Ich muss schon zugeben, ich kann mich immer noch nicht richtig entscheiden, ob ich es entwürdigend oder eher äußerst cool finde, wie das feiste Hähnchen da so auf der Bierdose thront. Fakt ist jedoch: Diese Art der Zubereitung wollte ich schon immer mal ausprobieren! Puristische Cowgirls (ja klar, und Cowboys, nicht dass die Gender-Polizei uns ertappt...) nehmen zum Würzen des Bierhähnchens nur Meersalz, damit der Biergeschmack nicht von anderen Zutaten übertüncht wird. Die richtig harten unter uns stopfen die Bauchhöhle mit höllisch scharfen Chilischoten aus und setzen den Gockel quasi unter Feuer. Rezepte für Grillhähnchen gibt es, schätze ich mal, so grob an die 627362, denn was die Füllung und die Zusammenstellung der Marinade betrifft, sind keine Grenzen gesetzt. Ich habe einfach ein bisschen zusammengemischt, was mir in den Sinn gekommen ist und was der Vorrat hergegeben hat und habe damit einen Treffer gelandet, denn das Hähnchen war superlecker!
Hier kommt das Rezept für 2-3 Portionen:
1 ganzes Freilandhähnchen, küchenfertig ausgenommen
1 große Dose Bier
Für die Marinade:
1 kl. Bund Thymian
3 Zweige Rosmarin
4 EL Olivenöl
2 EL Bier
1 TL Zitronensaft
1/4 TL abgeriebene Zitronenschale
1 TL Chilipulver
1/2 TL Cayennepfeffer
1 TL brauner Zucker
Meersalz, Peffer
Bierdose öffnen und erstmal einen großen Schluck nehmen. Kräuter kurz abbrausen und gut ausschütteln. Die Hälfte vom Thymian und den Rosmarin fein hacken. Die übrigen Zutaten für die Marinade gut verrühren und kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken. Gehackte Kräuter dazu geben. Nun mit den Händen das Hähnchen mit der Marinade einreiben, dabei auch die schwerer zugänglichen Stellen wie z.B. unter den Flügeln berücksichtigen. Die restlichen Thymianzweige von oben in das Hähnchen stecken. Hähnchen in einen großen Gefrierbeutel geben und ggf. mit der restlichen Marinade übergießen, dabei darauf achten, dass auch ein Teil davon ins Innere des Hähnchens läuft. Im Kühlschrank für 2 Stunden marinieren, den Beutel dabei ab und zu wenden, damit sich die Marinade besser verteilt.
Die Dose Bier sollte noch etwa halb voll sein (wie, schon leer? Dann schnell eine neue aufmachen!). Ofen auf 200°C vorheizen. Ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech auf den Boden des Ofens stellen. Das Hähnchen mit der unteren Öffnung über die Bierdose stülpen und auf das Backblech stellen. Für ca. 80-90 Minuten im Ofen braten, dabei nach ca. 50 Minuten mit einer Messerspitze an mehreren Stellen leicht einstechen, dann läuft das Fett besser ab und die Haut wird schön knusprig. Wenn das Hähnchen oben zu dunkel wird, ggf. mit etwas Alufolie abdecken. Nach Ende der Bratzeit das gesamte Blech vorsichtig aus dem Ofen nehmen. Das Hähnchen von der Dose heben (am besten im Waschbecken, falls die Dose umfällt), mit einer Geflügelschere zerlegen und servieren. Dazu schmecken Kartoffelecken oder Weißbrot. Ach ja, und Bier! ;-)
Stilecht wird das Bierhähnchen auf einem Kugelgrill zubereitet, der hoch genug ist, um Hahn und Dose zu beherbergen. So einen großen Grill haben wir leider noch nicht, deswegen musste der Backofen herhalten - das klappt auch wunderbar! Je nach dem wie groß eurer hähnisches Exemplar ist, könnte sich die Garzeit auch etwas verkürzen oder verlängern. Das Fleisch wird jedenfalls supersaftig und befördert euch hoffentlich für ein paar Stunden in den 7. Hähnchen-Himmel!