Montag, 7. März 2011

Ab auf´s Land: Zarte Frühlingsgefühle und feine Quarkküchlein mit Zimt und Apfelmus

War das nicht ein traumhaft sonniges Wochenende? Da ich fasnachtsmäßig nicht besonders ambitioniert bin, habe ich die Zeit genutzt, um meiner Familie auf dem Land mal wieder einen kleinen Besuch abzustatten. Schon auf der Hinfahrt entlang des Mains, vorbei an kleinen Weindörfchen und großen Gutshöfen, kam Frühlingsstimmung auf, und die Klimaanlage blieb zum ersten Mal in diesem Jahr aus. Sogar die Sonnenbrille habe ich wieder aus dem Handschuhfach geangelt, das war dann wegen der winterlichen Blässe zwar eher Michael Jackson-Style, aber egal, das Gefühl zählt!


Auch im Garten meiner Oma sind die ersten Frühlingsboten zu sehen. Kleine Schneeglöckchen kommen an den sonnigen Stellen zum Vorschein, die Rosen wachsen, die Zaubernuss blüht schon länger, hier treiben bald noch die Blätter aus. Der Johannisbeer-Strauch ist bis auf ein paar kleine Knospen noch im Winterschlaf. Hoffen wir, dass es wieder so eine gute Ernte gibt wie im letzten Jahr, dieser Kuchen verfolgt mich ja bis jetzt noch in meinen Träumen! Ich freue mich so sehr auf die warme Jahreszeit, wenn man endlich wieder draußen essen kann! Aber noch sind die Nächte frostig und es ist so kalt, dass auch die Meerschweinchen teilweise noch in ihrem Winterdomizil im Haus residieren müssen. In der Küche wird immernoch der Holzofen kräftig geschürt und durch eine über Jahrzehnte antrainierte Technik entfacht meine Oma innerhalb von Sekunden ein wahres Höllenfeuer! Hell, yeah! Später dann simmert das Feuerchen vor sich hin und hält die Küche den Tag und den Abend über gemütlich warm.  


Am Samstag wurden übrigens die "Fasnachter" unserer Familie bereits morgens um 11 Uhr mit Schweinerollbraten und Nudeln abgefüttert, damit sie gewappnet waren für die ausufernde Flüssigkeitsaufnahme, die solche Fasnachtsparties in der Regel mit sich bringen. Wenn das mal keine gute Vorsorge ist! Wir anderen machten einen Spaziergang durchs Dorf und die angrenzenden Felder, vorbei an einer Schafherde, in deren Mitte ein kleines Winterlamm weidete, das doch tatsächlich als einziges bei klirrender Kälte geboren wurde und seitdem noch nie einen Stall von innen gesehen hat. So hatten alle Mitleid mit ihm und es wurde bisweilen zum Dorfgespräch, weil es bei Wind und Wetter zitternd auf der Weide stehen musste. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich das süße Lämmchen am liebsten mitgenommen und gegessen hätte!




Wie es leider immer so ist, auch dieses Wochenende ging viel zu schnell herum. Ich bin gespannt und freue mich darauf, wie alles aussieht, wenn ich das nächste Mal um die Osterzeit komme. Soviel sei schon verraten: Da haben wir es höchstwahrscheinlich mit ein paar waschechten Osterlämmern zu tun! 

Wieder zuhause hatte ich Lust auf etwas rustikales Süßes und nach einem kurzen Kühlschrank-Check und wegen den sich türmenden Äpfeln in der Obstschale fiel die Wahl auf fein ausgebacke Quarktäschchen mit frisch gemachtem Apfelmus.


Hier kommt das Rezept für 4 Portionen:
Für das Apfelmus:
8 Äpfel
1 EL Zitronensaft
Zucker nach Belieben

Für die Quarktaschen:
3 Eier, getrennt
75 g Zucker
1 EL Vanillezucker
500 g Quark, gut abgetropft
1 Prise Salz
150 g Grieß

60 g Butterschmalz zum Backen
Zimt und Zucker zum bestreuen

Äpfel schälen, entkernen und in Stücke schneiden. In einem Topf ca. 50 ml Wasser erhitzen, die Äpfel und Zitronensaft zugeben und mit Deckel bei geringer Hitze ca. 20 Minuten köcheln lassen, bis sie gar sind. Topf vom Herd nehmen und Äpfel mit einem Pürierstab pürieren (ich mache das nur sehr grob, da ich kleine Stückchen nicht schlimm finde) und beiseite stellen.
Die Eigelbe mit dem Zucker und Vanillezucker schaumig rühren. Quark, Salz und Grieß darunter rühren. 20 Minuten ruhen lassen. Die Eiweiße steif schlagen und unterziehen. Da Butterschmalz in einer Stilpfanne erhitzen. Mit dem Löffel kleine Küchlein von der Quarkmasse abstechen, auf beiden Seiten langsam goldbraun backen. Anrichten, mit Zimt und Zucker bestreuen und mit dem Apfelmus servieren.


Das Rezept für die Quarkküchlein stammt aus "Ich helf dir kochen" von Hedwig Maria Stuber, ich habe nur die Rosinen weggelassen.

15 Kommentare:

zorra vom kochtopf hat gesagt…

Danke fürs Mitnehmen! Die Fotos sind wieder mal der Hammer und sie lassen bei mir Nostalgie aufkommen. Meine Grosseltern hatten auch so einen Holzofen in der Küche...

Hesting hat gesagt…

Ohja, ich muß endlich auch mal Quarkkeulchen machen ...

Das Lämmchen sieht ja auch herzallerliebst aus. :)

Alex [Chef Hansen] hat gesagt…

Meine Oma hatte auch so nen Ofen, der steht jetzt bei meinen Eltern - und eigentlich sollte der zu mir ;-)

Beim Lesen dachte ich mir, ob da nicht doch noch ein verstecktes Lamm-Rezept auftaucht...

Charlotte hat gesagt…

Das Meerschwein!!! <3
Äh ja, und das Rezept gefällt mir auch total gut. ;-) Die Quarktaschen sehen so schön fluffig aus.

Anonym hat gesagt…

Wir urig es bei deiner Oma aussieht. Schön!
Ich weiß noch wie auf dem Holzofen meiner Eltern gebratene Kartoffelscheiben (Ofegebekkelte) gemacht wurden. Und weißt du was, ich bekomme so einen Ofen, und ich werde darauf kochen und in dem kleinen Backofen der dabei ist, Brot backen.
Dein Rezept klingt sehr, sehr lecker!
Grüßle
Chris

Rosa's Yummy Yums hat gesagt…

Sehr lecker! Diese Tiere sehen so herzig aus.

Grüsse,

Rosa

lamiacucina hat gesagt…

um den Holzofen beneid ich dein Oma. Schöne Fotos hast Du gemacht, da packt einen der Frühling....

Kochfelder hat gesagt…

Ich habe selbst einen noch älteren Ofen als deine Oma. Wie ich zu dem gekommen bin muss ich einmal erzählen. Ich liebe deine Fotos. Aber auch das Gebäck einfach ein Hammer.

Unknown hat gesagt…

ja ja, so ein Landausflug.

Ich war im Luberon und dort hat es erstmal geregnet (!) aber dann kam am Sa und So die Sonne raus und wir haben draussen gegessen....Herrlich!
Du hättest kommen sollen, schon alleine wegen der pancakes....macht hier keiner!

Mini-Küche hat gesagt…

Was für ein schöner Bericht und: Wie süß, ich liebe Meerschweinchen <3

Ich fahre morgen nach Hause ins Frankenland, bin auch sehr gespannt wie der Garten meiner Mama jetzt aussieht, hoffentlich sprießen schon die Krokusse

Die Quarktäschchen gefallen mir auch sehr gut, gerade WEIL sie ohne Rosinen sind :)

Liebe Grüße,

Lilly (die niemals ein Lamm essen könnte auch wenn es so viele interessante und köstlich klingende Rezepte dafür gibt)

Schnick Schnack Schnuck hat gesagt…

Natur, pur mit Pfannekuchen scheint eine gängige Kombi zu sein. ;-)

Suse hat gesagt…

Herrllich, oder?
Bei deiner Oma ist es ja wie im Bilderbuch: Blümchen, Schafe, Feuer im Ofen. Schon kalr, dass das Wochenende zu kurz war.

Anonym hat gesagt…

danke für die tollen frühlingsfotos!!! brauch schon dringend sonnenschein!

Christina hat gesagt…

@Zorra: So ein Ofen ist auch eines meiner erklärten Lebensziele! ;-) Es gibt wirklich nichts gemütlicheres.

@Hesting: Das war wirklich süß! Tat mir aber schon leid, wie es so als einziges Lämmchen zwischen all den alten Schafen stand.

@Alex: Das gibt´s dann hoffentlich um die Osterzeit, ich möchte zwei Lämmer bei meinem Schäfer-Onkel vorbestellen.

@Charlotte: Gestatten, Kingston sein Name... ;-)

@Chris: Echt, du bekommst so einen Ofen? Das ist ja großartig!! Schon demnächst oder wann dürfen wir uns auf die nostalgisch zubereiteten Speisen freuen? :-)

@Rosa: Das sind sie auch, alle total lieb und zutraulich.

@Robert: Es wird Zeit, dass er kommt! Aber im Moment sieht es bei uns zumindest wettermäßig danach aus.

@TFaK: Au ja, erzähle mal!

@Bolli: Das nächste Mal sagste Bescheid... ;-)

@Lilly: Das ist ja dann auch in der Region, da dürfte schon ein bisschen was zu sehen sein.

@SchnickSchnackSchnuck: Definitiv! Bei meiner Oma gab´s und gibt´s immernoch schon so viele Pfannkuchen - diesbezüglich bin ich voll auf den Land-Modus konditioniert. ;-)

@Suse: Ja, es ist wirklich schön da. An Ostern wieder...

@fitundglücklich: Ich mag den Winter ja auch gerne, aber irgendwann merkt man so richtig "jetzt ist Schicht im Schacht" und dann kann der Frühling nicht schnell genug kommen.

Oona hat gesagt…

Schöne Frühlingsbilder!
Und die Küchlein komme auf die "Nachmach-Liste."
Oona