Dienstag, 17. Dezember 2013

Quarkstollen mit Trockenfrüchten und Marzipan: Last Minute-Rettung ohne Lagerzeit

Rrrring, ring, riiiiiing!! Hier kommt der Stollenexpress!! Da wär´s doch vor lauter Zackzack und Hektik fast wieder nichts mit dem Klassiker der Weihnachtsklassiker überhaupt geworden, aber diesmal habe ich den Kampf mit Trockenfrüchten und Puderzucker für mich entschieden und nebenbei auch noch der für Stollen üblichen Lagerzeit ein Schnippchen geschlagen. Jihaaa!

Aber von vorne: Mitte November packt mich regelmäßig ein ausgewachsener und leidenschaftlicher Weihnachtsvorbereitungsanfall. Das große Problem: Leider nur gedanklich. Während ich also gefühlt 34056 Ideen für hübsche Verpackungen, individuelle und liebevolle Geschenke, sowohl klassische als auch vollkommen abgedrehte neue Plätzchensorten, musikalische Untermalung, verschiedene Outfits mit viel Blingbling und Heititei für die Festtage und vor allem kulinarische Geschenke und Verpflegung für die gesamte Adventszeit habe, rauschen die Tage an mir vorbei, vollgestopft mit allerlei anderem, das nur dummerweise nicht im Entferntesten etwas mit der christlichen Hauptgeschäftszeit zu tun hat.

Quarkstollen ohne Lagerzeit


Aber what shall´s, Trübsal blasen will man ja wohl wegen ein paar Vorbereitungsmalheurs nicht, letztendlich schütteln wir doch immer irgendwas locker aus der Hüfte und außerdem habe ich im Rezepteberg zumindest noch die Rettung für mein ominöses Stollenvorhaben 2013 gefunden: Quarkstollen! Ohne Hefe und vor allem: ohne Lagerzeit! Man kann ihn nämlich morgens backen und nachmittags schon zum Adventskaffeekränzchen kredenzen. Oder in Ruhe noch an liebe Freunde und Verwandte verschicken, die man an den Feiertagen nicht persönlich beschenken kann. 
So schaffe ich es zumindest doch noch, spätestens am ersten Weihnachtsfeiertag (wo in vielen Regionen übrigens ganz traditionell der Stollen angeschnitten wird, weil der Stollen wegen seiner Form an das kleine, gut verpackte Jesuskindlein in der Krippe erinnern soll), mit dicken Backen und ganz Posaunenengel-like ein Stück Stollen zu mampfen.

Stollen ohne Lagerung



Hier kommt das Rezept für einen Quarkstollen ohne Lagerung mit etwa 12 Stücken

Für den Stollenteig:
100 g Rosinen
60 g getrocknete Datteln
20 g Marzipanrohmasse
50 g Zucker
1 EL Aprikosenmarmelade
50 g gehackte Mandeln
1 Ei
100 g Sahnequark
50 g Magerquark (ihr könnt natürlich auch 150 g Sahnequark für den Stollen nehmen, lag bei mir eher an der Resteverwertung ;-) nur bitte nicht NUR Magerquark, sonst könnte euer Stollen ein bisschen zu trocken werden)
50 g weiche Butter
½ TL geriebene Orangenschale
1 EL Sahne (klingt nach "zu vernachlässigen", eine Bekannte SCHWÖRT aber darauf, deswegen hab ich´s auch ausprobiert)
250 g Mehl
½ Pk. Backpulver

Zum Bestreichen nach dem Backen:
1 EL Butter
1 EL Aprikosenmarmelade
2 EL Zucker
Puderzucker

Backofen auf 190 Grad vorheizen. Datteln und Marzipanrohmasse grob hacken und zusammen mit den Rosinen in eine Schüssel geben. Zucker, Marmelade, Mandeln, Ei, Quark, Butter und geriebene Orangenschale mit den Trockenfrüchten und dem Marzipan verrühren.
Mehl mit dem Backpulver mischen, über die Masse sieben und mit den Händen auf leicht bemehlter Arbeitsfläche alles zu einem glatten Teig verkneten.
Einen länglichen Stollen formen und mit der Handkante auf einer Seite eine Kerbe eindrücken, dann bekommt der Stollen seine typische Form.

Den Quarkstollen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen und mit etwas Wasser bepinseln. Im vorgeheizten Backofen auf der 2. Schiene von unten knapp 35 Minuten backen. Schaut kurz vorher mal in den Ofen, der Stollen soll schön goldbraun sein, falls er aber zu dunkel werden sollte, deckt ihn einfach für die restliche Zeit mit Alufolie ab.

Die Butter mit der Marmelade in einem kleinen Töpfchen erhitzen und den noch lauwarmen Quarkstollen damit bepinseln. Dann den Zucker darüberstreuen und den Stollen vollständig auskühlen lassen. Erst dann diiiiick mit Puderzucker bestäuben. Jetzt könnt ihr den Stollen sofort servieren, denn er benötigt keine Lagerung, er ist aber ohne Weiteres gut verpackt auch locker eine Woche haltbar.

Stollen ohne Lagerzeit




Ihr könnt die Trockenfrüchte übrigens auch nach Gusto mit dem ersetzen, worauf ihr gerade Lust habt: Getrocknete Feigen, Korinthen, Aprikosen ... ihr könnt auch etwas Zitronat und Orangeat verwenden (diesbezüglich habe ich persönlich ja leider mein Kindheitstrauma vom "Zitroneneis mit 'Stückchen'" noch nicht ganz überwunden, örks...), könnt die Mandeln mit anderen Nusssorten ersetzen und euren eigenen Last Minute-Stollen fabrizieren. Bei mir hat das bisschen Orangenschale dem Stollen übrigens ein schön fruchtiges Aroma verpasst. 

Falls wir uns vorher nicht mehr hören/lesen/schreiben/sehen wünsche ich euch wunderbar entspannte Festtage im Kreise eurer Lieben! Ich hab mich sehr gefreut, dass so viele von euch auch dieses Jahr bei mir vorbeigeschaut haben - obwohl ich zwischendurch immer wieder ohne einen Mucks abgetaucht bin. Bis allerspätestens nächstes Jahr, viele liebe Grüße! ;-)

Montag, 18. November 2013

Eierlikörtorte mit Kirschen und Tonkabohne: Das All-in-one-Hüftwunder

Letztes Mal gab es Kuchen, wie wäre es denn dann heute mit einer klitzekleinen Torte mit eineinhalb Tafeln Schokolade, einem halben Liter Sahne, Mascarpone und ein bisschen Schuss? Kann man machen, oder? Mit Eierlikör ist es ja in etwa wie mit Lakritz, Fenchel oder Rosinen – entweder man ist total verrückt danach (ich) oder es macht sich schon beim Gedanken daran ein ... nunja, sagen wir „dezentes Unpässlichkeitsgefühl“ in der Kehle breit. In meiner Familie mögen die meisten Eierlikör sehr gerne, manche (ich) fahren sogar regelrecht darauf ab. Demzufolge fällt meine Wahl beim Familienbesuch oft auf einen Kuchen oder eine Torte mit Eierlikör. Als Jack, der rotzfreche und süßeste Chihuahua aller Zeiten bei meiner Cousine eingezogen ist, gab es schon diesen saftigen Eierlikörkuchen und letztes Jahr zu Ostern die Eierlikör-Käsetorte mit knapp einer dreiviertel Flasche des goldenen Eiersaftes intus - extra für Oma. Grund genug, zum 91. Geburtstag unserer zepterschwingenden Grande Dame der Familie noch eins drauf zu setzen. Zwar habe ich diesmal die Eierlikörmenge deutlich reduziert, dafür die Torte mit Tonkabohne aromatisiert, was ein absoluter Volltreffer war. 

Eierlikörtorte mit Kirschen und Tonkabohne


Hier kommt das Rezept für die Eierlikörtorte mit Kirschen und Tonkabohne für eine Springform mit einem Durchmesse von 26 cm, zur Freude aller eierlikörliebenden Omis: 

Für den Tortenboden:
150 g Zartbitterschokolade 
6 Eier 
175 g Zucker 
1 Vanilleschote 
3 TL Speisestärke 
3 TL Kakaopulver 
120 g Mehl 
¾ TL Backpulver 

Für die Füllung: 
1 großes Glas Sauerkirschen, Abtropfgewicht 350 g 
3 TL Speisestärke 
1 EL Zucker 
1 Tonkabohne (nicht zu groß) (edit: aufgrund einer aufmerksamen Mail einer Leserin möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen: Mir ist bewusst, dass die Tonkabohne Cumarin enthält, das, ähnlich wie bei Waldmeister und Cassia-Zimt, in höheren Mengen toxisch wirken kann. Reduziert ggf. die Menge bzw. lasst die Bohne ganz weg, wenn eine Empfindlichkeit bekannt ist oder ihr euch unsicher seid. Ich möchte natürlich niemanden einem Risiko aussetzen. :-) Faustregel: 0,1 mg pro kg Körpergewicht pro Tag sind im grünen Bereich. Bei allem weiteren hilft Google.)
1 Päckchen Puddingpulver Vanille 
500 ml Milch 
ein Hauch Salz 
70 g Zucker 
250 g Mascarpone 
125 ml Eierlikör  

 Für die Deko:
500 ml Sahne 
2 Pk. Sahnesteif 
1 Pk. Vanillezucker (wer die Sahne süßer mag, nimmt zwei Päckchen) 
etwas Eierlikör zum Beträufeln 
geraspelte Schokolade 

Eierlikörtorte mit Kirschen und Tonkabohne

Ofen auf 175 Grad vorheizen. Springform mit Backpapier auslegen (geht am besten so: Springform öffnen, Backpapier auf den Boden der Form legen, Rand aufsetzen und schließen, so dass das Papier quasi eingeklemmt wird. Dann könnt ihr es einfach außenrum abschnippeln, wobei das nicht mal nötig ist. Ich bepinsele dann den Rand der Form noch mit ein klein wenig Butter). Dunkle Schokolade im Wasserbad bei geringer Hitze schmelzen und dann leicht abkühlen lassen. Eier und Zucker schaumig rühren. Vanilleschote auskratzen und Vanillemark zu den Eiern geben. Abgekühlte flüssige Schokolade dazugeben. Stärke, Kakao, Mehl und Backpulver einrühren. Den Teig in die vorbereitete Springform füllen und im Ofen ca. 25 Minuten backen. 

Biskuit aus der Form lösen (am besten stürzt ihr ihn und zieht das Backpapier dann ab) und erkalten lassen. Dann waagrecht halbieren. Nun einen Boden mit einem Tortenring umstellen. Wenn ihr keinen Tortenring habt, könnt ihr alternativ auch den Rand eurer Springform nehmen – dann wird später der zweite Boden allerdings schweben, denn die Torte wird recht hoch). 
Kirschen abgießen und gut abtropfen lassen, dabei Saft auffangen. Die Kirschen sollen wirklich nocht mehr allzu feucht sein, sonst wird die Masse später nicht richtig fest. Stärke mit ein, zwei EL Saft anrühren. Übrigen Saft mit dem Zucker aufkochen, Stärke zugeben, noch einmal aufkochen und dann vorsichtig die Kirschen unterheben. ½ Tonkabohne fein reiben und Kirschen damit aromatisieren. Kirschen abkühlen lassen und auf dem Tortenboden verteilen. 

Das Puddingpulver mit etwas Milch (von den 500 ml) verrühren. Die übrige Milch mit einer Prise Salz, Zucker und der Mascarpone aufkochen. Puddingmilch hinzufügen und unter Rühren aufkochen. Vom Herd nehmen, Eierlikör einrühren und die restliche geriebene Tonkabohne dazugeben. Noch warm (aber nicht mehr heiß!) auf den abgekühlten Kirschen verteilen, den zweiten Boden obendrauf legen und die Torte für 4 Stunden in den Kühlschrank stellen. Dazu packt ihr am besten gleich die Schüssel und die Knethaken, die ihr später zur Zubereitung der Sahne benötigt – denn mit kaltem Werkzeug wird die kalte Sahne schneller und besser steif. Nach der Kühlzeit den Tortenring entfernen. Sahne, Sahnesteif und Vanillezucker steif schlagen und die Oberfläche der Torte damit bestreichen. Mit Eierlikör beträufeln und mit Schokostreuseln verzieren. Ich habe außerdem noch zarte Schokoladenherzchen gekauft und in die Sahne gesteckt, das bleibt eurer Phantasie überlassen.

Die Torte lässt sich übrigens auch problemlos vorbereiten, ich habe alles Freitag-Vormittag erledigt, bis auf die Sahne und Verzierung. Im Tortenring transportiert, Samstag frisch die Sahne aufgeschlagen und die Torte verziert, dann im Genuss geschwelgt und am Sonntag über den Rest hergefallen. Und - wie bei so vielem - man konnte fast meinen, nach einem Tag Durchziehen schmeckte sie sogar noch ein bisschen besser. Ich wünsche euch einen guten Wochenstart!

Dienstag, 5. November 2013

Apfel-Mohnkuchen mit Nussstreuseln: Quasi ein Kuschelkuchen


Liiieber Himmel, hattet ihr auch so ein trübes und verregnetes nass-kaltes Herbstwochenende mit akutem Weihnachtsstimmungsschub und Einkuschelambitionen sondergleichen wie ich? Glücklicherweise gibt es ja aber en masse Rezepte für Gerichte, die mit ihrem Duft den Regen Regen sein lassen und den Gemütlichkeitsfaktor im Nullkommanix deutlich anheben. Und so ein schmatziger Quarkkuchen mit Äpfeln, köstlicher Mohnfüllung, Zimt und Knuspersteuseln ... ach, das ist doch wie Eis, geht irgendwie immer.



Dazu habe ich mir noch ein paar Bilder von der Apfelente im September angeschaut und mal wieder festgestellt: Einmal Pferdemädchen, immer Pferdemädchen! Denn es gibt doch kaum etwas schöneres, als sich inmitten der Natur partners-in-crime-mäßig mit einem süßen Wuschelpony einen knackigen roten Apfel zu teilen und sich daran zurückzuerinnern, was man als Kind auf dem Pferderücken so alles erlebt hat. Das, was "im fortgeschrittenen Alter" folgte, blendet man in so einem Moment lieber aus. ;-)


Lange Mähnen, wohin man auch blickt ...


Aber jetzt zum Kuchen, der übrigens viel besser schmeckt, als er hier aussieht. ;-) 



Hier kommt das Rezept für ein Blech Apfel-Mohnkuchen: 

Für den Teig: 
350 g Mehl 
½ TL Salz 
25 g frische Hefe 
1 EL flüssiger Honig 
250 ml lauwarme Milch 
50 g Butter 

Für die Mohnfüllung: 
350 ml Milch 
100 g brauner Zucker 
1 Pk. Vanillezucker 
1 TL Zimt 
200 g gem. Mohn 
50 g Grieß 
1 Bio-Zitrone 
4 große Äpfel 
250 g Magerquark 
3 EL Rosinen (optional, aber ich habe einen Rosinen-im-Kuchen-Fan hier sitzen) 

Für die Streusel: 
150 g Mehl 
80 g Butter, vorher rauslegen, sie soll schön weich sein 
50 g Zucker 
½ TL Zimt 
100 g gehackte Nüsse (ich habe Mandeln genommen) 
Puderzucker zum Servieren. 



Für den Hefeteig Mehl und Salz in eine Schüssel geben. Hefe und Honig in der lauwarmen Milch auflösen. Die Mischung zusammen mit der Butter zum Mehl geben und alles miteinander verkneten. Teig zugedeckt an einem warmen Ort etwa 30 Minuten gehen lassen, bis sich sein Volumen merklich vergrößert hat. 
Für die Füllung Milch, Zucker, Vanillezucker und Zimt aufkochen. Mohn und Grieß einrieseln lassen, unter Rühren kurz aufkochen. Vom Herd nehmen und etwa 10 Minuten quellen lassen, dabei ab und zu umrühren. 
Schale der Zitrone abreiben, Saft auspressen. Äpfel schälen (oder auch nicht, ich finde es manchmal ganz hübsch, wenn ein Teil der Schale noch dran bleibt), Kerngehäuse entfernen und fein würfeln (oder grob raspeln). Zitronenschale und Saft dazugeben und zusammen mit dem Quark unter die Mohnmasse ziehen. Ach ja, das wäre auch der Zeitpunkt, um die Rosinen dazuzugeben. ;-) Ihr seht´s auf dem Bild, ich habe sie ganz vergessen und sie dann einzeln „versenkt“, nachdem ich die Masse schon auf dem Kuchen verteilt hatte.
Den Hefeteig noch mal kurz kneten, für ein Minütchen ruhen lassen, dann auf bemehlter Arbeitsfläche etwa in Blechgröße ausrollen. Blech mit Backpapier auslegen, den Teig darauf legen und die Ränder ein bisschen hochziehen. Mohnmasse auf dem Teig verteilen (sollte abgekühlt sein) und den Backofen schon mal auf 200 Grad vorheizen. 
Für die Streusel alle Zutaten in einer Schüssel mischen und mit den Händen zu einem krümeligen Teig verarbeiten. Nicht soviel naschen (sonst geht es euch wie mir und die Hälfte fehlt und ihr müsst für das Foto eine Kuchenseite aufpimpen). Streusel auf dem Kuchen verteilen und das Kuchenbaby auf der zweiten Schiene von unten etwa 30 Minuten backen. Schön mit Puderzucker bestäuben und servieren. 
Das Rezept hat mich aus der Lust auf Genuss 9/12 angesprungen. 



Ach, und wie ihr hier auf dem Foto sehen könnt, ernten die dicksten Ponys auch die schönsten Äpfel – nämlich heimlich die frisch gepflückten aus dem Eimer, weil die natürlich viel besser schmecken, als die anderen dreihundertfünfundneunzigtausend, die schon auf dem Boden herumliegen. Habt eine schöne Woche, mit hoffentlich ohne Regen. ;-)


Montag, 14. Oktober 2013

Polnische Rouladen: Die Ausgeburt der Deftigkeit

Sagt mal, ihr Lieben, findet eigentlich noch irgendjemand außer mir, dass dieses Jahr vergeht wie im Flug? So langsam ist es mir ja ein bisschen peinlich, jeden zweiten Beitrag mit „ach herrje, schon wieder drei Wochen rum“ zu beginnen, aber irgendwie muss ich mir glaub ich so langsam eingestehen, dass Regelmäßigkeit nicht mehr meine Stärke ist, zumindest nicht in der virtuellen Welt. Aber what shalls, aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben und außerdem habe ich dafür jetzt den absoluten Knaller inpetto: Ich schwöre euch, ich habe noch nie im Leben SOLCHE Rouladen gegessen! Sehr gute Schweinerouladen schon, aber noch keine, die so deftig waren, dass meine Augen sich beim ersten Bissen erstmal in Platzteller verwandelten. Das Rezept stammt von der Mama meines Freundes – vielen Dank dafür – und findet nun definitiv Einzug ins Heimeligkeitsrezepterepertoire (tihihi, das wär´ doch übrigens mal ein gutes Wort für Hangman!). Also, meine lieben Freunde der grünen Küche, bitte kurz wegschauen, und all ihr Carnivoren, hier ist das Vögelchen! Vorhang auf für diese Polnischen Rouladen, ihrerseits eine gerollte Offenbarung von einem Pfund Bauchspeck, polnischen Rohen und saftigem Schweinenacken. Und wenn ihr jemals etwas gegessen habt, von dem ihr dachtet „Himmel, das ist aber deftig!“ – vergesst es. Das war ein Witz. Ein winziges Witzchen gegen das hier. Und dabei ist das Rezept so einfach! 

Polnische Rouladen

Die Rouladen geben übrigens so viel Deftigkeit ab, dass man für die Sauce tatsächlich nicht mehr braucht als etwas Mehl und das Wasser, in dem die Rouladen und die Rinde vom Bauchspeck gekocht wurden. War für mich, die sonst ungefähr eine Flasche Rotwein in die Sauce kippt und nachsalzt wie eine Verrückte, auch eine ganz neue Erfahrung. Dazu haben wir schnuckelige Mini-Kartoffelklößchen gegessen und eine Art Rote-Beete-Dip mit Meerrettich, den man in Polen schlicht »czerwone buraczki« nennt. Also einfach »Rote Beete«. Ich muss zugeben, dass ich diese Kombination zu Beginn recht seltsam fand – im Nachhinein hat sich die Rote Beete mit Meerrettich aber mit ihrer frischen und kühlen Schärfe als idealer Partner zu den deftigen Rouladen erwiesen. 

Rouladen nach polnischem Rezept


Hier kommt das Rezept für 4 (ähm, zwei) Personen:
4 Schweineschnitzel (etwa 400-500 g Fleisch aus dem Nacken, Rücken geht auch, aber ich finde Nacken saftiger) 
250 g geräucherten Bauchspeck mit Rinde 
1 polnische Rohe (oder eine andere kräftig kalt geräucherte Wurst)
Salz/Pfeffer 
Senf 
2 Gurken (je nach Größe genügt eine große!)
etwas Mehl 
1 EL Butterschmalz 
Bisschen gehackte Petersilie zum Bestreuen 

Für die Rote Beete mit Meerrettich:
½ kg rote Beete (geschält und gegart) 
½ Glas Meerrettich 
1 EL Essig 

Für die Rote Beete mit Meerrettich rote Beete fein raspeln, in einem Schüsselchen mit Meerrettich und Essig verrühren und bis zur weiteren Verwendung kühl stellen (hält sich übrigens locker 2 Wochen im Kühlschrank, füllt sie einfach in ein Einmachglas). 
Die Schweinschnitzel schön flach in Rouladenform klopfen. Vom Bauchspeck die Rinde abschneiden und Bauchspeck in grobe Würfel schneiden. Bauchspeck durch den Fleischwolf drehen. Rouladen salzen und pfeffern und dünn mit Senf bestreichen. Je ¼ der Speck-Masse darauf verteilen. Je ½ Gurke und ¼ polnische Rohe auf ein Ende legen und von dort beginnend die Rouladen aufwickeln. Mit Rouladennadeln feststecken und mit etwas Mehl bestäuben, dann werden die Rouladen schön braun. Butterschmalz in einem Bräter oder Topf erhitzen und die Rouladen von allen Seiten kräftig anbraten. Rinde vom Bauchspeck dazu geben und kurz mitbraten. Mit Wasser aufgießen, so dass die Rouladen gut zur Hälfte bedeckt sind (war bei uns ein guter halber Liter). Zugedeckt etwa 1 1/2 Stunden schmoren lassen. Rouladen aus dem Topf nehmen und warm halten. Bauchspeckrinde entfernen. Sud aufkochen. Etwas Mehl (1-2 EL oder je nach dem, wieviel Wasser ihr verwendet habt) mit wenig Wasser verrühren, es dürfen keine Klümpchen entstehen, und in den Sud einrühren – damit wird die Sauce angedickt. Rouladen auf vorgewärmten Tellern mit z.B. Kartoffelklößen anrichten, mit Sauce beträufeln und mit etwas Petersilie bestreuen. Zusammen mit dem Rote-Beete-Meerrettich-Dip servieren. 

Rouladen mit Rote Beete und Meerrettich


Ach ja, stellt euch in der folgenden Nacht genug Wasser neben das Bett – der Brand ist in etwa vergleichbar mit 12. Klasse-Stufenhütte am Bodensee ohne Lehrer (und hiermit ein Gruß ans Goethe-Gymnasium Freiburg, olééé!). ;-)

... wer lieber Rinderrouladen mag und zudem noch eine Saucenkönigin oder ein -könig ist, dem kann ich diese Rinderrouladen mit Morchelsauce übrigens wärmstens empfehlen. Und auch für diese polnischen Rouladen hier kann man natürlich Rindfleisch nehmen – die Füllung allerdings bliebe die gleiche. Und wenn ihr es ein bisschen bunter – nämlich ultralila – lieber mögt und zudem Anti-Botox-Partygänger seid: Rotkohlrouladen mit Cranberries. Habt ne tolle Woche!

Freitag, 20. September 2013

Zucchinibratlinge: Für Wraps und Heißhungerattacken

Der Sommer hat sich mittlerweile in Hessen leider verabschiedet, aber Zucchini haben noch immer Saison und ich wollte euch ein weiteres köstliches Rezept mit der Monsterkeule nicht vorenthalten: Kleine, schnuckelige und superdeftige Zucchinibratlinge, die mir gewrappt am besten schmecken, aber ebenso gut kalt, wenn man nach einer durchtanzten Nacht nach Hause kommt oder zu einer Beilage ganz nach eurem Gusto, vielleicht einem feinen Salätchen. 
Die Zucchinibratlinge habe ich schon vor einer ganzen Weile gemacht – und just bei deren Zubereitung habe ich mich um ein Haar von einem Teil meines Fußes getrennt. Meine Facebook-Freunde haben das Bild schon gesehen, aber nun auch hier noch einmal der Beweis, dass man sich erstens nicht immer nur in die Finger schneidet und man zweitens vor allem nicht gerade barfuß sein sollte, wenn man das größte und allerschärfste Küchenmesser in der einen und ein Glas hessischen Schoppenwein in der anderen Hand hat. Okay, ein Teil vom Fuß abgetrennt ist vielleicht etwas theatralisch, aber immerhin sah der Küchenboden danach aus, als hätte man ein Schwein geschlachtet. ... na gut, ein kleines Ferkelchen. 


Eine Runde Mitleid, dankeeee! ;-) 
Wraps mochte ich ja schon immer gerne und ich finde fast alles, das man rollen kann, ist irgendwie noch mal besser als uneingewickelt. Bei meinem local Dönerdealer schmeckt mir die Falafel im Dürum ja sooo unglaublich gut (natürlich mit extra-Schafskäse) und als mir aus Versehen selbige mal im normalen Fladenbrot von einer (unwissenden, Wrap-abtrünnigen und ganz und gar Dürüm-mobbenden) Bekannten mitgebracht wurde, war Darmstadt kurz davor, in Schutt und Asche zu versinken. Um meine unersättliche Lust nach Gewrapptem also zu befriedigen, mache ich auch immer öfter zuhause Bratlinge, Falafel und sonstige Leckereien, die sich im Nullkommanix einrollen lassen. 

Wrap mit Zucchini-Bratlingen


Hier kommt das Rezept für Zucchinibratlinge für etwa 2 Portionen: 
500 g Zucchini 
½ Zwiebel, fein gehackt 
3 EL Olivenöl 
½ Bund Petersilie, fein gehackt 
½ TL Kreuzkümmel (Cumin)
3-4 EL Semmelbrösel 
3 EL Parmesan, gerieben 
1 TL Butter 
1 Ei 
Salz, Pfeffer 
etwas Mehl 

Außerdem (wenn ihr ein paar leckere Wraps machen wollt): 
200 g griechischer Joghurt (mind. 10% Fett) 
1 große Knoblauchzehe 
Salz 
4 Weizentortillas (könnt ihr fertig kaufen oder selbst machen, im Netz gibt´s viele Rezepte dazu) 
4 TL Harissa-Paste (gibt´s auch fertig oder bei Micha von Grain de Sel)
4 große Salatblätter (ich hatte Lollo Bianco) 
1 Tomate 
½ Bund Petersilie 

Für die Zucchinibratlinge die Zucchini waschen, trocken tupfen und in Scheiben schneiden. In wenig Salzwasser in einem Topf zugedeckt dünsten, bis sie gar sind. Die Zwiebel in 1 EL Olivenöl glasig dünsten. Zucchini abgießen und gut abtropfen lassen, ggf. noch ausdrücken, denn sie dürfen nicht mehr zu feucht sein, sonst wird die Konsistenz der Bratlinge nicht gut. Mit dem Pürierstab pürieren und mit den gedünsteten Zwiebeln mischen. Petersilie, Kreuzkümmel, Semmelbrösel und Parmesan unterrühren. Butter in einem kleinen Topf schmelzen, etwas abkühlen lassen und unter die Masse heben. Zum Schluss das Ei unterrühren und kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken. Jetzt sollte der Teig schon gut formbar sein, ist er zu feucht bzw. zu weich, könnt ihr noch etwas mehr Semmelbrösel oder zur Not zum Binden etwas Mehl unterrühren. Jetzt darf der Teig mindestens 30 Minuten ruhen. 

So lange könnt ihr schon mal den Joghurt für die Wraps zubereiten: Joghurt glatt rühren, Knoblauchzehe reinpressen, ordentlich salzen – fertig! Legt euch die Tortillas und die Harissa zurecht. Salatblätter waschen und trocken schleudern, Tomate in Scheibchen schneiden, Petersilie hacken. 

Aus dem Zucchiniteig Bratlinge formen und in wenig Mehl wenden. Meine hatten einen Durchmesser von etwa 5 cm, waren also recht klein, ihr könnt sie natürlich so groß machen, wie ihr möchtet. Nun das restliche Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Bratlinge portionsweise anbraten. Auf jeder Seite so etwa 4 Minuten, Hitze dann etwas runterschalten. Kurz auf Küchenpapier (ich beichte: das da unten ist Toilettenpapier – aber schönes und mit Herzchen und natürlich frisch aus der Abstellkammer und auch nur weil die Küchenrolle leer war! ;-)) abtropfen lassen. Jetzt ruckizucki die Tortillas in einer beschichteten Pfanne von jeder Seite etwa 20 Sekunden erhitzen, dann mit je 1 TL Harissa bestreichen, Salatblatt drauf, dann die Tomatenscheibchen, je 3-4 Bratlinge darauf verteilen (je nach Größe), mit angemachtem griechischen Joghurt bestreichen, Petersilie darüber streuen und dann schön fest zusammenrollen. 

Zucchini-Bratlinge

Bei uns isst jeder zwei Wraps und wenn ich sie nicht selber mache, kaufe ich immer die kleineren. Es empfiehlt sich, dann zwei Wrap-Durchgänge zu machen, dann könnt ihr sie schön warm futtern, denn sie kühlen wegen dem Salat und der Sauce recht schnell aus. Superlecker dazu ist übrigens auch noch Schafskäse, von dem ihr einfach ein bisschen über die Bratlinge bröckelt. 

Zucchini-Bratlinge


Wenn ihr noch mehr Lust auf Wraps habt: Hier gibt´s welche mit Lachs und Chili con Carne.

Dienstag, 10. September 2013

Zwetschgenkuchen mit Mohn und Marzipan: Gutes vom Lande

Ach herrje, ob das mal noch was wird mit dem regelmäßigen Bloggen? Der Geist ist willig aber das Fleisch ... Himmel, es ist schwach und hat die letzten drei Wochen nach der Arbeit lieber ein bisschen in der Spätsommersonne gechillt. Und Zwetschgenkuchen gegessen. 

Zwetschgenkuchen


Das nächste ursprünglich geplante Zucchinirezept wird jetzt auch kurzerhand für die neuen „Mitbewohner“ verschoben, die gleich in hundertfacher Ausführung Einzug hielten (deswegen wird das ganze jetzt auch ein bisschen länger, wappnet euch!): Zwetschgen und Mirabellen. Ich war nämlich mal wieder für ein paar Tage bei meiner Familie auf dem Land und habe neben einer Traumhochzeit der werten Cousine mit reiterlicher Eskorte durchs malerische Bürgstadt auch gleich noch die Seele ein bisschen auf unserem Apfelgrundstück baumeln lassen und in einer herrlichen Spätsommerwoche mit ein wenig bronzage rapide die winterliche Blässe herausgezögert – und nebenbei natürlich die Obstbäume leer geräumt. Ich werde immer ein bisschen wehmütig, wenn ich länger auf dem Land bin. Würde ich als verwöhnte Innenstadtgöre es nicht so sehr genießen und deswegen sicher auch vermissen, abends einfach loszulaufen und hier und da in einer Bar ein Weinchen gluckern oder nach der Völlerei beim Lieblingsgriechen den Heimweg zu Fuß antreten zu können, ich würde schon längst mit einer Horde Viecher irgendwo in Südbaden oder Unterfranken in einem alten Bauernhaus leben, morgens zum Brötchenholen reiten (oder sie im uralten Holzofen selbst backen) und wie früher bei meiner Oma die Kartoffelkäfer von den jungen Pflanzen sammeln und in einem kleinen Eimerchen mit Wasser ersäufen. Außerdem hätte ich dann auch ein so hübsches Toilettenfensterchen wie meine Omi, mit bedruckten Tapeten, zarten Spitzenvorhängen und grünkarierten Bordüren. 

Landleben Fenster


Ich bin sehr gerne auf unserem Apfelgrundstück am Waldrand, auf dem es außerdem auch noch zwei Zwetschgenbäume und einen großen Nussbaum gibt. Abwechselnd grasen auf den saftigen Wiesen Pferde oder Schafe und sorgen dafür, dass die Grünflächen ganz natürlich gepflegt werden. 








Wenn man genau hinschaut, entdeckt man viele kleine Schnuckeligkeiten, etwa zarte Blüten, die von der Sonne erleuchtet werden, oder einen vorwitzigen roten Apfel, der sich irgendwie aus einem dürren Ast gewirtschaftet hat.

roter Apfel



Mitgebracht habe ich diesmal neben einem ausgewachsenen post-Hochzeitskater ungefähr 5 Kilo Zwetschgen und Mirabellen, die mein lieber Onkel eigenhändig mit seinem extra dafür kreierten Hybrid aus Stabhochsprungstange und Captain Hook-Gedenkhaken vom Baum geschüttelt hat. Weil die Mirabellen schon überreif waren, musste ich sie so schnell wie möglich verarbeiten und habe mich dafür entschieden, diese schöne Spätsommerwoche als Erinnerung in Gläsern zu konservieren – und da nichts besser konserviert als Alkohol haben sie noch einen guten Schuss Kokoslikör dazubekommen. 

Mirabellenmarmelade mit Kokoslikör


Hier kommt das Ruckzuckrezept für die Mirabellenmarmelade: 1 kg Mirabellen (gewaschen, gut abgetropft und entsteint) mit 500 g Gelierzucker 2:1 in einem großen Topf gut vermischen, erhitzen und sprudelnd aufkochen lassen. 1 EL Limetten(oder Zitronen-)saft und 100 ml Malibu (Kokoslikör) dazugeben und 5 Minuten weiterkochen. In sterile Gläser füllen, diese sofort verschließen und Mirabellenmarmelade auf dem Kopf stehend abkühlen lassen. Fertig! Genügt für etwa 5 Gläser á 200 ml. 

Zwetschgenkuchen mit Mohnfüllung und Marzipan
Von den Zwetschgen habe ich einen ersten Teil für einen wirklich hübschen Hefekuchen verwendet, der mit Mohn und Marzipan, vor allem aber durch seine besondere Schneckenform, mal etwas anderes ist, als der klassische "Zwetschgenblootz", wie man bei meiner Oma sagt. Und Zwetschgenkuchen kann man in dieser Zeit doch nicht genug haben. Das Rezept habe ich in einer alten Kochen & Verwöhnen-Ausgabe der Zeitschrift FÜR SIE von 2009 entdeckt, was mal wieder herrlich jede Messie-artige Ansammlung von Kochzeitschriften rechtfertigt. Ein paar Jahre nicht gelesen - kommt einem vor wie neu! ;-)

Zwetschgenkuchen mit Mohn und Marzipan


Hier kommt das Rezept für den Zwetschgenkuchen mit Mohn und Marzipan für eine runde Springform mit einem Durchmesser von 28cm 

Für den Teig: 
375 g Mehl 
1 Päckchen Trockenhefe 
3 Eigelb 
100 g weiche Butter 
1 Prise Salz 
40 g Zucker 
125 ml lauwarme Milch 

Für die Füllung: 
50 g Marzipanrohmasse 
2 EL Zucker 
100 ml Milch 
1 Prise Salz 
75 g gemahlener Mohn 
1 TL Speisestärke 
1 Eigelb 
¼ TL Zimt 

Außerdem: 
4 EL Milch 
750 g Zwetschgen 
3 EL Mirabellenmarmelade (s. oben) 
etwas Puderzucker 

Zwetschgenblootz


Teigzutaten verkneten und abgedeckt an einem warmen Ort 30-45 Min. gehen lassen. Marzipan und Zucker miteinander verkneten, die Milch mit der Prise Salz aufkochen. Den Mohn dazugeben und unter Rühren kurz aufkochen. Marzipan in kleinen Flöckchen unterrühren (es soll sich komplett mit der Mohnmasse verbinden). Stärke mit 1 EL Wasser glatt rühren, Mohnmasse damit binden. Abkühlen lassen und dann Eigelb und Zimt unterrühren. Backofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. 
Den Hefeteig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem ca. 30x40 cm großen Rechteck ausrollen und der Länge nach in drei gleich breite Streifen schneiden. Mohnmasse der Länge nach auf die Mitte der Teigstreifen verteilen (perfekt wird´s mit dem Spritzbeutel, mit Löffel und Messer als „Werkzeug“ geht es aber auch gut, s. Foto). Teigränder mit 2 EL Milch bepinseln und über dem Mohn zusammenklappen. Die Teigrollen noch etwas länger ziehen (ca. 45 cm) und mit der Teigseite nach unten schneckenartig nebeneinander von außen nach innen in die gefettete Kuchenform geben. 
Die Zwetschgen waschen, halbieren, entsteinen und aufrecht in die Zwischenräume der Teigrollen stecken, sie können dabei ruhig leicht überlappen, dann passen ein paar mehr Zwetschen drauf. Die Teigrollen mit der restlichen Milch bepinseln und im vorgeheizten Backofen auf der unteren Schiene etwa 40 Minuten backen. Form aus dem Ofen nehmen, die Marmelade in einem kleinen Töpfchen erwärmen und den Zwetschgenkuchen damit bepinseln. In der Form auskühlen lassen und mit Puderzucker bestäubt servieren.

Mohnkuchen mit Zwetschgen


Ich bin bei Hefeteig ja immer ein bisschen empfindlich und finde ihn einfach ganz frisch am allerbesten, am zweiten Tag schmeckt der Zwetschgenkuchen aber auch noch gut und die Mohnfüllung ist wunderbar "schmatzig". Habt noch eine schöne Herbstwoche, bis demnächst.

Montag, 19. August 2013

Überbackene Riesen-Zucchini mit Auberginen und Kirschtomaten: Eliminierungsauftakt

Ich wusste, ich kann mich auf euch verlassen! Mit euren vielen tollen Vorschlägen für Zucchini-Rezepte ging es unserem „Mitbewohner“ nun endlich an den Kragen, wir wollen unsere Wohnung ja schließlich auch mal wieder für uns alleine haben und nicht jeden Tag die riesenhafte Zucchini-Keule aus dem letzten Beitrag von Pontius zu Pilatus schleppen, nur weil sie nirgendwo so richtig Platz hat. Beginnen möchte ich mit einem Rezept, das mir sowohl Micha von Grain de Sel als auch eine liebe unbekannte Leserin (oder ein Leser?) vorgeschlagen haben: Die wundersamen gebackenen Zucchinikeulen von Robert, hier im Originalrezept. 
Weil ich auch noch eine halbe Aubergine und ein paar sowieso schon dezent angeschrumpelte Kirschtomaten da hatte, habe ich ein bisschen variiert und eine Art Zucchini-Auflauf gemacht. Heraus gekommen ist ein schnelles, feines und vegetarisches Wohlfühlabendessen, das – ob mit oder ohne Variante – auf jeden Fall ins Zucchini-Rezepte-Repertoire mit aufgenommen wird. Danke euch! 

Überbackene Zucchini mit Auberginen und Kirschtomaten


Hier kommt das Rezept für eine Person für eine Auflaufform von etwa 20x30 cm (hab gerade sturmfreie Bude und muss die Riesen-Zucchini in Etappen essen ;-)): 

10 Scheiben Riesen-Zucchini, etwa 3 mm dick (wenn sie innen zu holzig sind, Kerne rausschneiden) 
½ Aubergine, in 1 mm dünne Scheiben geschnitten (sie brauchen ein wenig länger als die Zucchini, deswegen machen wir sie dünner) 
eine Handvoll Kirschtomaten 
1 Knoblauchzehe, fein gehackt 
Salz, Pfeffer 
2 EL Sahne 
Oregano 
Parmesankäse 

Backofen auf 230 Grad vorheizen. 
Zucchinischeiben mit Auberginenscheiben überlappend in die Auflaufform schichten. Kirschtomaten und Knoblauch darüber verteilen. Kräftig salzen und pfeffern. Sahne darüber träufeln und mit Oregano und fein geriebenem Parmesankäse bestreuen.
Im vorgeheizten Backofen auf der mittleren Schiene überbacken, bis der Käse und das Gemüse leicht gebräunt sind (waren bei mir ca. 15 Minuten).

Überbackene Zucchini


Die Riesen-Zucchini war entgegen meiner Befürchtungen übrigens überhaupt nicht bitter, Glück gehabt! Und das war natürlich erst der Gipfel des Eisbergs (bei knapp 3 Kilo Zucchini all in one quasi kaum zu sehen, dass da was fehlt), ich habe mir aber schon ein paar Rezepte von euch ausgesucht, die ich unbedingt noch ausprobieren möchte.

Überbackene Zucchinikeulen

Ich wünsche euch einen schönen Wochenstart, bis nächstes Mal!



Montag, 12. August 2013

Neuer Mitbewohner: Monströse Riesen-Zucchini

Himmel, der Sommer rennt und ich renne hinterher – aber hier ein kurzes Zwischen-Hallo mit einer kleinen Präsentation eines großen ... äh, Dings. Ehrlich, ich bin immer noch ein bisschen sprachlos. Am Wochenende haben wir ein riesenhaftes Zucchini-Exemplar geschenkt bekommen, das meine kühnsten Zucchini-Träume schier übertrifft. Damit ihr euch ein Bild machen könnt, folgt hier ein „Selbstportrait mit Gemüse“. 

Riesen-Zucchini

Da es zur Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina monstruosa noch keinen Wikipedia-Eintrag gibt, trage ich euch hier kurz und bündig meine eigenen Forschungsergebnisse zusammen: 

- wächst und gedeiht am besten im Darmstädter Stadtrandklima 
- beim Transport mit der Straßenbahn ist unter Umständen ein eigener Fahrschein erforderlich. 
- weckt ggf. seltsame Assoziationen bei Passanten 
- passt nicht in die Gemüsebox und auch nicht in den Kühlschrank (saß deswegen bisweilen neben uns auf dem Sofa)
- neigt dazu, von seinen Besitzern ob seiner Außergewöhnlichkeit personifiziert zu werden (habe heute Morgen innerlich „Guten Morgen, Zucchinator“ gemurmelt und ihn getätschelt) 
- trainiert die Oberarmmuskulatur besser als Jillian Michaels 
- weitere Bezeichnungen: Zucchinator, Ihre grüne Keuligkeit, das Ding 
- Anwendungsgebiete: Verzehr, Hantelersatz, Notwehr 

Einzig, was mir noch fehlt: Passende Zucchini-Rezepte. Da diese grüne Monstrosität wahrscheinlich unseren Bedarf für die nächsten Wochen deckt, werde ich also mal nach ein paar Köstlichkeiten Ausschau halten. Und wenn ihr ein Rezept habt, dass ihr mir wärmstens empfehlen könnt, please let me know. 

Bis ganz bald & habt eine tolle Woche! 

Montag, 29. Juli 2013

Rucola-Salat mit gegrillten Weinbergpfirsichen und Büffelmozzarella: Blitzgericht bei Sommergewitter

Wenn es nach ein paar sehr heißen Tagen regnet, werden die Tropfen oft zu Bindfäden und begleitet von Blitz und Donner. Eigentlich mag ich Gewitter wirklich gerne. Ich liebe diese Stimmung, wenn sich die Welt da draußen auf einmal verdunkelt, wenn die Luft fast knistert und der Wind durch die Blätter und meine Haare rauscht. Am schönsten ist es, wenn man draußen ist und die Gewitterluft riechen kann, die erfrischende Kühle einen umfängt und man die Umgebung stiller werden hört, ganz so, als überlasse sie das Wort nun der Natur. Als Kind bin ich dabei seelenruhig weiter meine Bahnen geschwommen oder mit dem Rad am Fluss entlang gefahren, sehr zum Schrecken meiner Mutter, die mich schon Comic-like mit Elektrizität bis ins Mark erschüttert und nur noch als zackiges Männchen durch die Gegend wandeln sah. Ich dagegen war felsenfest davon überzeugt: Wer Turnschuhe mit Klettverschluss trägt, ist so cool, dass ihm nicht mal die Naturgewalten etwas anhaben können.


Heute mache ich es mir mit einem guten Buch auf dem Lieblingssessel gemütlich, wenn es draußen donnert und blitzt, oder mache mit einem schönen bunten Salat mit gegrillten Pfirsichen mein persönliches Konterprogramm zu dunklen Gewitterwolken. Ich esse übrigens zum ersten Mal Weinbergpfirsiche. Oder Plattpfirsiche. Oder Ufo-Pfirsiche. Sie haben mich auf dem Markt so angelacht und waren noch knackiger als die runden – was mir fürs Grillen gerade Recht kam. Zusammen mit kräftigem Büffelmozzarella, scharfem Rucola und duftendem Basilikum steht so ruckzuck ein zum Wetter sprichwörtlich passend wahres Blitzgericht auf dem Tisch. Ach so, ja. Grillen bei Gewitter ist natürlich so eine Sache: Weil ich mir das mit dem Dasein als Zickzackmännchen im Nachhinein noch mal überlegt habe, habe ich die Pfirsiche und das Brot einfach auf dem Tischgrill geröstet. Geht natürlich auch im Backofen und zur Not in der Bratpfanne. Letztere gibt halt nicht so schöne Streifen, aber darüber kommen wir hinweg, oder?




Hier kommt das Rezept für Rucola-Salat mit gegrillten Weinbergpfirsichen für 2 Portionen: 


1 Handvoll 
Kopfsalatblätter 
1 Handvoll Rucola 
1 kl. Handvoll Basilikum 
2 Weinbergpfirsiche 
1 Kugel Büffelmozzarella 
2 EL Olivenöl 
2 EL Pinienkerne 
Meersalz, frisch gemahlener Pfeffer 

Für das Dressing 
5 EL Olivenöl 
3 EL Balsamico-Essig 
Einen guten Schuss Honig (etwa 1 EL) 
Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer 

Außerdem: Etwas Weißbrot (geht auch prima als Resteverwertung mit Brot vom Vortag, es soll sowieso schön knusprig werden), Olivenöl, Salz, Pfeffer, Basilikum



Zubereitung: Salat waschen und gut trockenschleudern. Basilikumblätter abzupfen. Pfirsiche entkernen und Fruchtfleisch in ca ½ cm dicke Spalten oder Scheiben schneiden. Mozzarella in Stücke zupfen und auf einem Teller mit Olivenöl, etwas Salz und Pfeffer marinieren. Für das Dressing alle Zutaten in einem Shaker gut vermischen, bis sich eine Emulsion bildet. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne ohne Fett goldbraun rösten, beiseite stellen. Salate und Basilikumblätter auf zwei Tellern anrichten, marinierten Mozzarrella darüber geben und mit Dressing beträufeln. Die Pfirsichspalten auf dem heißen Grill kurz von beiden Seiten je eine Minute anbraten und auf dem Salat verteilen. Pinienkerne über den Salat streuen. (Ich habe die Pfirsiche vor dem Grillen übrigens mit etwas Dressing beträufelt, man kann sie aber auch nur pfeffern und mit Olivenöl benetzen.) Weißbrot in Scheiben schneiden, mit etwas Olivenöl beträufeln und mit Salz und Pfeffer würzen. Auf dem Grill auf beiden Seiten kurz anrösten und mit gehacktem Basilikum bestreuen. Zum Salat servieren.



Habt eine schöne Sommerwoche, bis bald!

Montag, 24. Juni 2013

Mohnkuchen mit Kirschen und Keksstreuseln: Give it up for Mrs. Morella Shadow!

Eins vorneweg: Eigentlich wollte ich einen Mohnkuchen mit knackig frischen Kirschen backen, doch was gibt es Schöneres, als auf dem Heimweg vom Stadtbummel frische Kirschen zu futtern und mit den Kernen ein bisschen Guerilla-Gardening zu betreiben? Eben. Die Kirschen waren also schon mal weg. Aber: hat nicht fast jeder von uns irgendwo im Kämmerlein noch ein Glas Schattenmorellen herumstehen? ;-) Schattenmorellen sind für mich – im übrigen so ähnlich wie Morcheln – mit einem für ein Nahrungsmittel sehr seltsamen Namen behaftet. Einerseits finde ich, könnte ein in tiefsten Meereshöhlen lebendes, muränengleiches Wesen dahinterstecken („die gefährliche Schattenmorelle“) – andererseits kommt mir da wieder meine heimliche Schwäche für peinliche Anglizismen und Denglisch in die Quere (am Rande eine kleine Beichte: Ich kann mich auf diese Art stundenlang mit einer Freundin unterhalten und finde es enorm witzig. Hello Bärbel!). Aufgrund der Anglizismen, die ja bekanntlich die air zum breathen sind, heißt die gemeine Sauerkirsche aus dem Glas bei mir nämlich Shadowmorella. Das klingt natürlich furchtbar albern, aber irgendwie doch auch nach einem idealen Künstlernamen für etwas so Einfaches, Fruchtiges und Schmatziges, das jedem Rührkuchen ein Extra an Süße und Saftigkeit verleiht. 

Mohnkuchen mit Kirschen und Keksstreuseln


Hier kommen die Zutaten für den Mohnkuchen für eine Springform mit Durchmesser 26 cm: 
150 g Dinkelmehl 
3 TL Backpulver 
50 g gem. Haselnüsse 
100 g gemahlener Mohn 
200 g brauner Rohrzucker 
1 TL abgeriebene Zitronenschale 
150 g flüssige Butter 
150 g Joghurt 3,5 % 
3 Eier 
2 EL Kirschwasser (optional) 
350 g Sauerkirschen bzw. 1 Glas Schattenmorellen 
1 EL brauner Zucker 

Für die Streusel: 
80 g Kekse (etwa Butterkekse, ich hatte 7 Hobbit-Kekse ;-)) 
120 g Dinkelmehl 
90 g weiche Butter 
60 g Zucker 
2 EL Kirschwasser (optional) 
Puderzucker zum Bestäuben 

Mohnkuchen mit Kirschen Zubereitung

Zubereitung:
Backofen auf 180 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen. 
Dinkelmehl, Backpulver, Haselnüsse und Mohn in einer Schüssel mischen. Restliche Zutaten dazugeben und mit dem Handrührgerät verrühren. 
Den Boden einer Springform mit Backpapier auslegen und überstehendes Papier einfach abschneiden. Kekse in einen Gefrierbeutel geben und mit einem Nudelholz fein zerbröseln. Keksbrösel mit Dinkelmehl, Butter, Zucker und Kirschwasser in eine Schüssel geben und mit den Händen zu einer krümeligen Masse verkneten. Schattenmorellen auf ein Sieb geben, abtropfen lassen und mit 1 EL braunem Zucker bestreuen. 
Teig in die vorbereitete Springform füllen, Schattenmorellen darauf verteilen. Streusel mit den Händen über den Schattenmorellen verteilen. 
Mohnkuchen auf der mittleren Schiene im vorgeheizten Backofen ca. 55 Min. backen. Herausnehmen und in der Form auskühlen lassen. Aus der Form lösen und mit Puderzucker bestreut servieren. 

Streusel für Mohnkuchen


Mit den Streuseln für den Mohnkuchen habe ich übrigens eine für mich wie geschaffene Restverwertung entdeckt: Kekse, die schon ein paar Tage angepackt herumliegen, finden so ein würdiges Ende. Klappt sicher im Winter auch prima mit übrig gebliebenen Weihnachtsplätzen. Und wenn ihr mögt könnt ihr natürlich auch eure Lieblingskekse für die Streusel nehmen, ob angepackt oder nicht, und den Streuseln so ein feines „Geschmäckle“ verpassen. Amarettini sind ja ein Klassiker, wer es noch voluptuöser mag, nimmt Schokokekse (dann raspelt doch auch ein bisschen Schokolade mit in den Teig) und so weiter und so fort ... 

Mohnkuchen mit Kirschen und Keksstreuseln


Ich bin übrigens mittlerweile großer Fan davon, Milchprodukte wie Joghurt, Ricotta usw. in den Kuchenteig zu geben. Er wird davon schön locker und bleibt lange saftig. 
Habt ne tolle Woche, bis bald!

Montag, 17. Juni 2013

Italienischer Nudelsalat: Wer ist denn eigentlich Lisa?

Wer kennt sie nicht: Die Nudelsalat-Traumata, verursacht durch Kindergeburtstage, Grillparties und Tage der offenen Tür, an denen durchsichtige Schüsseln voller weichgekochter Röhrchennudeln in Mayonnaise ertränkt und mit Mais, Fleischwurststückchen und Eiern gespickt in Reih und Glied auf den mit Wachstuch abgedeckten Biergarnituren in der Sonne vor sich hinsalmonellten. 
Vielleicht ist das ein Grund, warum ich Nudelsalat bisher nicht gerade auf meiner Favoritenliste hatte, was Salate betrifft (bis auf den feinen Nudelsalat meiner Tante, dazu ein andermal mehr) und selbst zubereitet habe ich tatsächlich noch keinen einzigen. Ist ein Ding, oder? 
Aber dann! Oh mein Gott! Heiliger Bimbam! Hurra! Dann kam der Nudelsalat, der alles veränderte und – das weiß ich jetzt schon – Einzug in die Halle der für mich ruhmreichsten Nudelsalate halten wird. Und das beste: Ich musste ihn gar nicht selbst machen, denn diesmal wurde ich bekocht – mit viel Amore Amore und deswegen schmeckte er natürlich noch mal extra gut. 

Italienischer Nudelsalat mit Rucola, Parmaschinken und getrockneten Tomaten


Hier kommt das Rezept, ausreichend für 4 Personen als Hauptspeise, als Beilage zum Grillen dürfte die Menge für 8 Personen genügen: 
Zutaten: 
250 g Farfalle (oder welche Sorte ihr am liebsten habt) 
125 g Mini-Mozzarella-Kugeln 
2 EL Olivenöl 
Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer 
50 g Pinienkerne 
125 g Rucola 
150 g getrocknete Tomaten in Öl 
120 g Parmaschinken 
1 TL kleine Kapern (wer mag mehr, wer Kapern-Phobiker ist, einfach weglassen) 

Rezept für das Dressing: 
70 ml Olivenöl 
3 EL Balsamico-Essig 
1 Knoblauchzehe, fein gehackt 
2 TL Pesto (selbstgemacht oder aus dem Glas) 
2 TL Senf 
1 EL Honig 
Salz und Pfeffer 

Außerdem: 
Etwa 100 g Parmesankäse, in dünne Scheiben gehobelt oder geschnitten 

Zutaten Italienischer Nudelsalat: Mozzarella und Parmaschinken



Nudeln in Salzwasser bissfest kochen, abgießen und mit kaltem Wasser abschrecken. Anschließend gut abtropfen und vollständig auskühlen lassen. Mini-Mozzarella-Kugeln halbieren und mit 2 EL Olivenöl und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer bis zur weiteren Verwendung in einer kleinen Schüssel marinieren. Die Pinienkerne bei mittlerer Hitze in einer beschichteten Pfanne ohne Fett leicht anbräunen (Attenzione, cari amici, für die, die auch beim Kochen gerne plaudern und nebenbei Sektchen/Weinchen/Bierchen gluckern: Sobald die Pinienkerne ein bisschen Farbe bekommen, geht´s ruckzuck und sie werden schwarz – also nicht zu lange aus den Augen lassen!). Rucola waschen und gut abtropfen lassen bzw. trocken schleudern. Die getrockneten Tomaten in feine Streifen schneiden. Parmaschinken in etwa 1 ½ cm breite Streifen schneiden. Alle Zutaten in eine große Schüssel geben und vorsichtig durchmischen. 

Für das Dressing Olivenöl, Balsamico-Essig, Knoblauch, Pesto, Senf, Honig mit etwas Salz und frisch gemahlenem Pfeffer gut miteinander verrühren. Dressing über den Salat geben, noch mal gut durchmischen (ggf. mit Salz und Pfeffer abschmecken) und mit gehobeltem Parmesan bestreut servieren. 

Zutaten für italienischen Nudelsalat: Pinienkerne


Italienischer Nudelsalat serviert in weiß

Als Sommersalat und Beilage zum Grillen 1a, für Mädelsabende mit viel Geschnatter prädestiniert, in Zweisamkeit mit einer Flasche Wein allerköstlichst (alleine, mit Kohlenhydratjieper im Schneidersitz mit der Schüssel auf den Knien und einem Vorlegelöffel als „Schaufel“ in der Hand exzellent!). Ihr merkt schon, ich bin begeistert. Ach so, ja, wer ist denn jetzt eigentlich Lisa? Das wissen wir selbst leider nicht so genau, denn persönlich kennen tun wir sie nicht, das Rezept für den Nudelsalat basiert jedoch auf dem Italienischen Nudelsalat von Lisa aus dem Kochforum mit der Mütze. Unbekannterweise ein großes Dankeschön! :-)