ausgabe 6/2004 stammt. Den Dip braucht es nicht unbedingt, die Spießchen und Kartoffeln allerdings sind der Burner und wir werden sie diesen Sommer sicher noch oft machen. 

Donnerstag, 3. Juni 2010

Dick, dicker, am dicksten: Pfannen-Pizza

Eine Pfanne ist doch wirklich eines der wichtigsten Küchenutensilien. Was täten wir nur ohne sie! Nicht nur beim Kochen ist sie uns nützlich, sie ist auch abgesehen davon ein wichtiger Bestandteil unseres Sprachgebrauchs und dient mitunter zur Selbstverteidigung: Die Mutter einer Bekannten schläft seit Jahren mit einer Eisenpfanne unterm Bett und behauptet, damit würde sie jeden Einbrecher in die Schranken weisen. In die Pfanne hauen, könnte man ja auch sagen. Vor einiger Zeit titelte ein kleines Wochenblatt: "Ex-Freund mit Pfanne verprügelt - Frau verurteilt." Au weia. Er wird wahrscheinlich froh sein, dass er sie los ist, frei nach dem Motto: Lieber eine fette Ente in der Pfanne als eine dumme Gans am Hals. Wie man sieht, die Pfanne hat so einiges auf der Pfanne, deswegen kam mir diese Pfannen-Pizza gerade recht. Und bevor mir jetzt jemand nachsagt, ich hätte die Pfanne heiß vor lauter Pfannengerede, geht´s schnell zum Rezept! Diese Pizza ist so lecker, da wird der Hund in der Pfanne verrückt!


Hier kommt das Rezept für 4 Personen:
½ Päckchen Trockenhefe
1 TL Rohrzucker
1 TL Salz
500 g Mehl und Mehl zum Bestäuben

Für die Tomatensauce:
1 EL Olivenöl
1 Spritzer Weißweinessig
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Handvoll Basilikum
1 Dose gehackte Tomaten
Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Für den Belag:
Olivenöl
1 rote Zwiebel, geschält und in feine Scheiben geschnitten
ein paar frische Zweige Thymian, die Blättchen abgestreift
150 g Chorizo, in dünne Scheiben geschnitten
1 rote Chilischote, in feine Ringe geschnitten
100 g Büffelmozarella, zerpflückt
1 Handvoll Basilikumblätter
50 g fein geriebener Parmesankäse


Für den Teig in einer Schüssel die Hefe, den Zucker und das Salz mit 325 ml Wasser verrühren. Nach und nach das Mehl unterrühren. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche so lange kneten, bis ein elastischer Teig entsteht. In eine Schüssel legen, mit Mehl bestäuben und mit Klarsichtfolie abdecken. Jetzt muss der Teig bei Zimmertemperetur so lange gehen, bis sich sein Volumen fast verdoppelt hat.



Für die Tomatensauce Olivenöl in einem Topf erhitzen, Knoblauch darin andünsten und alle übrigen Zutaten zugeben. Ein paar Minuten köcheln lassen, dann vom Herd nehmen, etwas abkühlen lassen und mit einem Mixstab pürieren. 
In einer kleinen Pfanne Olivenöl erhitzen und die roten Zwiebeln mit den Thymianblättchen goldgelb dünsten. 
Den Backofen auf 200°C vorheizen. Eine gusseiserne Pfanne mit Olivenöl bestreichen. ¼ des Teigs abnehmen und mit den Händen zu einem Fladen drücken. In die Pfanne legen und passend ausziehen, dabei gut in die Ecken drücken und darauf achten, dass sich am Rand ein kräftiger Wulst bildet. Nun den Boden mit Tomatensauce bestreichen, die Thymianzwiebeln darüberstreuen und mit Chorizo-Scheiben belegen. Büffelmozarella über dem Belag verteilen, Basilikumblätter und ein paar Chiliringe darübergeben. Salzen, kräftig pfeffern und mit Parmesan bestreuen. Ab in den Ofen und auf unterer Schiene ca. 15 Minuten backen, bis der Käse leicht bräunt. Mit dem restlichen Teig und den Zutaten ebenso verfahren. 




Das Rezept ist (wie meine Lieblingspizza auch) von Jamie Oliver. Es stammt aus seinem Amerika-Kochbuch. Seltsamerweise ist die Pizza dort zwar auch als Pfannenpizza bzw. Deep-Pan Pizza betitelt und auch auf dem Foto ist die Pizza in der Pfanne zu sehen, allerdings ist später im Rezept nur noch von "Blechen" die Rede. Bleche sind natürlich eine gute Alternative, vor allem wenn man keine feuerfeste Pfanne hat. Die Teigmenge schätze ich als ausreichend für ein großes Blech, wenn man die Ränder wulstig haben möchte. Ob es beim Backen einen Unterschied macht, kann ich nicht sagen, ich fand die Pizza in der Pfanne aber so hübsch, dass ich es auf jeden Fall ausprobieren musste.