Nach all den traditionsreichen Gerichten über die Feiertage (muss ich den Plätzchen-Supergau etwa erwähnen?) ist es heute an der Zeit für etwas anderes, das zumindest ich nicht mit Weihnachten in Verbindung bringe: Falafel. Das Rezept habe ich aus einem meiner neuen Kochbücher, Lebanese Cuisine von Madelain Farah, das eigentlich gar nicht mehr so neu ist, es ist nämlich bereits 1972 zum ersten Mal erschienen, damals von der Autorin mit Spiralbindung selbst verlegt. Beim ersten Durchblättern war ich enttäuscht: Kein einziges Bild auf weiter Flur! Das veranlasst mich normalerweise dazu, das Buch theatralisch in die nächste Ecke zu werfen (oder unter Lobpreisungen höchstbietend auf Ebay zu versteigern, haha). Dieses Büchlein gilt jedoch als eines der authentischsten über fernöstliche Küche und bietet in dreizehn Kapiteln an die 230 Rezepte von Suppen, arabischen Broten und Mezze über vegetarische Gerichte, Salate und gefüllte Speisen bis hin zu Desserts und Getränken. Dabei werden Klassiker wie Tabouleh, Baba Ghannuj und Hummus ebenso berücksichtigt wie weniger bekannte Speisen. Es gibt ein übersichtliches Rezepteregister sowohl mit arabischen Namen als auch deren englische Übersetzung sowie eine Liste mit Menuvorschlägen - alles gute Gründe um das Buch doch zu behalten und einen zweiten Blick darauf zu werfen. Diese Falafel sind auf jeden Fall sehr fein geworden, obwohl ich mich nicht ganz an das Rezept gehalten und statt getrockneten, dicken Bohnen lieber Kichererbsen genommen habe.
Rezept (6-8 Portionen):
ca. 500g getrocknete dicke Bohnen (oder Kichererbsen)
1 kleine Zwiebel, fein gehackt
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
1/2 TL gemahlener Koriander (oder 1/2 Bund frisches Koriandergrün)
1/2 TL Chilipulver
1 TL Natron
1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
Salz und Pfeffer
1 EL Mehl
Pflanzenöl
Zubereitung: Bohnen oder Kichererbsen 3-4 Tage einweichen, das Wasser jeden Tag wechseln (...ich habe die Kichererbsen nur über Nacht eingeweicht und dann noch eine halbe Stunde gekocht). Dann in einer Schüssel mit den übrigen Zutaten außer dem Öl pürieren. Die Masse zu kleinen Bällchen mit ca. 3 cm Durchmesser formen. Öl heiß werden lassen und die Bällchen portionsweise darin ausbacken. Ich habe eine Pfanne mit etwas höherem Rand genommen, nur den Boden mit Öl bedeckt und die Falafel dann von allen Seiten angebraten, man könnte sie natürlich auch in einem hohen Topf ganz im Öl schwimmend frittieren. Sollten die Falafel beim Ausbacken zerfallen kann man noch etwas mehr Mehl zugeben um die Masse zu binden. Falafel auf einem Küchentuch abtropfen lassen und servieren.
Die erste Portion haben wir zusammen mit Salat, Tomaten und Joghurt-Knoblauchsauce im Fladenbrot gegessen, den Rest kalt am nächsten Tag - auf die Hand und ab in den Mund!