Donnerstag, 29. April 2010

Auf ein Neues: Quiche mit ...

... ja, mit was denn wohl? Spinat? Nee. Wieder mit dem neulich noch so freudig angepriesenen Mangold? Ä-ä. Ich kann nur sagen, wappnet euch, liebe Leserinnen und Leser, denn es ist euer Freund, der (an dieser Stelle bitte den Trommelwirbel hinzudenken): Bärlauuuuuch! Hey! 
Entscheiden kann ich mich nur schwer, zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust! Die eine beehrt den Bärlauch allenfalls mit einem genervten Naserümpfen doch die andere, ja, die andere ist ihm treu ergeben und kann nicht davon ablassen, neue Rezepte auszuprobieren. Ich habe die Bärlauch-Quiche neulich in einem Café gegessen und wollte sie nachmachen, denn sie hat mir wirklich sehr gut geschmeckt. Und bevor diejenigen, die die grünen Pflänzchen jetzt schon nicht mehr sehen können, mir den bösen Blick durch den Computer schicken, schnell zum Rezept. 


Für den Mürbteig (ausreichend für eine Quicheform mit 26 cm Durchmesser):
250 g Mehl
1/2 TL Backpulver
1 Ei
1/4 TL Salz
125 g kalte Butter in Stückchen
2 EL Eiswasser

Für den Belag:
1 Bund Bärlauch
3 Eier
200 ml Sahne
50 g Crème Fraîche
2 Schalotten, sehr fein gehackt
Salz, Pfeffer
1 große Handvoll Kirschtomaten oder kleine Rispentomaten


Für den Teig Mehl auf die Arbeitsfläche häufen, eine Mulde in die Mitte drücken und alle Zutaten hineingeben. Alles gut miteinander verkneten, dann zu einer Kugel formen und den Teig in Klarsichtfolie gewickelt im Kühlschrank ruhen lassen. 
Für den Belag Bärlauch waschen, trockenschleudern und grob hacken. Mit einem Pürierstab zusammen mit der Sahne pürieren. Die Eier mit der Crème Fraîche verrühren und das Bärlauchpüree unterheben. Fein gehackte Schalotten dazugeben, vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Tomaten waschen und halbieren. Den Backofen auf 200°C vorheizen.
Nun den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf der bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Die gefettete Form damit auslegen, dabei an den Seiten einen Rand von ca. 3 cm Höhe formen. Die Bärlauch-Masse einfüllen und die Tomaten mit der Schnittfläche nach oben darauf verteilen. Im vorgeheizten Ofen ca. 35 Minuten backen. 



Das Rezept für den Mürbteig habe ich aus dem Stuber-Klassiker "Ich helf dir kochen" übernommen, der Belag wurde schnell nach Quiche-Manier zusammengemischt. Auch kalt am nächsten Tag hat mich die Quiche voll überzeugt und ich werde so wie es aussieht dem Bärlauch in diesem Frühjahr noch eine ganze Weile treu bleiben.  Entscheidung gefallen!

Sonntag, 25. April 2010

Unverhofft kommt oft: Spinatnudeln mit Chorizo

Wer kennt das nicht: Man hat einen vermeintlich bombensicheren Plan ins Auge gefasst und plötzlich nimmt die ganze Geschichte ein anderes Ende als gedacht. Eigentlich sollte ich ja nur... Ich wollte doch einzig und allein... Ursprünglich war ja geplant, dass...  Auf all diese Satzanfänge folgt dann das berühmte, riesengroße ABER. Eigentlich sollte ich ja nur ein kleines Regal bei Ikea kaufen, ABER dann kam es über mich und ich habe noch ein paar Geschirrhandtücher, Pflanzkübel, Geschenkpapier und Bilderrahmen mitgenommen. Ich wollte doch einzig und allein an diesem Wochenende die Wohnung frühlingsfit machen und vor allem die fiesen, großen Fenster im Wohnzimmer putzen, ABER dann war halt so schönes Wetter und ich habe die Wohnung kaum von innen gesehen. Ursprünglich war ja geplant, dass ich das superlecker aussehende Saltimbocca vom Hähnchen mit sahnigem Spinat von der Chaosqueen nachkoche, ABER dann hat ein mysteriöser Kräutervertilger sämtlichen Salbei dieser Stadt geklaut. So blieb hier vorerst nur die Anregung für die Spinatnudeln und sollte der mysteriöse Kräutervertilger irgendwann mal wieder ein paar Blättchen Salbei rausrücken, werde ich schon noch zu meinem Hähnchen-Saltimbocca kommen. Die gebratene Chorizo war für mich eine wunderbare Alternative und so hat das Wörtchen ABER ganz nebenbei noch zu einem neuen Rezept für ein schnelles, hübsches und feines Abendessen geführt. Erwünschte Nebeneffekte, da steh' ich voll drauf!


Hier kommt das Rezept für 2 Personen:
2 EL Olivenöl
1 Zwiebel, fein gehackt
1 grüne Chilischote, Kerne entfernt und in dünne Ringe geschnitten
400 g frischer Blattspinat, grob gehackt, gewaschen und geputzt
250 g Bandnudeln
100 g Crème Fraîche
Salz, Pfeffer
100 g Chorizo
Parmesan zum Servieren


Olivenöl in einem Topf erhitzen und die gehackte Zwiebel darin glasig dünsten. Chiliringe dazugeben und kurz mitdünsten. Nun den noch feuchten Spinat hinzufügen und ggf. etwas Wasser, Deckel drauf und warten bis der Spinat zusammenfällt. Währenddessen die Nudeln nach Packungsangabe abkochen. Crème Fraîche unter den Spinat und die Chiliringe rühren und kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nudeln abgießen und gut abtropfen lassen. Chorizo in feine Scheiben schneiden und in einer Pfanne ohne Fett scharf anbraten. Nudeln zum Spinat-Gemisch geben, gut verrühren und noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken. Chorizo-Scheiben untermischen und mit Parmesan bestreut servieren. 

Donnerstag, 22. April 2010

Auf Wolke 7: Erdbeerbiskuit

Strawberries, cherries and an angel´s kiss in spring ... Was Erdbeeren betrifft so werde ich zum Pawlowschen Hund. Wenn ich alleine das Wort höre oder irgendwo ein paar meiner Lieblinge entdecke, setzt es bei mir einen wahrhaft erstaunlichen Prozess in Gang: Ich zücke die rosarote Brille, der Erdbeermund verzieht sich zu einem Dauergrinsen, ich krieg´ Puls und schaue ganz verliebt. In meinem Kopf spielt erst Musik, dann kommt ein Stimmchen und flüstert "Erdbeerbiskuit, Erdbeerbiskuit". 1A-Konditionierung, ich sag´s euch! Klappt auch außerhalb der Saison und ich bin praktisch gezwungen frühreife Früchtchen zu kaufen - ich kann ja nichts dafür, nicht wahr? 


Hier kommt das Rezept:
Für den Biskuit:
5 Eier
130 g Zucker
140 g Mehl
Zucker zum Arbeiten

Für die Creme:
500 g Erdbeeren
1 EL Zitronensaft
250 g Magerquark
50 g Zucker
200 g Sahne
1 Pk. Sahnesteif
Puderzucker zum Bestäuben


Den Backofen auf 200°C vorheizen und ein Blech mit Backpapier auslegen. Ein weiteres, gleich großes Stück Backpapier zuschneiden. Die Eier trennen und Eiweiß steif schlagen, dabei 130 g Zucker einstreuen. Der Eischnee sollte schön weiß glänzen. Eigelb verquirlen und unterrühren. Das Mehl einsieben und unterheben. Nun die Masse gleichmäßig ca. 1 cm dick auf´s Blech streichen und sofort 10-15 Min. backen, je nach Power eures Ofens. Der Biskuit soll gut durchbacken sein, jedoch nicht bräunen. Währenddessen ein sauberes, feuchtes Geschirrtuch auf der Arbeitsfläche auslegen und dünn mit Zucker bestreuen. Nach Ende der Backzeit den Biskuit sofort auf das Tuch stürzen. Es sei am Rande erwähnt, dass ich mir das anfangs gar nicht vorstellen konnte und immer Angst hatte, es wäre das Ende meines Biskuits. Aber jetzt habe ich das schon gefühlte tausend Mal gemacht und es ist noch nie was passiert. Hände gut abdecken, am Besten mit Topfhandschuhen, damit man mit dem heißen Blech wirklich gut hantieren kann, einmal tief Luft holen und dann mit Schmackes die Drehung vollziehen. Jetzt vorsichtig das Backpapier vom Biskuit ziehen und neues Backpapier darauf legen. Das Ganze mit Hilfe des unterliegenden Küchentuchs vorsichtig einrollen und vollständig auskühlen lassen. 
Nun die Erdbeeren waschen und putzen. 60g davon abnehmen und fein pürieren. Den Rest würfeln und mit Zitronensaft beträufeln. Den Erdbeerpüree mit Quark und Zucker verrühren. Die Sahne mit Sahnesteif fest schlagen und unter den Quark heben. Erdbeerwürfel untermengen. 
Die abgekühlte Biskuitrolle auseinanderrollen, Backpapier entfernen, mit der Erdbeermasse bestreichen und wieder einrollen (das Küchentuch kann man auch hier wieder zu Hilfe nehmen). 1 Stunde kalt stellen und dann mit Puderzucker bestäuben.

Sonntag, 18. April 2010

Fast wie Medizin: Grissini mit Spinat und Karottensaft

Um die Herkunft der Grissini rankt sich eine schöne Legende. Machen wir einen kleinen Zeitsprung ins Jahr 1675: Hier lag am italienischen Hof der kleine Vittorio Amedeo von Savoyen und brüllte wie am Spieß. Verständlich, denn wer leidet als Neunjähriger schon gerne an immer wiederkehrenden Magenschmerzen. In seinem Fall war das nur unausreichend durchbackene Weißbrot der Übeltäter. Es wurde zwar in adligen Kreisen serviert, war aber aufgrund der damaligen hygienischen Zustände oft mit Keimen versetzt. Der Hofarzt Don Baldo Pecchio erkannte das Problem und schmiedete zusammen mit dem Bäcker Antonio Brunero einen Genesungsplan für den magenkranken Vittorio. Ein gut durchbackenes, hartes Brot musste es sein, das als Schonkost den Magen des kleinen Herzogs milde stimmen sollte. So entstanden die filigranen Weizenstangen, die so lange gebacken wurden, dass auch das Innere knusprig war. Wie so viele Legenden hat auch diese ein Happy End: Vittorio Amedeo von Savoyen wurde gesund und das zukünftige Königshaus war fortan so begeistert von den langen Grissini, dass diese einen Siegeszug durch ganz Turin antraten und sogar in der Opernloge geknabbert wurden. Wir haben es also heute nicht nur mit gesundheitsfördernden sondern auch mit ganz edlen Stängchen zu tun. Ich prophezeie für die nächsten Magenschmerzen: Weg mit Zwieback und Knäckebrot - her mit den Grissini!


Hier kommt das Rezept für ca. 25 Grissini:
100 g frischer Blattspinat
10 g  frische Hefe
75 ml Karottensaft
250 g Weizenmehl
2 gestr. TL Salz
1 TL Zucker
2 EL Olivenöl


Den Spinat putzen und waschen und mit 100 ml Wasser fein pürieren. Durch ein Sieb pressen und 75 ml vom Spinatsaft abfangen. Spinatsaft und Karottensaft separat kurz erwärmen. Nun werden zwei Teige hergestellt. Dafür jeweils 5 g Hefe in je 75 ml lauwarmen Spinatsaft und Karottensaft bröckeln und darin auflösen. Dann jede Saftmischung mit jeweils 125 g Mehl, 1 gestr. TL Salz, einer Prise Zucker und 1 EL Olivenöl zu einem glatten Teig verkneten. Jeweils in eine mit Mehl ausgestäubte Schüssel geben und zugedeckt an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen. Den Backofen auf 250°C vorheizen. Vom Teig kleine Stücke abteilen und mit den Händen zu ca. 40 cm langen Grissini rollen. Diese nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und im Ofen 5-8 Minuten backen. Die Enden sollten dabei leicht bräunen. Frisch aus dem Ofen geben die Grissini auf Druck noch etwas nach, ausgekühlt sind sie dann jedoch knuspriger. Je nach Geschmack kann man die Grissini vor dem Backen auch mit Kräutern, Kümmel oder Käse bestreuen.


Quelle: Die Rezeptidee stammt aus Lust auf Genuss 4/10. Ich habe die Mengenangaben allerdings leicht verändert. Im Heft wurden die Grissini auch noch mit Rote-Beete-Saft und Paprikasaft gebacken, für eine noch größere Farbenvielfalt. Für den historischen Teil habe ich das Buch Cucina e Cultura von Peter Peter zu Rate gezogen. 

Donnerstag, 15. April 2010

Frühlingsgefühle: Bärlauch-Carbonara mit Serrano-Schinken

Tach auch, ich bin´s, der Bärl... Sshhht! Der Bärlauch ist jetzt mal ruhig und ich reiße den Ton wieder an mich, ist ja schließlich mein Blog und nicht das Ich-bin-ein-Gemüse-und-halte-Euch-ne-Standpauke-Blog. Tatsächlich habe ich Bärlauch noch nie selbst gesammelt. Schade, eigentlich. Als ich noch in Freiburg gewohnt habe, hätte ich dafür genug Gelegenheit gehabt, denn am Rande des Sternwaldes gibt es Bärlauch soweit das Auge reicht. Inmitten sprangen allerdings jeden Tag mehrere Vertreter von Waldi, Bello und Rudi herum und, als er noch lebte, auch mein eigener Hund. Sie holten Stöckchen und hoben das Beinchen. Nee, dann lieber doch nicht. Und selbst wenn ich die von Hunden nicht so stark frequentierten Stellen aufgesucht hätte, meine Mama saß immer in meinem Hinterkopf und rief: Maiglöckchen! Maiiiiglöckcheeeen!!!! Ob ich tatsächlich aus einem Wald voller Bärlauch die einzigen drei Maiglöckchen pflücken würde? Hm. Könnte schon sein. Dann also doch vom Gemüsehändler. Und bis ich in Zukunft auf ein saftiges Bärlauchfeld stoße und meine Kenntnisse bezüglich der Unterscheidung von Pflanzen erweitert habe, werde ich das vorerst auch so beibehalten - schmecken tut es ja genau so gut. Das hier ist mein derzeitiger Bärlauch-Favorit:


Hier kommt das Rezept für 4 Portionen:
1 Bund Bärlauch 
100 g Sahne
2 Eigelb
Salz, Pfeffer
1 Zwiebel
100 g Serrano-Schinken
500 g Linguine
3 EL Olivenöl
geriebener Parmesankäse


Bärlauch waschen, trockenschütteln, in Streifen schneiden und mit der Sahne pürieren. Die Eigelbe unterrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Zwiebel schälen und fein hacken und den Schinken in Streifen schneiden. Dann die Linguine kochen und abgießen. Öl im Nudeltopf erhitzen und die Zwiebel glasig dünsten. Die Linguine wieder dazu in den Topf geben und Bärlauchcreme sowie Schinken unterrühren. Vor dem Servieren mit grob geriebenem Parmesankäse bestreuen.

Quelle: Bahnhofsbuchhandlung...? Fast. Ich habe dort eine Ausgabe von "Meine Familie und ich" durchgeblättert, da war ein sehr ähnliches Rezept mit Parmaschinken drin, das mir die Anregung verschafft hat. Neu war mir, dass nur das Eigelb für die Carbonara verwendet wird - hat sehr gut geschmeckt.

Sonntag, 11. April 2010

Klein und fein: Quiches mit Mangold und Ricotta

Tach auch, ich bin´s, der Mangold. Ich weiß, ich dürfte noch gar nicht hier sein, beginnt meine Zeit doch erst im Mai. Im Gegensatz zu meinen Kollegen bin ich eben ein bisschen frühreif, mir doch egal. Aber wenn ich nun schonmal das Wort ergreifen darf, gibt´s auch gleich ne Standpauke: Wer von euch sagt denn immer noch, ich sei der "Spargel des armen Mannes", he? Nur weil mein Stiel vielleicht was Geschmack und Konsistenz betrifft eine leichte Ähnlichkeit mit dem so genannten König der Gemüse hat? Und neulich hat mich glatt jemand mit Spinat verwechselt! Das war schon fast zuviel für mich und mein zartes Herz. Dabei bin ich eine eigenständige Gemüse-Persönlichkeit und noch dazu total nett zu euch: Ich schütze eure Arterien vorm Verkalken, ich pimpe euer ganzes Nervensystem auf und ich fange freie Radikale (Mädels, ich schütze euch vor F.A.L.T.E.N., verdammt nochmal!). Alles gute Gründe um mir auch ab und zu eine Chance zu geben. Ziemlich lecker komme ich im folgenden Rezept daher.



Rezept für 4 kleine Quiches (Durchmesser ca. 12 cm):
Für den Teig:
125 g Mehl
65 g Butter
1 Ei
20 ml lauwarmes Wasser
1 Prise Salz

Für die Füllung:
1 Staude Mangold
1 EL Olivenöl
1 Zwiebel, fein gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
100 g Sahne
100 g Ricotta
2 Eier
50 g Feta-Käse
Salz, Pfeffer, Muskat



Für den Teig Mehl und eine Prise Salz auf die Arbeitsfläche geben, die Butter in Stücken am Rand verteilen. In die Mitte des Mehls eine Mulde drücken und das Ei sowie 20 ml lauwarmes Wasser hinzufügen. Alles rasch zu einem glatten Teig verkneten, zu einer Kugel formen und mit Folie bedeckt eine halbe Stunde kalt stellen. Backofen auf 200°C vorheizen.

Von der Mangold-Staude das untere Ende, an dem die Blätter zusammenwachsen, entfernen. Die Blätter waschen. Dann die hellen Stiele würfeln und die feinen grünen Blätter in Streifen schneiden. 
Öl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel, Knoblauch und Mangoldstiele 5 Minuten dünsten. Die Blattstreifen hinzufügen und weitere 5 Minuten dünsten, bis sie zusammenfallen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Sahne, Ricotta und Eier miteinander vermischen, Feta-Käse fein zerbröckeln und unterrühren. Die Mischung ebenfalls mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. 4 kleine Tarteformen (oder eine große) einfetten. Den Teig vierteilen und jede Portion zu einem Kreis ausrollen. Jeweils einen Teigkreis in eine Form geben und den Boden ein paar Mal mit einer Gabel einstechen. Nun den Mangold auf die Formen verteilen. Die Sahne-Mischung darüber geben und im vorgeheizten Ofen auf mittlerer Schiene ca. 45 Minuten backen. Wenn die Füllung fest und die Oberfläche leicht gebräunt ist, Formen herausnehmen und 5 Min. ruhen lassen. Die Quiches herauslösen und warm servieren. 

Donnerstag, 8. April 2010

Ein Schweinchen kommt selten allein: Müsli-Herzen für Nager

Vorab eine Geschichte über einen anderen Vertreter der Nagetiere: Schon mal einen weißes Häschen mit einem blauen Hintern gesehen? Ich schon, leider. Als Fünfjährige wollte ich Hasen-Terry davon abhalten unters Sofa zu hüpfen und diverse Kabel meiner Oma anzufressen. Dann habe ich ihn mit etwas zu viel Elan an seinem Puschelschwänzchen zurückgezogen - und hatte prompt einen Teil davon in der Hand. Der Schock saß tief, das Geschrei war groß, der Hase natürlich unterm Sofa und die Folgen Gott sei Dank nur halb so schlimm: Blauspray auf den Hasenpopo und Terry war wie neu, allerdings der einzige Hase im Dorf mit wochenlang blauem Hintern und noch dazu lebenslänglich ohne Schwanz. Aber hey, das kann immerhin nicht jedes Häschen von sich behaupten! Das war zum Glück das einzige Malheur dieser Art. Meine Familie und ich lieben Tiere, und seit ich denken kann gibt es neben den üblichen Mitgliedern auch noch ein paar vierbeinige Kandidaten. Nun hatte ich ein paar Tage frei und habe Oma, Tante, Onkel und Cousinen besucht, letztere besitzen gleich eine ganze Meerschweinchen-WG: Samson, Kingston, Levi und Aimée. Und weil man ja gerne ALLE bekocht, die einem lieb sind, durften auch die Schweinchen nicht leer ausgehen. 


Bezüglich der Ernährung von Nagern scheiden sich ja die Geister. Es gibt viele Listen von Lebensmitteln, die von Meerschweinchen und anderen Nagern im Allgemeinen gut vertragen werden (aber attenzione die Herrschaften, was das Häschen gerne frisst kann beim Schweinchen manchmal zu einer flotten Darmentleerung führen!). Wichtig ist, dass diese Kekse nur als Leckerlies und selten gefüttert werden, da einige der Zutaten über einen hohen Fett- beziehungsweise Zuckergehalt verfügen und in größeren Mengen ungesund sind (Nüsse und Rosinen). Und wir wollen ja nicht, dass die Meerschweinchen bald aussehen wie Kugelfische. Wir haben uns vorher informiert und dann munter zusammengemischt. Meine Cousine hat kräftig geholfen, vor allem hat sie den doch sehr klebrigen Teig gebändigt und später die Meerschweinchen bei ihrem Modeljob unterstützt. Und als Form haben wir gewählt, wie könnte es anders sein: Ein Herzchen für Schweinchen!


Hier kommt das Rezept für ca. 20 Müsli-Herzen:
2 Karotten, grob gerieben
2 Äpfel, grob gerieben


5 EL Haferflocken
1 EL Rosinen, ungeschwefelt
1 Hand voll Haselnüsse und Mandeln, grob zerhackt
Etwas Vollkornmehl zum Binden

Alle Zutaten mit den Händen in einer großen Schüssel gut vermischen. Wenn der Teig nicht zusammenhält, noch etwas Vollkornmehl dazu geben, der Teig soll aber nicht zu trocken werden, ein zu hoher Getreidegehalt ist nicht gut für die Meerschweinchen. Zum Ausrollen ist der Teig zu klebrig, dewegen auf einer Arbeitsfläche portionsweise mit den Handflächen flach drücken (ca. 1 cm hoch) und mit einer Form Herzen ausstechen. Die Herzen nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und im vorgeheizten Ofen bei 180°C ca. 25 Min. backen. Die Herzen geben auf Druck noch etwas nach, wenn man sie aus dem Ofen nimmt, wenn sie auskühlen werden sie härter, aber nicht knochenhart.


Das Mädel und die drei Jungs haben übrigens ganz schön reingehauen, die Kekse waren ein voller Erfolg. Man kann vor dem Backen auch ein kleines Loch in die Herzen stechen, dann kann man sie später aufhängen und die Meerschweinchen haben eine Beschäftigung, wenn sie sich ihr Futter "angeln" müssen. Meerobic, das ultimative Schweinchen-Workout! Noch nie gehört, oder was?

Montag, 5. April 2010

Noch eins drauf: Double Chocolate Brownies

In manchen Dingen bin ich zurückhaltend, in anderen eben nicht. Und ab und zu muss man halt noch einen Gang hochschalten. Es gibt natürlich Fälle, in denen sich das nicht unbedingt gelohnt hat: In der Grundschule das nette Gespräch mit der Sportlehrerin, das mir die Pole-Position beim Kraken-Fangi gesichert hat. Beim Abschied kam der Hinweis meinerseits auf ihren Damenbart, mit der Folge, dass ich die ganze Sporthalle kehren musste. Beim Samstags-Stadtbummel habe ich ab und zu die Schnapsidee auch gleich die Lebensmitteleinkäufe für die nächste Woche erledigen zu wollen. Das Fazit: die Kartoffeln liegen an der Kasse von Zara (merke ich zuhause), die Butter hat das Innenleben meiner Tasche in einen Biotop verwandelt und in der S-Bahn schauen mich die Leute komisch an weil ich mit den ganzen Tüten nicht durch die Tür passe. Beim Familienfest singen wir zu fortgeschrittener Stunde in trauter Runde das Badnerlied. Wenige Minuten später singe ich die zweite Strophe in voller Lautstärke, grottenschief und - alleine!  
Manchmal lohnt es sich aber durchaus, noch eins drauf zu setzen. Das Zauberwort heißt: Schokolade! Es ist ja nicht so, dass man über Ostern unter Schokoladenmangel leidet, aber das hier toppt tatsächlich noch das schokoladigste Schokoladengelage. Ich kann gar nicht mehr viel sagen, außer: Diese Brownies sind wunderbar schokoladig, schmatzig, üppig, crémig, dunkel, verführerisch und eine Sünde mehr als wert. 


Hier kommt das Rezept für eine kleine Königskuchenform oder eine Backform von ca. 20x20cm:
90 g Butter und etwas Butter für die Form
160 g gute Vollmilchkuvertüre 
30 g Kakaopulver
85 g Mehl
1/4 TL Backpulver
1 Prise Salz
120 g Zucker
2 große Eier
1 TL Vanillezucker
1 kleine Hand voll getrocknete Cranberries


Den Ofen auf 175°C vorheizen. Die Form mit Backpapier auskleiden und etwas mit Butter bepinseln. Nun die Butter zusammen mit der Schokolade und dem Kakaopulver über einem Wasserbad langsam schmelzen lassen, bis alles vollständig aufgelöst ist. Vom Herd nehmen und leicht abkühlen lassen. In einer Schüssel Mehl, Backpulver und Salz vermischen. In einer anderen Schüssel Zucker mit Eiern und Vanillezucker mit einem Handrührgerät vermischen und ca. 4 Minuten crémig aufschlagen. Nun die Schokoladenmischung dazugeben und gut unterrühren. Zum Schluss die Mehlmischung und die Cranberries langsam und gründlich unterrühren. Nun den Teig in die Form füllen und mit einem Spatel glatt streichen. Ab in den Ofen damit, für ca. 35 Minuten. Nun kommt der Brownie-Test: Mit einem Metallspieß oder ähnlichem mittig in die Brownies stechen und wieder herausziehen. Wenn ein paar Krümel daran hängen bleiben, der Teig aber nicht mehr ganz flüssig ist, sind die Brownies genau richtig. Noch etwa 15 Minuten in der Form abkühlen lassen, dann herausnehmen und auf einem Kuchengitter komplett auskühlen lassen, erst dann in Stücke schneiden. Die Brownies halten sich luftdicht verpackt ca. 3 Tage.


Quelle: Martha Stewart´s Cookies. Ich habe das Rezept ganz leicht modifiziert und als Alibi-Obst ein paar Cranberries dazugedichtet.