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Montag, 27. Oktober 2014

Mein neuer bester Apfelkuchen mit Marzipanstreuseln und Zimt: Die inneren Werte zählen

Amen, ja, ich sage euch, die Welt braucht ein weiteres Apfelkuchenrezept und zwar dieses hier! „Der Kuchen ist sehr mürbe und bricht leicht“, so steht es im Originalrezept als mahnender Hinweis und was den einen oder anderen vielleicht tatsächlich ein bisschen abschrecken könnte, war für mich quasi DAS Stichwort. Denn es gibt doch kaum etwas Schöneres als knuspriger Mürbeteig und dieser Apfelkuchen hier kommt mit dem mürbsten aller mürben Mürbteige daher, der so mürbe ist, dass aber sowas von ein 1a-Krümelmonsterfeeling in eurem Mund aufkommt, wenn ihr es denn schafft, ein Gäbelchen vom Apfelkuchen bröselfrei dort hin zu bugsieren. Aber don´t panic, meine Kaffeegäste und ich haben es alle ohne größere Zerfallkatastrophen hinbekommen, waren selig und wollten unbedingt noch ein Stück vom Kuchenkeks. Mmmhhhh, und dann noch diese Marzipanstreusel mit Zimt (die allein schon so unartig suchterzeugend sind, dass ich mir geschworen habe, irgendwann ein ganzes Blech nur voller Streusel zu machen und an diesem Tag nichts anderes zu essen, was für ein Fest!!!). Ach, ihr merkt schon, das war ein guter Kuchen. ;-)

Bester Apfelkuchen mit Marzipanstreuseln und Zimt

Hier kommen die Zutaten für 1 Blech "Apfelkuchen mit Marzipanstreuseln und Zimt"
1,8 kg Äpfel
½ Zitrone
200 Milliliter Apfelsaft
1 EL Zucker
1 TL Zimt

Für den Teig
200 Gramm Mehl
200 Gramm gemahlene Mandeln
100 Gramm Zucker
1 TL Backpulver
1 Ei
1 Prise Salz
200 Gramm weiche Butter
abgeriebene Schale von 1/2 Zitrone

Für die Marzipan-Streusel
180 Gramm Marzipan-Rohmasse
125 Gramm Butter
225 Gramm Mehl
150 Gramm Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz

1 EL Zucker
1/2 TL Zimt

Fett fürs Blech
Mehl zum Bearbeiten

Bester Apfelkuchen mit Marzipanstreuseln und Zimt


Zubereitung
Für den Apfelkuchenbelag:
Äpfel schälen, vierteln und entkernen. Apfelviertel in Spalten schneiden. Zitrone heiß abspülen, trocken tupfen und die Schale abschälen. Äpfel, Apfelsaft und Zitronenschale in einen weiten Topf geben, ein paar Spritzer Zitronensaft (nicht mehr als 2 EL, kommt ein bisschen auf die Säure eurer Äpfel an), Zucker und Zimt darauf verteilen und mit Deckel etwa 5-10 Minuten dünsten. Äpfel in ein Sieb geben, abtropfen und auskühlen lassen. Den Backofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.

Für den Apfelkuchenteig:
Alle Zutaten für den Teig mit dem Handrührer zu einem Teig verkneten. Backblech mit Backpapier auslegen, die Ränder gut einfetten. Den Teig auf dem Blech verteilen, das klappt am besten mit leicht bemehlten Händen, ihr drückt den Teig quasi in die Form. Dabei einen kleinen Teigrand hochziehen. Teigoberfläche mit einer Gabel mehrmals einstechen und im vorgeheizten Backofen 10 Minuten vorbacken.

Für die (unglaublich leckeren Marzipan)Streusel:
Marzipan grob reiben oder mit einem großen Messer fein zerhacken. Butter in einem kleinen Töpfchen schmelzen. Alle Streuselzutaten in einer Schüssel mit den Händen zu Streuseln verkrümeln. Die gut abgetropften Äpfel auf dem Blech bzw. Teig verteilen, mit Zimt und Zucker bestreuen und die Streusel daraufkrümeln. Kuchen im Backofen etwa 15 Minuten fertigbacken. Nach dem Backen den Kuchen direkt auf dem Blech mit einem scharfen Messer in Stücke schneiden, so lässt er sich nachher besser verteilen.

Bester Apfelkuchen mit Marzipanstreuseln und Zimt


Wenn ihr auch solche "Mürbheits"fanatiker seid wie ich, kann ich euch allerwärmstens mein Zimt-Shortbread ans Herz legen. Sind zwar eigentlich Weihnachtsplätzchen, aber ach, wir trinken ja auch Crémant in Hessen. ;-) Und abgesehen davon ist es auch gar nicht mehr so lange hin bis zur Weihnachtszeit.
Und wenn ihr doch lieber einen Apfeluchen "mit weniger Thrill" backen wollt, einen, der bombenfest auf der Gabel thront wenn ihr ihn zum Mund führt, aber der dennoch riiichtig gut schmeckt, dann schaut mal hier: 

Elsässer Apfelkuchen: Hier geht´s zum Rezept

Spanischer Apfelkuchen: Hier geht´s zum Rezept

Französische Apfeltarte: Hier geht´s zum Rezept

Ich wünsche euch allen einen guten Wochenstart, bis demnächst! :-)

Montag, 17. März 2014

Olivenbaguette zu Antipastisalat: Schönwetteressen und Mitbringsel

Wenn meine Mama zu Besuch kommt, tue ich gut daran, vorab Speisekammer, Kühlschrank, Küchen- und Badschränke leer zu räumen. Denn sie kommt in Begleitung: Der halbe Freiburger Münstermarkt (eingelegter Schafskäse, Oliven, frisches Bauernbrot, gute Landbutter, deftige Bauernwürste, kiloweise Obst), ein Halbjahresvorrat an Sekt in kleinen Piccolo-Flaschen („kuck, da kannste mal zwischendurch n Piccolöhchen trinken“ – danke, Mama!), wunderschönes Wetter, Anti-Stress-Badeöle und (hautstraffende!) Bodylotions sowie neuerdings ein Reisefernseher (die Krimis! ... und weil wir bei uns die Glotze rausgekickt bzw. gar nicht erst wieder aufgehängt haben) fahren mit ins hessische Exil der Nachbrut. Ich freue mich immer wie verrückt – nicht nur über das Wiedersehen sondern auch über all die Köstlichkeiten aus meiner badischen Heimat und wir haben natürlich im Laufe der Woche alles restlos wegschnabuliert (außer vom Sekt ist noch übrig, aber das wäre ja auch sonst ... äh, ansatzweise exzessiv). Diesmal hat sie mir aber noch eine ganz besondere Überraschung mitgebracht, deren Existenz bisher vollkommen an mir vorbei gegangen ist: Ein Backbuch ("Mein täglich Brot") meiner Freiburger Lieblingsbäckerei Bühler. Die Bäckerei Bühler liegt mitten in da Hood, nämlich im schönen Stadtteil Wiehre, fußläufig zur besten Metzgerei (Metzgerei Müller, deren netter Chef übrigens der Vermieter meiner schnuckeligen Studentenbude war). Wenn ihr mal in Freiburg seid, kann ich euch beides wärmstens empfehlen. Und wenn jemand auf der gegenüberliegenden Straßenecke mal schnell quer parkt, ist das vielleicht sogar unser Fußball-Bundestrainer.

Olivenbaguette selber backen


Weil der Frühling in den letzten Tagen schon Einzug gehalten hat und ich Lust auf einen knackigen Antipasti-Salat hatte, habe ich mich für die Olivenbaguettes aus dem Buch als Beilage entschieden – 1a-Begleitung, wenn ihr mich fragt, vielleicht sogar die Hauptrolle. Der Teig ist auch für Brotbackanfänger oder "erfahrene Brotbackdeppen" wie mich kinderleicht zu händeln und heraus kommen zwei hübsche, fluffige Baguettes, die durch schwarze Oliven und Kräuter schön rustikal schmecken und gut für die anstehende warme Jahreszeit als Begleiter für Salate, zum Grillen oder fürs Picknick geeignet sind. Und das beste: Sie schmecken wirklich so, wie ich sie aus meiner Freiburger Stundentenzeit kenne. Hach!
Ach ja, und der Antipasti-Salat dazu ist supereinfach gemacht, schmeckt lauwarm oder kalt.

Baguette mit Oliven selber machen


Hier kommt das Rezept für 2 Olivenbaguettes (ich habe die Mengen etwas angepasst und ein paar Schritte verändert, z.B. die Hefe zuvor in Wasser aufgelöst):

400 g Weizenmehl Type 550
9 g Salz
12 g frische Hefe
25 ml Olivenöl
1 TL getrocknete Kräuter
270 ml lauwarmes Wasser (etwa 20 Grad)
100 g eingelegte, entsteinte Oliven

Hefe im warmen Wasser auflösen und mit den anderen Zutaten außer den Oliven zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Teig etwa eine viertel Stunde ruhen lassen, dann die Oliven unterkneten und den Teig in einer Schüssel mit Tuch bedeckt bei Zimmertemperatur 2 Stunden gehen lassen. Den Teig in zwei Stücke teilen und mit gut bemehlten Händen zu zwei Stangen formen. Die Olivenbaguettes einmal in sich drehen (so, als würdet ihr jemandem den Hals umdrehen wollen – Anti-Aggressionstraining beim Backen, quasi ;-)) und dann auf ein Backblech setzen. Mit einem Tuch abdecken und etwa 40 Minuten erneut gehen lassen. Derweil den Backofen auf 230 Grad vorheizen. Oliven-Baguettes im heißen Ofen 25 Minuten backen (mittlere Schiene), nach etwa 15 Minuten die Temperatur auf 200 Grad runterschalten.Eure Olivenbaguettes sind fertig, wenn die Oberfläche leicht gebräunt ist. Und keine Angst - direkt nach dem Rausnehmen ist die Kruste der Olivenbaguettes knochenhart, wird dann aber beim Auskühlen so, wie sie sein soll, knusprig-federnd.

Selbstgemachtes Olivenbaguette


Das Rezept für den Antipasti-Salat für 2 Portionen:

2 Paprikaschoten (meine Favoriten sind für Salat gelb und rot)
2 rote Zwiebeln
1 Zucchini
1 kleine Aubergine
2 Knoblauchzehen
5 EL Olivenöl
ein kleiner Zweig Rosmarin und/oder Thymian
Meersalz, schwarzer Pfeffer
1 Handvoll Kirschtomaten, halbeirt

Für das Antipasti-Salatdressing:
2 EL Olivenöl
3 EL Balsamico-Essig
Meersalz, schwarzer Pfeffer

Backofen auf 200 Grad vorheizen. Paprikaschoten entkernen und in breite Streifen schneiden, rote Zwiebeln schälen und achteln, Zucchini und Auberginen einmal der Länge nach halbieren, dann in Scheiben schneiden (ggf. vierteln). Knoblauch fein hacken. Gemüse (bis auf die Tomaten) in einer großen Schüssel mit Knoblauch, dem Olivenöl, Salz und frisch gemahlenem Pfeffer mischen. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen, Kräuterzweige dazugeben und im vorgeheizten Ofen etwa 20 Minuten garen. Kirschtomaten dazu geben und 5 Minuten weitergaren. Gemüse wieder in eine große Schüssel geben, mit dem Dressing vermischen und Antipasti-Salat mit Meersalz und Pfeffer abschmecken.

Antipasti-Salat


Habt eine sonnige Woche ihr Lieben, bis bald!

Freitag, 21. Februar 2014

Ricciarelli mit Marzipanüberdosis: Was man nicht alles tut, um Süchte zu füttern

Das ist jetzt leider nicht gerade traditionell: Normalerweise werden Ricciarelli in ihrem Herkunftsort Siena (und mittlerweile in ganz Italien) als köstliche Weihnachtsleckerei mit Vin Santo serviert. Und eine Extrawurst in Form von einem ordentlichen Batzen Marzipanrohmasse knetet ein traditionsbewusster Italiener wahrscheinlich auch nicht mit rein. 

Ricciarelli - aka Vapiano-Kekse selber machen



Aber jetzt kommt´s: Meine Arbeitskolleginnen und ich sind mittelschwer verliebt, und zwar in diese weichen, marzipanigen Mandelkekse, die so unheimlich präsent in großen, durchsichtigen Gläsern an der Kaffeebar einer italienischen Serve-yourself-Restaurantkette stehen. Aber warum sollte man denn EINZELNE Kekse kaufen, wenn man die Dinger in RAUEN MENGEN zuhause selbst backen kann (lautmalerische Untermalung dieses bahnbrechenden Gedankens)! Ob die Kekse bei Vapiano tatsächlich leibhaftige Ricciarelli sind, weiß ich bis heute nicht (bei der letzten Nachfrage waren das eher "Ääähmm-Kekse" ;-)). Aber sie bestehen ganz sicher hauptsächlich aus Mandeln und Puderzucker und geschmacklich kommen die Nachbau-Kekse ihnen schon sehr nahe. Beim ersten Test waren sie mir aber noch zu trocken und haben zu wenig nach Marzipan geschmeckt. Und dann? Jetzt kommt die oben genannte Extrawurst ins Spiel. Eine Marzipanwurst sozusagen. Also: Knetet, Freunde!

Ricciarelli - Vapiano-Kekse

Hier kommt das Rezept für Ricciarelli aka selbstgemachte Vapiano-Kekse (ergibt etwa 20 Stück):

200 g gemahlene Mandeln 
250 g Puderzucker 
½ Vanilleschote 
1 großes Eiweiß 
120 g Marzipanrohmasse 

Backofen auf 70 Grad vorheizen. Gemahlene Mandeln und Puderzucker miteinander vermischen. Vanilleschote längs aufschlitzen, das Mark herausschaben und gut unter die Mandelmischung rühren. Eiweiß steif schlagen und unter die Mandelmischung heben. Marzipanrohmasse in kleine Stückchen schneiden und unter den Teig kneten, richtig schön feste, damit die Stückchen schön mit dem Rest verschmelzen. Teig zu einer langen Rolle formen (etwa 4 cm dick). Rolle in etwa 1 ½ cm dicke Stücke schneiden und diese zu einem Oval formen, also einfach ein bisschen platt drücken und die Ecken abrunden. Kekse auf einem Backblech nebeneinander legen und etwa 20 Minuten backen. Die Kekse sollen schön hell und vor allem weich bleiben. Aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben.

Ricciarelli

Habt ein tolles Wochenende, bis bald!

Mittwoch, 27. März 2013

Spanischer Apfelkuchen: Saftig-schmatziges Vergnügen

Einen kleinen Anflug von Wehmut habe ich neulich bekommen, als ich festgestellt habe, dass ich die Fastenzeit vor lauter „zu tun“ dieses Jahr komplett verpasst habe. Weder Verzicht auf Süßigkeiten, noch auf Alkohol, noch auf Fleisch, nicht mal unkulinarische Einbußen an spaßbringenden Freizeitaktivitäten habe ich getätigt. Stattdessen saß ich vergangenes Wochenende als altes Pferdemädchen bei der Appassionata in Frankfurt und habe eine Süßigkeitentüte im Wert von 10 Euro (maßgeblicher Inhalt: Riesenschlümpfe) verdrückt – zugegebenermaßen jedoch nicht alleine. Zu zweit. (Während ich diese Zeilen schreibe, schlage ich innerlich übrigens drei Kreuze, dass meine liebe Oma mit Internet nichts am Hut hat, sonst gäbe es ganz bestimmt einen virtuellen Satz heiße Ohren ob der unchristlichen Süßigkeiten-Völlerei, mindestens jedoch eine Standpauke am Telefon.) Dabei war es früher wirklich immer irgendwie schön: Zu Beginn der Fastenzeit haben wir Kinder ein großes Glas aufgestellt, in dem wir sämtliche Süßigkeiten bis zum Osterfest gesammelt haben. Dazu gehörte tägliches Davorsitzen und Anschmachten. Und ab und zu etwas herausklauen, nicht ohne danach mit eingezogenem Kopf und Turboantrieb unter den strengen Augen des am Holzkreuze hängenden Herrn vorbeizuflitzen. An Ostern durfte das Glas dann „geschlachtet“ werden. Zusammen mit den Osternestern und all den Köstlichkeiten, die es an den Festtagen sowieso gibt, ist der Inhalt so eines Glases für ein kleines Kind schon eine ordentliche Ladung. Da man das aber damals nicht wusste, und es selbst, wenn man es gewusst hätte, nicht hätte glauben mögen, endete einjeder Ostersonntag mit Bauchschmerzen und einem dezenten Vomieren (entschuldigt…). Also hat es vielleicht doch was gutes, wenn man das Essen von süßen Leckereien ein wenig verteilt. So kurz vor Ostern gibt es also von mir noch ein Kuchenrezept für einen saftigen und sehr leckeren Spanischen Apfelkuchen, der sich bestimmt auch wunderbar auf einer österlichen Kaffeetafel machen würde. Darauf gebracht hat mich meine Cousine, die den Kuchen schon zum wiederholten Mal gebacken und mittlerweile perfektioniert hat – und sie bekommt den Zitronenguss einfach jedes Mal besser hin als ich! Was an dem spanischen Apfelkuchen allerdings so besonders spanisch ist, wissen wir beide nicht. 



Hier kommt das Rezept für eine Springform mit einem Durchmesser von 26 cm:
4 Äpfel, geschält und gewürfelt
200 g Butter
200 g Zucker
200 g Mehl
4 Eier
125 g gemahlene Nüsse (meine Cousine und ich nehmen Haselnüsse)
2 EL Kakao
1 TL Zimt
1 TL Backpulver
1 Päckchen Vanillezucker
3 EL Rum

Optional:
3 EL Rum
2 EL Rosinen

Für den Guss:
200 g Puderzucker
2 EL Rum
etwas Zitronensaft
Mandelblättchen zum Garnieren

Gewürfelte Äpfel mit Rum und Zucker vermischen und etwa eine Stunde ziehen lassen. (Falls ihr Rosinen im Kuchen mögt, so wie mein Freund, dann könnt ihr jetzt auch ein paar Rosinen in Rum einlegen und ziehen lassen,) Butter und Zucker mit den Eiern schaumig rühren, dann Nüsse, Kakao und Zimt unterrühren. Backpulver mit dem Mehl vermischen und esslöffelweise unter die Masse geben. Zum Schluss die Äpfel unterheben (und, falls es Rosinen gibt, jetzt auch die Rosinen). In eine gefettete und leicht bemehlte Springform füllen. Bei 175 Grad 1 Stunde backen. Auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen. Für den Guss Puderzucker mit Rum, Zitronensaft und 1-2 EL lauwarmem Wasser verrühren und den abgekühlten Kuchen mit der Glasur überziehen. Mit Mandelblättchen garnieren und mit einem groooßen Glas Café Latte ein grooooßes Stück auf der Stelle genießen. 



... im Nachhinein habe ich übrigens festgestellt, dass es bestimmt noch einen Tick leckerer wäre, wenn man die Mandelblättchen vorher kurz in einer beschichteten Pfanne anröstet, bis sie leicht bräunen. 

Das Rezept stammt ursprünglich aus dem wie ich finde großartigen Zwergenstübchen Backbuch. Einige Bücher der Reihe wurden offensichtlich Anfang des Jahres neu aufgelegt, dieses hier folgt laut aktueller Angabe im Januar 2014 ist aktuell bei Amazon leider tatsächlich nur noch gebraucht erhältlich (Stand Herbst 2014), schaut ansonsten doch mal bei Ebay. Die Rezepte darin sind einfach, gelingsicher und bisher waren wirklich alle zu empfehlen. Tippitoppi Buch – auch für große Kinder wie mich. Und Dich! ;-)

Freitag, 27. April 2012

Rosige Zeiten: Rosenkuchen mit Pistazien, Äpfeln und Rosenwasser

Ich liebe Rosen. Weniger die Blume an sich, aber ihren Duft. Deswegen habe ich auch Rosen-Handcreme, Rosenparfum und ich trinke gerne Rosentee aus getrockneten Rosenknospen. Wenn ich Rosenduft rieche, denke ich an Leichtigkeit, an Weiß, an Reinheit, Klarheit und Eleganz. An frische Wäsche, an aus nur zwei Strängen gedrehte Zöpfe im Haar filigraner Mädchen, an Ballett, an blasse Teints mit rosigen Wangen und lichtdurchflutete, große Räume mit hellem Parkett und alten Rundbogenfenstern. Ich denke an zart gehauchte Stimmen, an verwegene Blicke, die nur der sieht, dem sie gelten. Im Sommer denke ich dabei an eine sanfte, kühle Brise, im Winter an frühlingshafte Frische. Ich könnte endlos so weitermachen. Nur wegen der Vollständigkeit sei erwähnt, was ich in Bezug auf Rosen versuche auszublenden: Meine Bluse mit aufgedruckten Mini-Rosen, die von weitem aussehen wie Mini- ..., naja. Äähm. Ich erwähne es besser doch nicht, denkt euch, was ihr möchtet. Tihihihiii-hii! Ja, Entschuldigung, da ist sie hin, die Poesie. Aber egal, wir widmen uns trotzdem weiter den schönen Dingen: Ich liebe auch Rosenwasser! Rosenwasser zum Backen. Und Hefeteig. Deswegen gibt´s heute einen Kuchen, der beides zu meiner Freude sehr schön vereint! 



Hier kommt das Rezept für eine Springform mit einem Durchmesser von 26 cm: 
500 g Mehl 
1 Würfel Hefe 
200 ml Milch 
1 Ei 
100 g Rohrohrzucker 
75 g Butter 

Für die Füllung: 
750 g Äpfel 
2 EL Zitronensaft 
70 g gehackte Pistazien 
50 g Rohrohrzucker 
3 EL flüssige Sahne 
1 EL Agavendicksaft (ersatzw. Sirup) 
3 TL Rosenwasser


Mehl in eine Schüssel sieben und eine Mulde hineingeben. Hefe hineinbröckeln und mit 50 ml lauwarmer Milch und 1 EL Zucker mit etwas Mehl vom Rand verrühren. Vorteig zugedeckt ca. 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Die übrigen Zutaten gut unterkneten und erneut abgedeckt 30 Minuten gehen lassen. 
Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Äpfel schälen und raspeln, mit Zitronensaft und Pistazien vermischen. Zucker in die Sahne einrühren und beides unter die Apfel-Pistazienmasse mischen. 1 TL Rosenwasser unterrühren. Teig auf bemehlter Arbeitsfläche ca. 0,5 cm dick zu einem Rechteck ausrollen. Die Füllung darauf verteilen und von der langen Seite her einrollen. Die entstandene Rolle in 8-10 Stücke schneiden. Eine Springform einfetten und die Teigstücke mit der Schnittfläche nach unten in die Form setzen. Der Teig muss nun nicht erneut gehen. Im Ofen ca. 45 Minuten backen. Agavendicksaft mit 2 TL Rosenwasser verrühren, den Kuchen aus dem Ofen holen und sofort damit bepinseln. Auskühlen lassen. 


Der Kuchen schmeckt direkt am Backtag am besten. Hefeteig wird mir schnell zu trocken, am nächsten Tag mag ich ihn nur noch, um ihn in den Kaffee zu tunken. Beim nächsten Mal würde ich noch etwas mehr Milch hinzugeben, ca. 250-300 ml, dann wird er noch etwas "schmatziger". Ich habe den Kuchen banausenartig aufgeschnitten, im Idealfall lassen sich die einzelnen Röschen nämlich einfach abbrechen. 

Freitag, 17. Februar 2012

Alles, was ich dieses Jahr mit Fasnacht zu tun habe: Chiacchiere

Aus dem Fasnachtstreiben habe ich mich zum ersten Mal schon in jungen Jahren ausgeklinkt, als ich mich zu sehr genierte, jedes Jahr auf´s Neue wieder als Cowgirl oder Ritterin verkleidet zu sein. Was anderes ging aber nicht, denn da hatte man kein Pferd und das musste – wenn auch nur imaginär – für mich auf jeden Fall sein. Ich hatte kurz überlegt auf Prinzessin mit Glitzer-Einhorn umzuschwenken, da hätten mir aber wiederum die Knarre oder das Schwert gefehlt. Es folgten ein paar halbherzige Versuche im Erwachsenenalter, in denen ich mir unter anderem als Vampir mit dem Plastikgebiss die Lippe aufgebissen und somit immerhin die Theaterblut-Kapseln gespart habe, aber ehrlich gesagt hat mich die Begeisterung für Fasnacht seitdem noch nicht wirklich wieder gepackt. Mit einer Ausnahme: Fasnachtsgebäck! Herausgesucht habe ich mir diesmal köstliche lombardische Knusperküchlein, Chiacchiere, die jedoch auch in anderen Teilen Italiens verbreitet sind. Ich glaube, mir ist das Öl ein bisschen zu heiß geraten, denn eigentlich sollen die Chiacchiere etwas heller sein. Und es war gar nicht so einfach, sie zu drehen und dann heil in den Topf zu manövrieren. Egal, geschmeckt haben sie unverschämt gut. Ganz frisch gebacken, noch warm und dick mit Puderzucker bestäubt besitzen sie definitiv Suchtpotenzial! Vielleicht schaue ich mir doch noch den Rosenmontagsumzug an. Ich wünsche jedenfalls allen Narren, Jecken, Karnevalisten und wie sie noch alle heißen eine lustige Fasnachtszeit. Alaaf, Helau und Guten Appetit! 


Hier kommt das Rezept für 30 Stück (Achtung, das ist eine ganz schöne Menge!) 
350 g Mehl 
1 Vanilleschote 
100 ml Orangensaft 
100 ml Marsala 
1 EL Orangenlikör (Grand Marnier) 
3 Eier 
150 g Zucker 
Abgeriebene Orangenschale von 1 Orange 
1 Prise Salz 
70 Butter 
3-4 EL Sahne 
Öl zum Ausbacken 
Puderzucker zum Bestreuen 

Das Mehl in eine Schüssel sieben. Die Vanilleschote längs aufschlitzen und das Mark in eine Schüssel kratzen. Den Orangesaft um die Hälfte einkochen lassen. Marsala und Orangenlikör hinzufügen. Eier und Zucker zum Vanillemark geben und zusammen sämig schlagen. Orangensaft mit Marsala und Likör, abgeriebener Orangenschale, Salz und weiche Butter dazurühren. Das Mehl nach und nach zugeben. 3-4 EL Sahne beimischen. Der Teig soll aber noch so fest bleiben, dass man ihn ausrollen kann (ggf. noch etwas Mehl dazugeben). Den Teig zu einem großen Rechteck rollen. Mit dem Teigrädchen 4 cm breite und 12 cm lange Streifen ausschneiden. Jeden Streifen mit dem Teigrädchen der Länge nach (2-) 3 Mal aufschlitzen, ohne ganz durchzuschneiden. Die Küchlein an beiden Enden anfassen und in Gegenrichtung drehen, damit sie spiralförmig werden. Öl auf 180°C erhitzen und die Küchlein darin goldgelb ausbacken. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und mit Puderzucker bestäubt servieren. 



Das Rezept stammt aus dem Buch „Guetzle“ von Marianne Kaltenbach, das sie mir 1987 geschenkt hat. Wenn ich mich recht erinnere, war es glaube ich sogar mein erstes eigenes Kochbuch.

Montag, 6. Februar 2012

Ein Stückchen Gemütlichkeit: Kaffee-Sahnecreme-Torte mit Schokolade und Baileys

Brrrrr, für Frostbeulen wie mich ist das zur Zeit einfach nicht das richtige Wetter! Ich verlasse nur mehrlagig verpackt und mit tubenweise Coldcream eingeschmiert das Haus. Das führt dazu, dass meine Arme wegen den dicken Klamotten fast im rechten Winkel vom Körper abstehen und mein Gesicht glänzt wie meine Pfanne, wenn ich Speck ausbrate. Es gibt wahrlich Schöneres als das, zum Beispiel den Sonntag-Nachmittag über einfach zu Hause zu bleiben und mit einem Stück von dieser köstlichen Torte und einem frisch gebrühten Kaffee unter der Decke zu verbringen. Ich weiß, jetzt ist Montag ... aber das nächste Wochenende kommt bestimmt. ;-) Habt einen guten Wochenstart!


Hier kommt das Rezept für eine kleine Form mit 22 cm Durchmesser (für eine normale Springform mit ca. 28 cm Durchmesser die Menge einfach verdoppeln): 
Achtung, die Creme muss zwei Stunden kühlen! 

Für den Schokoladen-Biskuit: 
3 Eier, getrennt 
3 EL kaltes Wasser 
150 g Zucker 
1 TL Vanillezucker 
125 g Mehl 
25 g Kakaopulver 
1 gestr. TL Backpulver 
2 EL Baileys (oder einen anderen Sahne- oder Kaffeelikör) 

Für die Kaffee-Sahnecreme mit Baileys 
80 g Zartbitterschokolade 
3 Blatt weiße Gelatine 
300 ml Schlagsahne 
100 ml Espresso 
80 ml Baileys (oder ein anderer Sahne- oder Kaffeelikör) 
1 TL Vanillezucker 
1 EL Kakaopulver 
Außerdem: Backpapier, Puderzucker und Kakaopulver 

Ofen auf 180 Grad vorheizen. Eiweiß mit Wasser steif schlagen, den Zucker dabei langsam einrieseln lassen und weiterschlagen. Eigelb verrühren und mit dem Vanillezucker unter die Eiweißmasse heben. Mehl mit Backpulver und Kakao darüber sieben und unterheben, zum Schluss den Baileys unterrühren. Den Boden einer Springform mit Backpapier auslegen und die Masse hineinfüllen. Sofort in den vorgeheizten Ofen schieben und ca. 35 Minuten backen. Nach dem Backen aus der Form lösen, etwas auskühlen lassen und in der Mitte waagrecht einmal durchschneiden. Schokolade fein hacken, Gelatine in kaltem Wasser einweichen und Sahne steif schlagen. 50 ml Espresso und 30 ml Baileys mischen und erwärmen. Gelatine gut ausdrücken und darin auflösen. Mit 1 EL Sahne verrühren und vorsichtig unter die übrige Sahne ziehen. Menge halbieren. Unter die eine Hälfte den Vanillezucker rühren, unter die andere die Schokolade und den Kakao. Biskuitböden mit dem übrigen Kaffee und Baileys tränken. Einen Tortenring um einen Biskuitboden legen, dunkle und helle Creme jeweils in einen Spritzbeutel mit großer Öffnung füllen. Abwechselnd Ringe auf den Tortenboden spritzen, dabei außen mit der hellen Creme beginnen. Den zweiten Boden darauf setzen und die Torte 2 Stunden kalt stellen. Den Ring entfernen und die Torte dick mit Puderzucker bestäuben. Mehrere ca. 2 cm dicke Papierstreifen auf die Torte legen und mit Kakao bestäuben. Die Streifen entfernen, so entsteht ein schönes Muster.


Die Torte ist im Kühlschrank auch problemlos noch zwei Tage haltbar, wenn ihr ganz frische Eier und Sahne verwendet habt. 

Mittwoch, 25. Januar 2012

Hallo Keks, sag mir, wie du heißt: Cantuccini/Biscotti mit Pistazien und Pinienkernen

Dürfen Cantuccini eigentlich nur Cantuccini heißen, wenn sie Mandeln enthalten? Die sucht man bei meinem heutigen Rezept nämlich vergeblich, dafür werden diese herzhaften Cantuccini ebenfalls doppelt gebacken und sehen auch verdächtig nach Cantuccini aus. Vielleicht nennen wir sie aber trotzdem lieber Biscotti und sind mit diesem italienischen Sammelbegriff für Gebäck auf der sicheren Seite? Statt Mandeln gibt´s jedenfalls feine Pistazien- und Pinienkerne, dazu eine Handvoll Parmesan, einen Hauch Zitrone, Kräuter und Paprika. Alles also, was mein kekslüsternes und nach Deftigkeit lechzendes Herz gerade begehrt. 
Ich kann *mampfmampf* ... nur sagen ... *knusper* *knarz* ... also, diese Cantucci- ... *mampf* äh, Biscotti schmecken ziemlich ... *schluck* *mampfmampfmampf* ... superlecker. Schön mürbe durch den Butteranteil, köstlich zu einem Glas einer Flasche Wein oder als Häppchen nebenbei, während man einen Blogeintrag schreibt. *mampfmampf


Hier kommt das Rezept für ca. 25 Cantuccini 
200 g Weizenmehl 
50 g Dinkelmehl 
½ TL Backpulver 
ca. 40 g Parmesankäse
30 g Pistazienkerne (ungesalzen) 
20 g Pinienkerne (kurz in der Pfanne angeröstet) 
Schale von ½ Bio-Zitrone 
2 TL Niora (oder andere Paprikaflocken, wer es scharf möchte, kann auch getrocknete Chiliflocken nehmen) 
1 TL Salz 
1 TL getr. Thymian 
2 Eier 
1 Eigelb 
100 g Butter 
1 Eiweiß 


Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Alle Zutaten außer Eier und Butter in einer großen Schüssel mischen. Eine Mulde in die Mitte drücken und beide Eier, Eigelb und in Stücke geschnittene Butter hineingeben. Mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Das ist klebrig und anstrengend. Aber es gibt tolle Kekse als Belohnung! 
Den Teig halbieren und 2 gleich große ca. 25 cm lange Rollen formen. Nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, etwas flach drücken und dünn mit Eiweiß bepinseln. Im vorgeheizten Ofen 30 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen, 10 Minuten ruhen lassen, dann vorsichtig in ca. 1 cm breite Spalten schneiden (oder dünner, wie man möchte). Die Biscotti wieder auf das Backblech legen und weitere 15 Minuten backen. Herausnehmen und vollständig erkalten lassen. 

Rechts im Bilde: Krümelmonster im Haus? Verdächtige Krümelspuren gesichtet (... bitte den Kaffeerand und die Fettflecken auf der Tastatur ausblenden).






Die erste Rolle habe ich etwa einen Zentimeter dick geschnitten, die zweite Rolle ein bisschen dünner, so werden die Cantuccini noch knuspriger. Sie sind auch nach dem vollständigen Erkalten nicht zu hart, zumindest nicht so, wie die klassischen Cantuccini, die man oft in Cafés serviert bekommt und die man definitiv in etwas Flüssiges tunken muss, wenn man seine Zähne noch eine Weile behalten möchte. Was die Zutaten betrifft, so sind sie kinderleicht austauschbar und eurer Experimentierfreude sind keine Grenzen gesetzt. Kräuter, getrocknete Tomaten, Oliven, Nüsse ... nur, um noch ein paar weitere potentielle Kandidaten zu nennen. Besonders gut gefallen mir auch diese Parmesan-Pfeffer-Biscotti von der lieben Kekstesterin Anne bzw. von Chili und Ciabatta bzw. von Foodfreak bzw. von Smitten Kitchen. Puh, ganz schön rumgekommen schon, diese Knusperkekse. Die stehen dann auch bei mir noch irgendwann auf dem Plan.

Freitag, 5. August 2011

Winke, winke: Chatschapuri

Gestern morgen im Badezimmer wurde mir schlagartig bewusst, dass es mal wieder an der Zeit ist, einen ordentlichen Teig zu kneten. Ich habe nämlich den "Quarktaschentest" gemacht. Für alle, die nicht jetzt schon wissend nicken, kommt hier die Anleitung: Ich stelle mich vor den Spiegel und winke mir selbst zu. Je nach dem ob und vor allem wie lange die Quarktaschen an der Rückseite der Oberarme zurückwinken, besteht Handlungsbedarf. Ähm... also zurück zum Teig: Bei Chatschapuri wird der Teig insgesamt dreimal durchgeknetet, man ist also beschäftigt. Dazwischen muss man den Teig immer wieder gehen lassen. Nun gehöre ich ja nicht gerade zu den geduldigsten Teigherstellern, aber abgesehen von der Wartezeit ist das wirklich ein einfaches Rezept mit einem extrem leckeren Ergebnis. Chatschapuri ist eine Art Käsebrot, das es in Georgien an jeder Ecke zu kaufen gibt und das dort zu jeder Tages- und Nachtzeit verspeist wird. Dementsprechend gibt es davon auch ungefähr 12738 verschiedene Rezepte, immer ein bisschen abgewandelt, die einen mit Blätter- statt Hefeteig, die anderen nur mit Schafskäse, manche ohne Kräuter, manche mit dem halben Garten in gehackter Form intus. Auch die Formen reichen von pideartigen Schiffchen über flache Fladen bis hin zu eher kuchenförmigen Gebilden wie in meiner Version. Ich habe mir aus verschiedenen Anleitungen ein Rezept zusammengewürfelt, das hauptsächlich daran orientiert ist, was noch an Käse und Milchprodukten in meinem Kühlschrank vorhanden war. Und es war ein Treffer, juhu! Wir haben das Chatschapuri frisch aus dem Ofen noch warm mit einem kleinen Salat gegessen, ich kann es mir aber auch sehr gut ausgekühlt auf einem Buffet vorstellen. 


Hier kommt das Rezept für eine kleine Kuchenform mit 15 cm Durchmesser (diese Menge sollte locker für 3 Personen genügen, für uns zu zweit war es definitiv zu viel - dafür freue ich mich heute über den kalten Rest :-)): 

Für den Teig:
250 g Mehl
1/2 TL Salz
1/2 Würfel Hefe
1/2 TL Zucker
125 ml Milch
65 g Butter


Für die Käsefüllung:
60 g milder Ziegenhartkäse
80 g Fetakäse
125 g Quark (Magerstufe)
3 EL Creme Fraîche
1 Ei
1 kleine Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer
eine kleine Handvoll Petersilie
ein paar Stängel Oregano

Außerdem: Etwas Öl für die Form, Mehl für die Arbeitsfläche, 1 Eigelb und etwas Milch zum Bestreichen


Mehl und Salz in eine Schüssel geben und eine Mulde hineindrücken. Milch kurz erwärmen und die Hefe und den Zucker darin auflösen. Die Hefemilch in die Mulde zur Mehlmischung geben und etwas Mehl vom Rand einarbeiten. Dann mit einem Handtuch abdecken und 15 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Währenddessen die Butter in einem kleinen Topf schmelzen und etwas abkühlen lassen. Zum Teig geben und alles gut miteinander verkneten. Zudecken und erneut 30 Minuten gehen lassen. Und jetzt nochmal mit wenig Mehl durchkneten, zu einer Kugel formen und abgedeckt weitere 30 Minuten gehen lassen.
Inzwischen die Käsefüllung vorbereiten: Ziegenhartkäse fein reiben, Fetakäse in kleine Stücke schneiden und beides mit dem Quark, der Creme Fraîche und dem Ei verrühren. Die Knoblauchzehe fein hacken und unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Petersilie und Oregano fein hacken und ebenfalls unterrühren.
Den Backofen auf 190 Grad vorheizen und die Form mit etwas Öl einfetten. Den Teig ein letztes Mal durchkneten (wir denken an unsere Quarktaschen) und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis mit einem Durchmesser von 40-50 cm ausrollen und vorsichtig in die Form heben. Die Ränder sollen dabei deutlich überlappen und der Boden in der Form nicht zu dünn sein. Die Füllung auf den Teigboden geben und verteilen. Nun vom Rand aus den Teig überlappend über die Käsemasse legen, es soll danach im Idealfall fächerförmig aussehen (das war ... äh, etwas kompliziert, deswegen ist bei mir eine Hälfte etwas höher als die andere geworden und die Oberfläche sieht bei mir eher wulstartig aus, im Zweifelsfall könnt ihr den Teig also einfach ganz normal über die Masse klappen - das erspart filigranes Gefitzel). In der Mitte den Teig zu einem kleinen Knoten zusammendrücken, es soll in jedem Fall keine Füllung mehr sichtbar und alles gut abgedeckt sein. Eigelb mit etwas Milch verrühren und das Chatschapuri damit bestreichen. Im vorgeheizten Ofen bei 190 Grad ca. 60 Min. backen. Nach dem Backen evtl. kurz abkühlen lassen, dann aus der Form lösen und servieren.



Die FAZ hat geschrieben: "Wann immer man in Georgien Präsidenten stürzte, Systeme veränderte, Kriege führte oder das Auseinanderbrechen des Territoriums beklagte, es geschah mit einem Mundvoll Chatschapuri und den Resten von Käsefäden am Kinn." Ein mächtiges Brot also, das so einiges kann. Sehr fein schmecken tut es in jedem Fall und ob es auch etwas gegen Quarktaschen ausrichtet, wird sich zeigen, falls überhaupt ein Muskelkater vom Teigkneten einsetzt. ;-)

Montag, 25. Juli 2011

Bäumchenparade und tolle Neuigkeiten: Schwarzwaldmädchentorte

Liebe Leute, heute gibt es mal wieder ordentlich was auf die Hüften (sorry, aber das Leben ist zu kurz um die ganze Zeit nur Grünzeug zu mümmeln)! Neulich bin ich beim Herumklicken auf Pinterest zuerst auf den Blog Desserts for Breakfast und dort auf eine traumhaft schöne Schwarzwälder Kirschtorte gestoßen, die ich als Schwarzwaldmädel im Exil unbedingt ausprobieren musste. Obwohl, mein 100%-Gelingrezept für die Torte an sich habe ich ja schon seit Jahren gefunden, aber die Idee mit den hübschen Schokoladentannenbäumchen und der Mascarponesahnecreme hat es mir angetan. Mit filigranen Schokoladengebilden und dem sauberen Verstreichen von Tortenüberzügen stehe ich allerdings genauso viele Jahre wie ich Torten backe schon ein bisschen auf Kriegsfuß. Eine Freundin fragte beim Anblick der Ostertorte im vorletzten Jahr mal "Was ist das, eine mittelalterliche Stachelkeule?" "Äh, nein, ein Möhrchen ...", und auch die meisten Sahnetoppings habe ich in letzter Zeit einfach mit Großpackungen von Schokostreuseln überschüttet, damit man all die Löcher und Dellen, Hügel und weggenaschten Ecken nicht mehr sehen konnte. Aber, ganz ehrlich, eigentlich machen kleine Unregelmäßigkeiten das Leben doch sehr spannend und was für das Große gilt, gilt für schnuckelige kleine Schwarzwaldmädchentorten ganz genauso: Ein paar individuelle schiefe Ästchen und eine freestyle-Sahne-Mascarpone-Haube machen sie erst richtig schön!


Hier kommt das Rezept für eine Springform mit einem Durchmesser von 26 cm:

Für die Schokoladenbäumchen (Achtung, sie benötigen mindestens 2 Stunden um richtig fest zu werden!):
50 g dunkle Kuvertüre
1/2 TL Pflanzenöl 

Für den Schoko-Biskutit:
6 Eigelb
4 EL warmes Wasser 150 + 50 g Zucker
6 Eiweiß
100 g Mehl
1 TL Backpulver
30 g Speisestärke
50 g Kakaopulver
100 g gemahlene Mandeln

Für die Tränkflüssigkeit:
4 EL Kirschsaft
6 cl Kirschwasser

Für die Füllung:
500 ml Kirschsaft
2 EL Speisestärke
700 g Sauerkirschen, abgetropft (aus dem Glas)
400 g Sahne
300 g Mascarpone
3 EL Puderzucker
2 EL Kirschwasser


Für die Tannenbäumchen die Kuvertüre über einem heißen Wasserbad schmelzen, in eine Spritztülle mit kleinem Loch füllen (oder in einen Gefrierbeutel, dann kann man einfach eine Ecke abschneiden, man muss nur sehr darauf achten, dass das Loch nicht zu groß ist, sonst gibt es nachher eher Mammutbäume als hübsche Tännchen) und auf einen Bogen Backpapier verschieden große Tannenbäume spritzen. Das geht einfacher, als man denkt. Am besten macht man das an einem kühlen, sicheren Ort, damit die Bäumchen in Ruhe trocknen können. 

Den Ofen auf 180°C vorheizen. Den Boden der Springform mit Backpapier auskleiden und den Rand mit etwas Öl einfetten.
Für den Biskuit die Eigelbe mit dem Wasser und 150 g Zucker schaumig rühren. Die Eiweiße mit 50 g Zucker steif schlagen, auf die Eigelbcreme geben. Das Mehl mit Backpulver, Speisestärke und Kakao über die Eiermasse sieben, die Mandeln zufügen und alles locker vermischen. Die Masse in die Form füllen, glatt streichen und 50-60 Minuten backen. Nach Ende der Backzeit den Biskuit aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. 
Den ausgekühlten Biskuit zweimal waagrecht durchschneiden. Kirschsaft und Kirschwasser miteinander vermischen und die beiden unteren Böden damit tränken. 
Für die Füllung den Kirschsaft mit der Speisestärke glatt rühren, unter Rühren aufkochen, den unteren Boden mit der Hälfte der Masse bestreichen und die Hälfte der Kirschen darauf verteilen. Die Sahne mit dem Puderzucker sehr steif schlagen, die Mascarpone unterschlagen, Kirschwasse unterrühren und den mit den Kirschen belegten Boden mit einer Sahne-Mascarponeschicht bestreichen. Den zweiten Boden obendrauf setzen, ebenfalls mit Kirschsaftmasse und Kirschen belegen, mit Sahne-Mascarpone bestreichen und die Deckplatte auflegen. Leicht andrücken, damit alles gut zusammenhält. Mit der übrigen Sahne-Mascarpone-Masse die Torte überziehen und glatt streichen. Die Schokoladenbäumchen vorsichtig vom Backpapier lösen und ringsum die Torte vorsichtig andrücken. Jetzt eine Weile andächtig anschauen und dann darüber herfallen! ;-)

Die Rezepte für den Biskuit und z.T. für die Creme stammen aus dem Buch "Ich helf dir kochen" von Hedwig M. Stuber, ich backe die Schwarzwälder Kirschtorte fast immer nach diesem Rezept, allerdings mache ich immer zwei Lagen mit Kirschen und habe die Mengen deswegen leicht angepasst. Ihr könnt aber natürlich auch euer Lieblingsrezept für die Torte nehmen, ich habe hier ja quasi nur die Creme und die Bäumchen abgeändert. 


Und jetzt kommen die Hot News! Zusammen mit 4 anderen tollen Foodblogs ist mein Blog für die erste Runde des Brigitte Food-Blog Awards 2011 nominiert. Wow! Woohooo! :-)
Die Jury, bestehend aus Stefanie Luxat (Ressortleitung Kochen bei Brigitte, OhhhMhhh), Nicole Stich (Delicious Days) und Stevan Paul (NutriCulinary), sucht gemeinsam mit Leserinnen und Lesern, Foodbloggerinnen und Foodbloggern und allen, die mitsuchen wollen, ihre deutsch-und englischsprachigen Lieblingsfoodblogs. Die Jahressiegerin/der Jahressieger gewinnt eine Rezeptstrecke in der Brigitte. Alles weitere zum Brigitte Food-Blog Award 2011 könnt ihr hier nachlesen.
Ich freue mich riesig über die Nominierung und ich würde schier ausflippen vor Freude, wenn ihr für mich abstimmen möchtet. Dafür gibt´s ab heute auf der rechten Seite oben in diesem Blog einen Badge, der direkt zu Brigitte.de führt. Lieben Dank!

Montag, 18. Juli 2011

Kleine Ausflucht in den Herbst: Elsässer Apfelkuchen

Und, wie ist bei euch die Stimmung so? Auch irgendwie ... herbstlich? Ich kann mir nicht helfen, aber mit Schnupfnase, verregnetem Wochenende und kühlen 14 Grad hat es das ultimative Sommergefühl gerade etwas schwer bei mir durchzukommen und die Gedanken an laue Sommernächte auf dem Balkon, offene Schuhe und Sonnencrèmegeruch rücken ein gutes Stück in Richtung Ferne. Deswegen gab es gestern auch eine klitzekleine Ausflucht in den Herbst und wir haben, in eine Decke gemummelt auf dem Sofa, warmen Apfelkuchen direkt aus dem Ofen gegessen. Köstlich! Nichtsdestotrotz, der Herbst kommt bald und ist - obgleich schön - noch lang genug, deswegen mein durchaus mit Nachdruck zu verstehender Appell: Sommer, komm zurück!! 


Hier kommt das Rezept für eine Tarteform mit einem Durchmesser von 28 cm:
Für den Teig:
200 g Mehl
100 g kalte Butter
1 TL Zucker
Salz
1-2 EL Eiswasser

Für den Belag:
500 g säuerliche Äpfel
2 EL Zucker
2 Eier
200 g Schmand
2 Pk. Bourbon-Vanillezucker
1 EL Mehl

Außerdem:
Mehl für die Arbeitsfläche
Butter für die Form
1 EL Zucker zum Bestreuen

Für den Teig das Mehl mit der Butter in Flöckchen, Zucker, 1 Prise Salz und Eiswasser rasch zu einem glatten Teig kneten. In Frischhaltefolie wickeln und 40 Minuten kühl stellen. Falls er zu bröselig ist, noch etwas Eiswasser unterkneten.
Den Backofen auf 220°C (Umluft 200°C) vorheizen und die Form mit Butter ausfetten. Die Äpfel schälen, vierteln, vom Kerngehäuse befreien und in ca. 1 cm (0,5 finde ich besser) dicke Spalten schneiden.
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwas größer als die Form ausrollen, in die Form legen und an den Rändern hochziehen. Den Teigrand dabei etwas nach innen rollen, es sollte am Rand eine Art Wulst entstehen (mein Wulst war ziemlich unwulstig, macht aber auch nix ;-)). Die Äpfel nebeneinander im Kreis auf den Teigboden legen und 1 EL Zucker darüberstreuen. Im vorgeheizten Backofen auf der mittleren Schiene 10-12 Minuten backen.
Währenddessen die Eier mit dem Schmand, Zucker, Vanillezucker und Mehl verquirlen. Den Kuchen aus dem Backofen nehmen, den Guss vorsichtig über die Äpfel gießen. Im Backofen auf der mittleren Schiene weitere ca. 20 Minuten backen, bis der Guss goldbraun ist.


Der Kuchen stammt aus dem Buch "Flache Kuchen" von Ilse König, ich habe nur die Crème fraîche durch Schmand ersetzt, den hatte ich noch im Kühlschrank. Ein tolles Rezept wenn es schnell gehen soll und außerdem war verhältnismäßig wenig Zucker enthalten, was auch mal eine Alternative ist. ;-) Achso, die zwei Päckchen Vanillezucker ... Ach, egal. Übrigens haben wir den Sofaaufenthalt noch auf den Abend ausgedehnt und zum zweiten Mal einen traumhaft schönen Film angesehen, den ich nur uneingeschränkt für den nächsten Fernsehabend empfehlen kann, für die, die ihn noch nicht kennen: Billy Elliot - I Will Dance

Montag, 13. Juni 2011

Abgefahren: Hütchen-Cupcakes

Oh man, zur Zeit erwischt ihr mich wirklich in meiner süßen Phase. Normalerweise bin ich ja eher so veranlagt, dass ich als Dessert auch gerne mal ein Käsebrot verlange und zum Frühstück lieber ein Stück Pizza als eine Schale Schokomüsli esse. Aber irgendwie gelüstet es mich in den letzten Tagen immer mehr nach Schokolade, Zucker und anderen Unverschämtheiten. Herrje, was soll man machen... Es gibt ja auch so viele schöne Rezepte für all das süße Zeug, da fällt es definitiv nicht schwer den Bedarf zu decken. Schon lange wollte ich mal ein paar Cupcakes machen, die "irgendwas abgefahrenes obendrauf" haben. Denn, ganz ehrlich, so richtig bewusst ist mir der Unterschied zwischen Muffins und Cupcakes bis heute noch nicht, ich mache es also daran fest, wie viel "abgefahrenes Zeug" als Topping verwendet wird. Bei Bakerella habe ich diese Hi Hat Cupcakes gesehen, die mir so gut gefallen haben, dass ich sie doch gleich mal nachmachen musste. Mit ihren schokoladigen Hütchen sehen sie einfach zu schön aus, als dass man das Wagnis unversucht lassen könnte. Meine größte Angst war, dass die ganze weiße Pracht sich verabschiedet, wenn ich sie kopfüber ins Schokobad tauche. Vollkommen unbegründet, ich sag´s euch, das hält bombenfest! Der Rest ist ein Kinderspiel...


Hier kommt das Rezept für 30 Mini-Cupcakes oder 15 normalgroße Cupcakes:
Für den Schokoladenteig:
200 g Mehl
185 g Zucker
1/2 Pk. Vanillezucker
1/2 Pk. Backpulver
3 Eier 
125 g Butter
3 EL Kakaopulver
50 g fein gehackte Bitterschokolade

Für die Hütchen:
230 g Zucker
3 Eiweiß (super-extra-frisch!!)
120 ml lauwarmes Wasser
1/4 TL Backpulver
1/2 TL Vanillezucker

Für die Schokoglasur:
400 g Bitterschokolade oder -Kuvertüre, grob gehackt
3 EL Sonnenblumenöl

Alle Zutaten für den Teig bis auf das Kakaopulver und die Schokolade in eine Schüssel geben und mit dem Handrührer 5 Minuten lang rühren. Kakaopulver und gehackte Schokolade dazugeben und weitere 2 Minuten unterrühren. Muffinform mit Papierförmchen auslegen und Teig einfüllen (bei der kleinen Form jeweils 2 TL Teig in eine Mulde geben, bei der großen Form je 2 EL). Im vorgeheizten Ofen bei 180°C ca. 30-40 Minuten backen. Herausnehmen, kurz in der Form ruhen lassen, aus der Form herausnehmen und vollständig auskühlen lassen.
Für das Topping (die Hütchen) in einer großen Schüssel Zucker, Eiweiß, Wasser und Backpulver vermischen und mit dem Handrührgerät kurz aufschlagen. Dann die Schüssel in ein heißes Wasserbad setzen und mit dem Handrührer auf mittlerer Stufe ca. 5 Minuten rühren, bis der Zucker geschmolzen und die Masse handwarm ist. Nun die Schüssel wieder aus dem Wasserbad nehmen und die Masse weitere 12-15 Minuten auf höchster Stufe schlagen, bis sie steif wird und sich Spitzen bilden, dabei Vanillezucker einrieseln lassen. Die Masse in eine Spritztülle füllen und spiralförmige Türmchen auf die Cupcakes spritzen. Cupcakes auf einem Teller in den Kühlschrank stellen. Jetzt kommt die Schokoglasur!
Bitterschokolade und Sonnenblumenöl in einem kleinen Topf vermischen und über dem heißen Wasserbad zum Schmelzen bringen. In eine kleine, tiefe Schüssel umfüllen, und ein paar Minuten abkühlen lassen. Nun die Cupcakes einzeln in die flüssige Schokolade tauchen. Dabei am Boden festhalten, und in einem Rutsch das gesamte weiße Hütchen eintauchen, bis kein Weiß mehr zu sehen ist. Kurz "über Kopf" abtropfen lassen, dann erneut auf einen Teller stellen und 15 Minuten bei Raumtemperatur stehen lassen. Ca. 2 Stunden im Kühlschrank durchkühlen lassen und servieren. 


Die Cupcakes sehen wirklich super-supi aus und sind bestimmt ein Renner auf jeder Party. Ihr könnt einfach euren Lieblings-Kuchenteig dafür verwenden (ich habe einen Ruckzuck-Schokokuchenteig gemacht), das Topping lässt sich ja quasi auf alles setzen. Martha Stewart hat die Hi Hat Cupcakes auch schon gebacken und behauptet, dass man sie bis zu drei Tagen im Kühlschrank aufbewahren kann. Das kann ich nur bedingt unterschreiben, denn bei mir hat sich nach einem Tag ein leichter Eiweiß-Film im Unteren des Hütchens gebildet. Wen das nicht stört - schmecken tun die Cupcakes auch so noch, für´s Auge hingegen finde ich das dann ein bisschen schnodderig. 

Dienstag, 7. Juni 2011

Schlagabtausch: Zimt-Zupfbrot

Eigentlich sollte man Ballast aus dem Berufsleben nicht auf seinem Foodblog abladen. Aber leider hasst meine Arbeitskollegin mich, seit ich diese Oreo Cream Cheese Swirl Bars hier gepostet habe. Naja, ich gebe zu es ist ein bisschen fies, wenn man ZUFÄLLIG gerade Lust auf eine Schoko-Orgie hat und weit und breit nichts dergleichen in Sicht ist. Der Arbeitstag ist noch lang, zuhause hat man abends weder Zeit noch Lust den Backofen anzuwerfen, und so muss man sabbernd und wehmütig vor dem Bildschirm ausharren oder mit einer Packung Haribo Vorlieb nehmen. Not nice. Aber dann hat sie mir eine böse, schlimme und ganz ganz fürchterliche Retourkutsche verpasst, indem sie mit diesen Link von Joy the Baker geschickt hat. Damn! Hallo Speichelfluss und Tschüss Kleidergröße 36! Wer auf locker-fluffigen Hefeteig und heimeligen Zimtgeruch steht, der muss da jetzt durch, ES HILFT ALLES NICHTS! Bedankt euch bei der lieben Kollegin. Manchmal kann ein kleiner Krieg so zuckersüß sein! ;-)


Hier kommt das Rezept für eine kleine Kastenform:
Für den Hefeteig:
325 g Mehl + EL Mehl
55 g Zucker
2 1/4 TL Hefe (Trockenhefe)
1/2 TL Salz
56 g Butter
80 ml Milch
60 ml Wasser
2 Eier
1 TL Vanillezucker

Für die Füllung:
130 g Zucker
2 TL Zimt
einen Hauch geriebene Muskatnuss
56 g Butter


240g Mehl, Zucker, Hefe und Salz in einer großen Schüssel mischen und beiseite stellen. Die Eier in einer anderen Schüssel schaumig schlagen und ebenfalls beiseite stellen. In einem kleinen Topf die Milch erhitzen und die Butter darin schmelzen, dabei aufpassen, dass sie nicht kocht. Wasser und Vanillezucker unterrühren. Die Milchmischung bei laufendem Rührgerät zu der Mehlmischung geben und gut unterrühren. Die schaumig geschlagenen Eier dazugeben, sowie die verbleibenden 85 g Mehl, dabei ständig weiterrühren. Der Teig ist total klebrig und ihr dreht gleich durch? Cool, genau so soll es sein! Nachher wird´s besser, das wollte ich zuerst auch nicht glauben, aber es stimmt. Den Teig mit Folie und einem Küchenhandtuch an einem warmen Ort mindestens eine Stunde gehen lassen, das Volumen sollte sich fast verdoppeln.

Währenddessen Zucker, Zimt und Muskat in einem Schälchen mischen. Die Butter in einem kleinen Topf erhitzen und leicht bräunen lassen. Beiseite stellen. Eine kleine Kastenform einfetten und mit Mehl bestäuben. Backofen auf 180° Grad vorheizen.

Nach Ende der Gehzeit den Teig auf eine gut bemehlte (!) Arbeitsfläche setzen und 2 EL Mehl einkneten. Mit einem Tuch abdecken und nochmal ein paar Minuten ruhen lassen. 
Mit einem ebenfalls bemehlten Nudelholz den Teig zu einem Rechteck ausrollen (ca. 30x50 cm). Im Originalrezept werden nun die geschmolzene Butter und die Zimtmischung vor dem Schneiden auf dem gesamten Teig verteilt. Das könnt ihr natürlich auch machen, aber: Wenn dann der Teig doch irgendwie an der Arbeitsfläche kleben bleiben sollte, habt ihr ein Problem! Wenn er hingegen noch unbestrichen ist, kann man ihn zur Not noch einmal kneten und erneut ausrollen. Ich schneide ihn deswegen zuerst quer  in 6 Streifen, der Durchmesser soll dabei in etwa der Breite der Kuchenform entsprechen. Nun den ersten Streifen mit der geschmolzenen Butter bestreichen und mit 1/6 der Zuckermischung bestreuen. Den zweiten Streifen exakt obendrauf legen und wieder mit Butter und der Zuckermischung bestreichen. Mit den restlichen 4 Streifen ebenso verfahren, ihr solltet dann einen hübschen, kleinen Teigstapel haben. Nun mit einem scharfen Messer den Stapel in 6 ungefähr gleich große Stücke schneiden. Die Mini-Stapel nun nebeneinander mit den Kanten nach oben in die Form setzen. Evtl. noch mit etwas Zimt und Zucker bestreuen und im vorgeheizten Ofen ca. 60 Minuten backen. Nach Ende der Backzeit eine Stäbchenprobe machen (z.B. mit einem Metallspieß in der Mitte in das Brot stechen, herausziehen und wenn noch Teig daran haften bleibt, ist es noch nicht durchgebacken) und gegebenenfalls noch ein paar Minuten nachbacken. Dabei evtl. mit Alufolie abdecken, damit es nicht zu stark bräunt. Und dann ist es endlich soweit! ;-)


Das bisschen Aufwand für das Brot lohnt sich allemal, es war echt soooo gut! Schmeckt auch am nächsten Tag noch und ich schätze am übernächsten auch, da kann ich es mir ganz vorzüglich zum "Kaffeetunken" vorstellen. Und wenn man die einzelnen Teigstücke wirklich gut einbuttert, kann man die einzelnen Scheiben ganz einfach voneinander lösen. Die Zuckermenge habe ich übrigens drastisch reduziert, ihr wisst ja, die Amis und der Zucker... ähmja. Außerdem ist das Rezept nicht 1 zu 1 übersetzt, ich habe es einfach so aufgeschrieben, wie für mich die Abläufe am besten gepasst haben. Meine Kollegin und ich haben übrigens wieder Frieden geschlossen. Danke für die Blumen! ;-)