Heut’, liebe Leser, es ist eine Ehr’,
darf ich öffnen ein Türchen mehr
von diesem schönen Weihnachtscountdown
Eins vorneweg: Ich liebe Listen!
Und das nicht nur zum Einhalt von Fristen,
sondern auch – und nur das soll uns nutzen -
um dem vorweihnachtlichen Trubel zu trutzen.
Um mich zu erinnern an vergangene Winter
mit meinen Lieben und viel Freude dahinter.
Deswegen, wie soll’s anders sein,
schneit hier die ultimative Liste herein.
Verpackt als Gedicht, denn Reime sind schön,
auf dass sie mir flüssig vom Munde weg geh’n.
Auch wenn ich damit kein Rap-Star werd’,
viel lieber bin ich doch eh am Herd.
Ihr merkt schon – wenn´s so weitergeht,
werd’ ich auch wahrlich kein Poet.
Doch bei jedem Punkt, da heb’ ich mein Glas
auf einen fröhlichen Weihnachtsspaß!
Der erste Punkt betrifft die Verwandten,
an die wir hoffentlich Post entsandten.
Die Zimtsterne gingen an Tante Marie,
ups, das war die mit der Nussallergie.
Tante Kathrin - Achtung, sie liest hier mit -
kriegt was zu Lachen, das hält fit.
Und auch die Freunde werden bedacht,
mit lieben Grüßen zur Stillen Nacht.
Punkt zwei betrifft die Dekoration,
leuchten denn eure Fenster schon?
Doch hoffentlich nicht nur mit Elektrizität,
denkt an den März, da war´s fast schon zu spät.
Wie dem auch sei, es mag nicht recht passen,
wenn die, die da schrie’n, nun den Strom rattern lassen.
Advent ist die Zeit der Dunkelheit,
hier macht sich überall Plätzchenduft breit.
Seid doch froh, denn ohne Licht
sieht man auch die Kalorien nicht!
Punkt drei geht um´s Outfit, was zieh’ ich bloß an?
Vielleicht Schuhe, mit denen ich auch laufen kann...
Sonst geht´s mit einem kleinen Schwank
wieder langgestreckt hinter die Kirchenbank.
Das Kleid soll lieber locker sitzen,
beim Essen kommt ihr sonst ins Schwitzen,
wenn´s zwickt und zwackt im Bauchbereich –
vergesst den Gürtel lieber gleich.
Auch lange Ketten, das lasst sein,
hängen ja nur in den Rotkohl rein.
Punkt vier, schaut her, es geht um die Krippe,
bei vielen von uns ein gar ärmlich’s Gerippe.
Holt sie hervor und polieret sie fein,
legt’s Kindchen auf Stroh in die Wiege hinein.
Oh, dem Ochs fehlt ein Horn, wir brauchen Ersatz!
Das Playmobil-Mammut nimmt ein diesen Platz.
Merken tut´s keiner, ebenso wenig,
dass Playmobil-Zorro ersetzt einen König.
Nach diesen paar Handgriffen, siehe da,
erstrahlt alles im Glanz, wie wunderbar!
Punkt fünf, die Bescherung, mit all ihren Gaben.
Keiner gibt´s zu und will sie doch haben.
Es bringt sie das Christkind nach Tradition,
wer glaubt denn an den Weihnachtsmann schon?
Ihr fragt, wie soll’s die Geschenke portieren,
so ganz ohne Sack und diesen Rentieren?
Bei uns macht´s die Oma, die ganz geheuer,
sich vollhängt mit Nachthemd und Hochzeitsschleier.
Sie brachte die Geschenke, bloß
ging der Hund dann auf sie los,
erkannte sie nicht, das war nicht fein,
drum gibt’s heuer statt Christkind einfach mehr Wein.
Punkt sechs, die Geschenke, ganz geschwind,
die müssen schon sein, auch ohne Christkind.
Sie sind mit Bedacht zu wählen,
aber, ach, auf die Familie kann man zählen.
Zum Beispiel du, du lieber Mann,
was stell ich bloß mit der Autopoliermaschine an?
Als Retour, für dich von mir,
gibt´s ein paar Karten, und zwar von
HIER.
Punkt sieben geht um’s Essen, seid ihr bereit?
Gold wert ist hier mein erprobter Rat:
Dass ihr das Beste nicht bis zum Ende aufspart!
Sonst geht´s euch wie mir mit der Entenhaut,
der knusprigen, geliebten, zum Türmchen gebaut,
die flugs die Mutter vom Teller schnappte,
auf dem bei mir sonst nur noch ein Knochen pappte.
Ich schaute schon ganz weinerlich,
sie sagte: „Du magst’s nicht, dann nehm’s doch ich.“
Drum greift in die Vollen und schnappt euch das Beste,
im nächsten Jahr gibt´s wieder genügend Reste.
Zur Acht gibt´s jetzt noch ein Dessert,
köstlich ist's, und gar nicht schwer.
Vom Katzenberger auserkoren
hab’ ich Tannenhonig Halbgefroren.
Und Pudding mit Lebkuchen drin
gibt´s von den Herren Haeberlin.
Darüber die Trockenfrücht’ mit Schuss,
das war´s dann auch, so kurz vor'm Schluss.
Euch wünsche ich das allerbeste
im Advent und auch zum Feste!
Rezept für Tannenhonig-Halbgefrorenes nach Rudolph Katzenberger:
100 g Walnusskerne
10 g Butter, etwas Puderzucker
5 Eier
200 g Schwarzwälder Tannenhonig
1/4 l Schlagsahne
Die Walnusskerne in Butter anrösten, mit Puderzucker besteuben und leicht karamellisieren lassen. 6 schöne Nusshälften beiseite legen, den Rest zu Krokantsplittern zerkleinern.
Die Eier mit 100 g leicht erwärmtem Honig im Wasserbad schaumig schlagen. Über mit Eiswürfeln gekühltem Wasser kalt schlagen. Die Schlagsahne mit dem restlichen Honig steif schlagen. Beide Massen vermengen. In 6 Becherförmchen füllen und tiefgefrieren.
Rezept für Lebkuchenpudding nach den Gebrüdern Haeberlin:
250 g Lebkuchen
Milch oder Rum zum Einweichen
175 g Butter
200 g Zucker
8 Eigelb
80 g Schokolade
1 Messerspitze gemahlener Zimt
60 gemahlene Mandeln
9 Eiweiß
weitere 30 g Zucker
Butter und Zucker für die Form
Die Lebkuchen bereits am Vortag zerbröseln und in Milch oder Rum einweichen - immer nur soviel darüberträufeln, wie sie gut aufnehmen können. Die zimmerwarme Butter mit dem Zucker schaumig rühren. Dann nach und nach die Eigelb zufügen, schließlich auch die geschmolzene Schokolade und den Zimt. Die eingeweichten Lebkuchen mit den Mandeln zerdrücken und unter die Butter-Eigelb-Masse rühren. Die Eiweiß mit den 30 g Zucker steifschlagen und vorsichtig unterheben. 6 kleine Mini-Förmchen mit zimmerwarmer Butter ausstreichen und mit Butter ausstreuen. Zu 3/4 mit der vorbereiteten Masse füllen und im Wasserbad bei 180 bis 200 Grad im Ofen etwa 45 Minuten garen.
Das Rezept für die "Besoffenen Trockenfrüchte" gibt es HIER!
Zum Anrichten je einen Mini-Pudding auf Dessertteller stürzen und mit Puderzucker bestreuen. Die Formen mit dem Tannenhonig-Halbgefrorenen kurz in heißes Wasser tauchen und das Tannenhonig-Halbgefrorene neben die Puddings auf die Teller stürzen. Je eine Walnusshälfte aufsetzen und mit dem Walnusskrokant umstreuen. Von den "Besoffenen Trockenfrüchten" jeweils 2-3 Früchte auf die Teller dazulegen, mit etwas Sud beträufeln und servieren.