Donnerstag, 6. Januar 2011

Festrestessen: Raclette-Flammkuchen

2011 ist in vollem Gange und sämtliche Vorsätze wurden bereits gebrochen. Ich habe abends Süßigkeiten genascht, ich habe Schuhe gekauft, die so hoch sind, dass ich souveränes Flanieren damit wohl vergessen kann, und ich habe den Wein schon wieder nicht nur in die Sauce gekippt. Aber wisst ihr was, es fühlt sich gut an. Ich bin gewappnet für ein schillerndes, zufriedenes, gesundes neues Jahr mit viel gutem Essen und schönen Geschichten – und dasselbe wünsche ich euch auch! 

Und jetzt zum heutigen Gegenstand der Begierde: Kennt ihr Hardcore-Pfännchen? So nenne ich es, wenn die ganz Ausdauernden unserer Familie (die mit den vermeintlichen „Saumägen“, ratet, wer dazu gehört ...) sich beim alljährlichen Familienraclette kurz bevor sie platzen noch ein Extra-Pfännchen nur mit Käse, Käse und, ach ja, KÄSE machen. Pur, fett und extralange geschmolzen, bis sich oben eine feine braune Kruste bildet. Uah! Teufelszeug! Aber sooo lecker. Und Käse schließt ja bekanntlich den Magen. Aber ich schweife ab. Damit man jedenfalls all die hungrigen Mäuler satt bekommt und nicht das wichtigste am ganzen Abend fehlt, kauft man ja oft soviel Käse, dass dieser selbst durch diverse Hardcore-Pfännchen nicht komplett vertilgt werden kann. Und am nächsten Tag möchte man doch nicht schon wieder das monströse Gerät auspacken (das man mitsamt den gusseisernen Pfännchen und Holzschabern gerade mühsam von Hand gespült hat) um die paar Reste zu verbraten. Die Lösung: Unkompliziert sämtliche übrig gebliebenen Raclette-Zutaten auf einen Flammkuchenboden klatschen, ab in den Ofen damit, derweil ein Bierchen geöffnet und schon kann´s losgehen. 


Hier kommt das Rezept für 3-4 Portionen: 

Für den Flammkuchenteig (das gleiche Rezept wie hier): 
10 g frische Hefe 
250 g Mehl und Mehl zum Arbeiten 
100 ml Buttermilch 
2 EL Olivenöl 
Salz 

Für den Belag: 
1 Zwiebel 
4 mittelgroße Kartoffeln 
6-8 Scheiben rohen Schinken 
200 g Raclette-Käse 
Salz, Paprikapulver, Pfeffer 

Die Hefe in 25 ml lauwarmem Wasser auflösen. Mehl in eine Schüssel sieben, in die Mitte eine Mulde drücken, das Hefegemisch hineingeben und mit etwas Mehl vom Rand vermischen. Die Buttermilch, 2 EL Öl und 1/2 TL Salz hinzufügen. Alles zu einem glatten Teig verkneten und zugedeckt an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen. Den Backofen auf höchster Stufe vorheizen. Derweil die Zwiebel schälen und in dünne Ringe schneiden, Kartoffeln in dünne Scheiben schneiden und Schinken grob auseinanderrupfen. Den Raclette-Käse erst in Scheiben (falls nicht schon so gekauft) dann in Streifen schneiden. Den Teig nach dem Gehen noch einmal kurz durchkneten und in 3-4 gleich große Stücke teilen. Diese auf leicht bemehltem Backpapier in Größe des Blechs ca. 2 mm dünn zu je einem Oval ausrollen. Mit einer dünnen Schicht Kartoffeln belegen, dann etwas salzen. Schinken und Zwiebeln darauf geben und den Raclette-Käse darauf verteilen. Frisch gemahlenen Pfeffer und etwas Paprikapulver darüberstreuen. Jeweils 2 Flammkuchen auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und im Ofen auf mittlerer Schiene ca. 5-7 Minuten backen, bis der Käse leicht bräunt



19 Kommentare:

Pixelmanie hat gesagt…

Hallo Christina,
schön, wieder etwas von Dir zu lesen. Du scheinst die Feiertage gut überstanden zu haben. Die ersten 5 Zeilen kann ich glatt unterschreiben, nur dass meine Schuhe nicht so hoch geworden sind ;-)
Dein Rezept heute ist eines unser obligatorischen Neujahrsessen, da es Silvester immer Raclette gibt.
Oder wir machen aus diesen Resten einen leckeren Nudelauflauf.
Hab ein tolles 2011.
Liebe Grüsse,
Simone

Arthurs Tochter hat gesagt…

Da bisse ja wieder, Schätzelein!
Frohes Neues Jahr und Jahrzehnt! Auf dass wir viele Gläser Wein zusammen trinken mögen!

Bei uns gehören die Raclettereste Heilig Abend zum Programm, d. h. sie werden einkaufstechnisch schon einkalkuliert. Am morgen danach gibt es nämlich Raclette-Brunch.
Dann ist der Bauch endgültig völligst verklebt. Und sollte dann noch Käse über sein, wird hier auch überbacken,was mir vor die Flinte kommt. :)

lamiacucina hat gesagt…

eine ungewohnte Verwendung von Racclettekäse aber eine gute Idee. Auf der warmen Unterlage wird er auch nicht so schnell zäh.

barcalex hat gesagt…

Da spart man sich wahrlich eine Menge Spülarbeit. Seit letzter Woche weiss ich genau was du damit meinst ...

Houdini hat gesagt…

Ich mache "Alten Mann" = Brotrösti mit Käse, aber Dein Flammkuchen sieht appetitlicher aus.

Rosa's Yummy Yums hat gesagt…

Eine fantastische Idee! Raclettekäse habe Ich sehr gerne und Flammenkuchen sind so lecker.

Grüsse,

Rosa

Hesting hat gesagt…

Hachja. *schwärm*

Unknown hat gesagt…

Du bist ja wahnsinnig, so etwas leckeres zu zeigen wenn ich gerade einen riiiiesen Hunger habe.

Meine Liebe, ich bin begeistert, wie immer! :)

Isi hat gesagt…

Lecker...Ich hab noch nicht sooo viel in diesem Jahr gesündigt. Das mit dem Wein fang ich erst gar nicht an, also aufzuhören :-)...das halte ich eh nicht durch. Ich wünsche Dir noch alles Gute für 2011.

Suse hat gesagt…

Ich habe mir in diesem Jahr zwar auch schon (für mich fast) viel zu hohe Schuhe gekauft, allerdings hab ich das mit den Süßigkeiten bislang ganz gut hinbekommen *stolzbin*
So ein Kartoffelflammkuchen ist was wirklich Feines, dafür verzichtet man vorher beim Racelette gern mal auf die "Beilagen" und quält sich das ein doer andere Hardcore-Pfännchen mehr rein, gell!

Siglinde vom Ideentopf hat gesagt…

Flammkuchen kennt man bei uns gar nicht, ist aber doch ähnlich unserer Focaccia oder Pizza. Klingt lecker und kommt bald auf den Tisch, evtl. auch ohne vorher Raclette zu machen. Dir alles Gute für 2011, übrigens: meine hohen Schuhe habe ich 1x getragen :) LG Siglinde

Sarah hat gesagt…

Super Idee!
Tolle Seite hast Du!

Viele liebe Grüße,
Sarah/ Glücksfinder

Manu hat gesagt…

Was für eine geniale Idee!! Von Silvester liegen hier noch zwei Packungen Raclette im Kühlschrank. Okay, die sind noch bis Feb. haltbar, also habe ich keine Eile, aber Dein Flammkuchen tönt wirklich lecker...

LG und schönes Wochenende

Diamantin hat gesagt…

Das sieht sooo lecker aus. Probiere ich bestimmt mal aus.

Lg Anett

barcalex hat gesagt…

Liebe Christina, ich hab da was auf meinem Blog für dich. Ist mir eine Ehre.

Unknown hat gesagt…

Hallo liebe Christina,
vielen lieben Dank für Deinen Besuch bei mir. Ich freu mich sehr darüber, wer weiß wie lange es gedauert hätte, bis ich Dich gefunden hätte....
Ich komm jetzt öfter vorbei.
Dein blog ist genau nach meinem Geschmack!!!!
Wünsche Dir noch einen schönen Sonntag.
Alles Liebe
Tanja

P.S. Hab ich es jetzt übersehen, oder hast Du gar keine Leserliste?

Christina hat gesagt…

@Simone: Als Auflauf ist das auch toll, da sieht man doch mal, dass Raclette-Käse wirklich nicht nur immer ins Pfännchen muss.

@AT: Prösterchen, das gleiche zurück! :-) Jetzt in diesem Jahr aber echt - spätestens im Februar und das war dann hoffentlich nicht das letzte Mal.

@Robert: Man muss nur aufpassen, dass der hauchdünne Boden nicht zu schnell auskühlt. ;-)

@Alex: Gell!

@Houdini: Mmmh, also zu Rösti sage ich aber auch niemals nein! :-)

@Rosa: Dann hast du quasi zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. ;-)

@Hesting: Hihi, es war aber auch echt lecker.

@Franzi: Dann musst du einfach ganz schnell was leckeres essen! Das ist doch mit Appetit immer besser als ohne. ;-)

@Isi: Danke, das wünsche ich dir auch. Und Recht haste: Weinreduktion hat in den Vorsätzen nix verloren! Hicks!

@Suse: Hach ja, es ist aber auch immer ein Kreuz mit diesen Schuhen! Wenn die mit den Hacken nur nicht so oft so gut aussehen würden... Wenn man dann eh schon relativ groß ist... Wahrscheinlich bin ich aus lauter Frust über dieses Dilemma bei den Süßigkeiten schwach geworden, da warst du ja standhafter!

@Siglinde: Eher Pizza als Focaccia, würde ich sagen. Aber mal ehrlich: Ich wette bei vielen Rezepten würde man den Unterschied zwischen Pizza- und Flammkuchenteig gar nicht wirklich schmecken. ;-) Ich finde, Flammkuchenteig lässt sich oft noch einfacher dünner ausrollen und ist knuspriger. Wenn ihr Flammkuchen noch nicht kennt, google doch mal nach einem Rezept für den klassischen "Elsässer Flammkuchen" mit Zwiebeln, Speck und Sauerrahm. Das schmeckt herrlich!

@Sarah: Na dann herzlich Willkommen Sarah, freut mich, dass es dir hier gefällt.

@Manu: Tja, weil sich mit dem Raclette-Käse so viele, lahme, gemütliche Stunden verbringen lassen, ist er eben auch ein bisschen länger haltbar. Da läuft alles ein bisschen langsamer, die Verdauung und das Verfallsdatum. ;-)

@Anett: Geht quasi auch auf allen anderen "teigigen Unterlagen". ;-)

@nochmal Alex: Wohow, vielen Dank!

@amtolula: Danke, das freut mich! Das Leserlisten-Gadget habe ich noch nicht, stimmt. "Regelmäßig lesen" funktioniert aber trotzdem ganz normal, hihi. ;-)

Martina hat gesagt…

Hi Christina,

das ist wirklich eine klasse Idee. Habe gestern gleich unsere Raclettereste verarbeitet. Meine Jungs waren begeistert...

Liebe Grüße aus Freiburg
Martina

Christina hat gesagt…

Hey Martina, wie schön, da freu ich mich - und deine Jungs sind ja bestimmt eine anspruchsvolle Jury! ;-) Liebe Grüße & ich hoffe Dir geht´s gut.