Dass ein guter Start in den Tag wichtig ist, wurde mir schon als Kind immer wieder vorgebetet und spätestens seit Studienzeiten weiß ich, dass da was dran ist. Das Problem: Ich bringe früh morgens nichts runter. Außer einem Becher 50/50-Kaffee (halb Milch, halb Milde Bohne). Dann geht´s hektisch zur Arbeit, Handy, Portemonnaie, Lippenstift und wenigstens ne Flasche Wasser fliegen in die Tasche, aber um ein Brot zu schmieren bleibt oft keine Zeit. Wenn dann gegen 11 Uhr der erste kleine Hunger kommt, bin ich dank Bahnhofsbäckerei gewappnet: Im Vorbeigehen kaufe ich hier meist noch meine heiß geliebte Müslistange für... - STOP! - (bitte jetzt die volle Aufmerksamkeit) für 1,75 €! Eineurofünfundsiebzig! Macht hochgerechnet 8,75 € pro Woche! Das sind im Monat mindestens 35 € und im Jahr über 420 €! Für Müslistangen!!! Bei dieser Erkenntnis brauche ich den Schock-Schnaps nicht einfach so, sondern intravenös! Aber nicht mehr mit mir, Bio hin oder her, das ist ne Menge Schotter für ein so verhältnismäßig kleines Stängelchen, also habe ich eine Müslistangen-Kopie ausgetüftelt, die dem Original wie ich finde ziemlich nahe kommt. Das ist richtiges Kraftfutter und ich kann für eine viertel Stunde nicht reden, weil ich mit Kauen beschäftigt bin (böse Zungen behaupten, das müsse eine Wohltat für meine Kollegen sein). Ich backe sie auf Vorrat und gefriere sie ein, so habe ich jeden Tag frische Müslipower für die Arbeit.
Zutaten für 4 Müslistangen:
10 g frische Hefe (das ist ca. 1/4 Stück)
150 ml warmes Wasser
4 EL Agavendicksaft (ersatzweise Honig oder Rohrohrzucker)
125 g Roggenvollkornmehl
125 g Weizenvollkornmehl
1 Prise Salz (3-5 g)
4 EL Haferflocken
2 EL Leinsamen
60 g getrocknete Pflaumen, in kleine Stücke gehackt
80 g Pekannüsse, grob gehackt
eine Handvoll getrocknete Cranberries (die waren von den vorangehenden Kohlrouladen noch übrig)
Haferflocken zum Wälzen
Hefe im warmen Wasser auflösen und den Agavendicksaft einrühren. Die Mischung ein paar Minuten stehen lassen. Die beiden Mehlsorten miteinander in eine Schüssel geben, eine Mulde hineindrücken und die Hefemischung zugeben und gut verkneten. Die übrigen Zutaten hinzufügen und noch einmal durchkneten. Der Teig ist relativ klebrig, bemehlte Hände schaffen etwas Abhilfe - jedoch nicht zuviel zusätzliches Mehl zufügen, sonst werden die Müslistangen steinhart. Schüssel mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen (nicht erschrecken, der Teig geht nicht sehr stark). Dann den Teig noch einmal kurz kneten und 4 Stangen formen, in den Haferflocken wälzen und die Oberseite dreimal schräg einschneiden. Die Müslistangen auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und für weitere 30 Minuten gehen lassen. Währenddessen den Backofen auf 180°C vorheizen. Die Müslistangen im Ofen ca. 25 Minuten backen. Sie sollen nicht stark bräunen (bei mir sahen sie fast aus wie zuvor ungebacken) und beim Herausnehmen noch weich sein. Wenn sie abkühlen werden sie härter, das ist jedoch gewollt und bei den Original-Müslistangen auch so.
Die verschiedenen Zutaten können natürlich variiert werden, je nach dem, was man gerade so zuhause hat. Verschiedene Nüsse und Trockenfrüchte eignen sich gut, man kann jedoch auch ein paar Esslöffel zuckerfreie Müslimischung unterkneten, dann hätte man sozusagen gleich das all-in-one-Paket.
Die verschiedenen Zutaten können natürlich variiert werden, je nach dem, was man gerade so zuhause hat. Verschiedene Nüsse und Trockenfrüchte eignen sich gut, man kann jedoch auch ein paar Esslöffel zuckerfreie Müslimischung unterkneten, dann hätte man sozusagen gleich das all-in-one-Paket.