Knollensellerie und ich hatten bis vor einiger Zeit ein eher kompliziertes Beziehungsverhältnis. Hässlich, erdig, immer das Allerletzte in der Gemüsesuppe, schon als Kind für mich das Gewächs des Grauens. Nun habe ich aber schon öfter festgestellt, dass ich mich nach einer „erzwungenen Gewöhnungsphase“ doch mit vielem nicht nur arrangieren kann, sondern es sogar plötzlich ganz gerne mag. Nach Kapern zum Beispiel bin ich seit der wundersamen Heilung durch Panzanella mittlerweile fast schon verrückt und finde, es gibt kaum etwas Besseres, um einem Gericht eine Ladung salzige Deftigkeit zu verpassen. Ist ein bisschen wie Meditieren oder Sport, am Anfang hat man keine Lust drauf und schreit Obszönitäten, später ist man happy, dass man es tut und möchte es nicht mehr missen. Ganz wichtig dabei ist in Bezug auf Essen für mich ein gescheites Rezept, bei dem das, was ansonsten den gewissen Örks-Faktor erzeugt, plötzlich eine gut durchdachte Hauptrolle bekommt oder zumindest so essentiell ist, dass dem Gericht „ohne“ etwas fehlen würde.
Klappt bei meiner neuen Kumpeline hier ganz gut: Die Knolle kommt fein als Raviolifüllung getarnt daher und hat mich in Verbindung mit dem Walnuss-Pesto sehr entzückt. Das Walnuss-Pesto ist übrigens ein Selbstläufer, ruckzuck gemacht und auch mal schnell für 'nen Schwung Spaghetti ein toller Begleiter.
Hier kommt das Rezept für selbst gemachte Ravioli mit Selleriefüllung und Walnuss-Pesto für zwei Portionen:
Für die Ravioli:
200 g Mehl
1 gestr. TL Salz
2 Eier
1-2 EL Olivenöl
... ihr könnt aber natürlich auch ein anderes Nudelteigrezept nehmen
Für die Ravioli-Füllung:
1/2 Knolle Sellerie
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 Stängel Thymian
2 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Für das Walnuss-Pesto:
50 g Walnüsse
1 Knoblauchzehe
1 EL Rosmarinnadeln
3 EL Parmesankäse, fein gerieben
1 EL Walnussöl
2 EL Olivenöl
Salz
Außerdem: Olivenöl, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Für die selbstgemachten Ravioli Mehl in eine Schüssel sieben, Salz untermischen. Eier verquirlen und zusammen mit dem Olivenöl zum Mehl geben. Alles mindestens 5 Minuten zu einem glatten, elastischen Teig verkneten. In Frischhaltefolie wickeln und 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Für die Füllung Sellerie putzen, Zwiebel und Knoblauch schälen und alles fein würfeln. Thymianblättchen vom Stiel zupfen. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Sellerie, Zwiebeln und Knoblauch darin weich dünsten, zum Schluss die Thymianblättchen dazugeben und kurz mitdünsten. Die Ravioli-Füllung kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit einer Gabel grob zerdrücken.
Für das Pesto Walnüsse, Knoblauch und Rosmarin fein hacken (ich nehme dafür immer so einen kleinen handbetriebenen Shredder/Blender, das Pesto sollte jedenfalls hier nicht zu fein werden, sondern noch etwas „krümelig“, deswegen ist ein Pürierstab nicht zu empfehlen). Parmesan und Öle unterrühren, mit Salz abschmecken. Ich habe übrigens ein recht geschmacksintensives Walnussöl, da reicht mir ein EL, aber da könnt ihr variieren und ggf. mehr Walnuss- und weniger Olivenöl nehmen bzw. wenn ihr kein Walnussöl habt, schmeckt´s auch nur mit Olivenöl.
Für die Füllung Sellerie putzen, Zwiebel und Knoblauch schälen und alles fein würfeln. Thymianblättchen vom Stiel zupfen. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Sellerie, Zwiebeln und Knoblauch darin weich dünsten, zum Schluss die Thymianblättchen dazugeben und kurz mitdünsten. Die Ravioli-Füllung kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit einer Gabel grob zerdrücken.
Für das Pesto Walnüsse, Knoblauch und Rosmarin fein hacken (ich nehme dafür immer so einen kleinen handbetriebenen Shredder/Blender, das Pesto sollte jedenfalls hier nicht zu fein werden, sondern noch etwas „krümelig“, deswegen ist ein Pürierstab nicht zu empfehlen). Parmesan und Öle unterrühren, mit Salz abschmecken. Ich habe übrigens ein recht geschmacksintensives Walnussöl, da reicht mir ein EL, aber da könnt ihr variieren und ggf. mehr Walnuss- und weniger Olivenöl nehmen bzw. wenn ihr kein Walnussöl habt, schmeckt´s auch nur mit Olivenöl.
Den Teig auf einer ganz leicht bemehlten Arbeitsfläche superflach ausrollen. Entweder mit dem Nudelholz (denkt an mich, mir sind auch fast die Arme abgefallen) oder mit einer adretten Pastamaschine. Teig in zwei gleich große Stücke teilen. Mit einem Teelöffel kleine Häufchen von der Selleriefüllung auf eine Teighälfte setzen (achtet auf genügend Abstand zwischendrin, dann die Zwischenräume mit etwas Wasser bepinseln und die andere Teighälfte drauflegen. Den Teig zwischen der Füllung gut andrücken, dann mit einem Messer oder - noch schöner - mit einem Pastarädchen die Ravioli ausschneiden.
Ravioli im kochenden Salzwasser etwa 3 Minuten kochen (sie müssen oben schwimmen) und dann mit einer Schaumkelle herausnehmen und abtropfen lassen. Etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Ravioli darin schwenken. Mit Walnusspesto vermischen und mit frisch gemahlenem Pfeffer bestreut servieren. Nach Geschmack noch mit ein paar Tropfen Olivenöl beträufeln.
Ich wünsche euch einen guten Wochenstart, viele schöne Grüße!