Heute gibt es kein Rezept, sondern einen Blick hinter die Kulissen. Steph vom Kleinen Kuriositätenladen hat zum Tag der offenen Küchen aufgerufen, eine ganz primatolle Idee, wie ich finde! Und weil ich selbst so unglaublich neugierig bin, wie fremde Küchen aussehen (gesamte Wohnungen übrigens auch, aber dafür lese ich schon die ganzen Design-Blogs ;-)), gibt es heute ein paar Bilder von meiner Produktionsstätte, meinem persönlichen Wellness-Zentrum, meinem Partyraum und dem chaotischsten Ort in der Wohnung: Von meiner Küche.
Als wir vor fast drei Jahren nach Hessen gezogen sind, musste eine neue Küche her. Wir beide lieben Edelstahl, aus optischen genauso wie aus praktischen Gründen. Es ist nahezu unverwüstlich. Ok, bis auf diese Wasserflecken, die mich regelmäßig zur Weißglut treiben. Also immer schön mit dem Handtuch nachwischen. Da wir lange nicht das gefunden haben, was uns vorschwebte, bzw. für das, was wir zum Niederknien fanden, einfach kein Geld hatten, haben wir uns unsere Küche selbst entworfen und gebaut - dank eines unglaublich tollen und handwerklich perfekten Menschen, der uns dabei geholfen hat ... ach, was sag ich, der alles allein gemacht hat! :-)
Im Gegensatz zum Rest der Wohnung ist die Küche ziemlich vollgestellt und für meine Verhältnisse recht chaotisch. Ich wundere mich manchmal selbst, denn normalerweise mag ich es nicht so gerne, wenn irgendwo Sachen herumliegen (und ja, ich gehöre sogar zu den Menschen, die extra schwarze Bleistifte kaufen, weil die grünen nicht zur Einrichtung passen). In der Küche haben wir jedoch bewusst auf Schränke und Schubladen verzichtet. Meine Utensilien hängen alle griffbereit an einer Leiste oder stehen in einer Dose neben dem Herd. Essig, Öl und sonstige Saucen wohnen in einer großen Metallbox. Direkt über der Herdplatte sorgt unsere endlos coole Scherenlampe für den richtigen Durchblick. Die haben wir einem Händler relativ günstig abgeschwatzt und ich finde, sie passt perfekt in unsere Küche. Für das Kochgeschirr und Besteck haben wir einen kleinen Rollwagen unter den Herd geschoben.
Was ihr auf den Bildern nicht seht: Meine kleine Speisekammer, in der die Vorräte lagern – vielleicht gibt es ja mal einen Tag der offenen Speisekammern.
Das Geschirr haben wir in einem ausrangierten Kleiderschrank im Esszimmer gebunkert. Ich wollte übrigens schon immer gerne eine offene Wohnküche haben. Weil unsere Wohnung aber leider nicht mit einer Wohnküche gesegnet ist, wir sie aber aus anderen Gründen unbedingt haben wollten, haben wir zumindest die Küchentür ausgehängt. So kann man direkt auf unseren langen Esstisch schauen, wenn Gäste da sind, und mit ihnen plaudern. Der Tisch sieht auf dem Foto viel kürzer aus, als er ist, es passen locker 8 Leute dran. Das ist übrigens auch gleichzeitig mein Foto-Tisch, an dem fast alle Bilder entstanden sind, die ihr auf diesem Blog seht.
Damit es in der Küche trotzdem ein bisschen gemütlich ist und es wenigstens eine Sitzgelegenheit gibt, habe ich ein kleines Bänkchen unters Küchenfenster gestellt. Hier sitzt der Männe und trinkt je nach Tageszeit einen Kaffee oder ein Bierchen, während ich vor mich hinbrutzele (ich habe ihn zu einem Beweisfoto genötigt).
Auf der rechten Seite der Küche ist das „Heizungs-Gedönse“, wie ich es nenne. Altbau eben. Alter Altbau, das heißt, Heizungskasten, Leitungen und Rohre liegen zum Teil offen und sind nur mit einer Art Wellblech verdeckt. Auf einem Teil davon hängen Karten und Zettelchen, wie ihr hier sehen könnt, und über das große Übel unter der Arbeitsfläche habe ich Tafelfolie geklebt. Ich mag schwarz erstens gerne und zweitens ist so genug Platz für den schlauen Spruch der Woche. Oder für eine kleine Erinnerung, dass man Milch kaufen muss oder für Herzchen. Und der Clou: Die komplette "Tafelwand" lässt sich nach vorne klappen und hintendran bietet sich neben Rohren und Leitungen auch noch Stauraum en Masse. Hier lagern Waffeleisen, Handrührer, der riesenhafte Bräter, Geschenkpapier & Co.
Der Aperol steht griffbereit neben der Küchenmaschine, falls die Gute mal wieder länger knetet.
Ach, und wie Steph mag ich auch kein Plastik in der Küche. Das geht so weit, dass ich Nudeln, Reis, Hülsenfrüchte, Müsli & Co. auch nicht gerne in der Plastikverpackung lagere, sondern alles in Vorratsgläser umfülle.
Links neben der Arbeitsfläche steht er dann, mein geliebter Spülmaschinen-Backofen-Turm. Ich freue mich immer noch jeden Tag wie verrückt über ihn und frage innerlich ohne Witz allmorgendlich „Hey du heißer Kerl, wie geht´s dir heute?“, wenn ich für den ersten Kaffee in die Küche geschlurft komme.
So, das war´s für heute von mir. Vielleicht habt ihr ja auch Lust, Steph und uns allen eure Küchen zu zeigen? Ich bin jedenfalls gespannt wie ein Flitzebogen und freue mich auf viele weitere schöne Einblicke.