Eigentlich sollte man Ballast aus dem Berufsleben nicht auf seinem Foodblog abladen. Aber leider hasst meine Arbeitskollegin mich, seit ich diese Oreo Cream Cheese Swirl Bars hier gepostet habe. Naja, ich gebe zu es ist ein bisschen fies, wenn man ZUFÄLLIG gerade Lust auf eine Schoko-Orgie hat und weit und breit nichts dergleichen in Sicht ist. Der Arbeitstag ist noch lang, zuhause hat man abends weder Zeit noch Lust den Backofen anzuwerfen, und so muss man sabbernd und wehmütig vor dem Bildschirm ausharren oder mit einer Packung Haribo Vorlieb nehmen. Not nice. Aber dann hat sie mir eine böse, schlimme und ganz ganz fürchterliche Retourkutsche verpasst, indem sie mit diesen Link von Joy the Baker geschickt hat. Damn! Hallo Speichelfluss und Tschüss Kleidergröße 36! Wer auf locker-fluffigen Hefeteig und heimeligen Zimtgeruch steht, der muss da jetzt durch, ES HILFT ALLES NICHTS! Bedankt euch bei der lieben Kollegin. Manchmal kann ein kleiner Krieg so zuckersüß sein! ;-)
Hier kommt das Rezept für eine kleine Kastenform:
Für den Hefeteig:
325 g Mehl + EL Mehl
55 g Zucker
2 1/4 TL Hefe (Trockenhefe)
1/2 TL Salz
56 g Butter
80 ml Milch
60 ml Wasser
2 Eier
1 TL Vanillezucker
Für die Füllung:
130 g Zucker
2 TL Zimt
einen Hauch geriebene Muskatnuss
56 g Butter
240g Mehl, Zucker, Hefe und Salz in einer großen Schüssel mischen und beiseite stellen. Die Eier in einer anderen Schüssel schaumig schlagen und ebenfalls beiseite stellen. In einem kleinen Topf die Milch erhitzen und die Butter darin schmelzen, dabei aufpassen, dass sie nicht kocht. Wasser und Vanillezucker unterrühren. Die Milchmischung bei laufendem Rührgerät zu der Mehlmischung geben und gut unterrühren. Die schaumig geschlagenen Eier dazugeben, sowie die verbleibenden 85 g Mehl, dabei ständig weiterrühren. Der Teig ist total klebrig und ihr dreht gleich durch? Cool, genau so soll es sein! Nachher wird´s besser, das wollte ich zuerst auch nicht glauben, aber es stimmt. Den Teig mit Folie und einem Küchenhandtuch an einem warmen Ort mindestens eine Stunde gehen lassen, das Volumen sollte sich fast verdoppeln.
Währenddessen Zucker, Zimt und Muskat in einem Schälchen mischen. Die Butter in einem kleinen Topf erhitzen und leicht bräunen lassen. Beiseite stellen. Eine kleine Kastenform einfetten und mit Mehl bestäuben. Backofen auf 180° Grad vorheizen.
Nach Ende der Gehzeit den Teig auf eine gut bemehlte (!) Arbeitsfläche setzen und 2 EL Mehl einkneten. Mit einem Tuch abdecken und nochmal ein paar Minuten ruhen lassen.
Mit einem ebenfalls bemehlten Nudelholz den Teig zu einem Rechteck ausrollen (ca. 30x50 cm). Im Originalrezept werden nun die geschmolzene Butter und die Zimtmischung vor dem Schneiden auf dem gesamten Teig verteilt. Das könnt ihr natürlich auch machen, aber: Wenn dann der Teig doch irgendwie an der Arbeitsfläche kleben bleiben sollte, habt ihr ein Problem! Wenn er hingegen noch unbestrichen ist, kann man ihn zur Not noch einmal kneten und erneut ausrollen. Ich schneide ihn deswegen zuerst quer in 6 Streifen, der Durchmesser soll dabei in etwa der Breite der Kuchenform entsprechen. Nun den ersten Streifen mit der geschmolzenen Butter bestreichen und mit 1/6 der Zuckermischung bestreuen. Den zweiten Streifen exakt obendrauf legen und wieder mit Butter und der Zuckermischung bestreichen. Mit den restlichen 4 Streifen ebenso verfahren, ihr solltet dann einen hübschen, kleinen Teigstapel haben. Nun mit einem scharfen Messer den Stapel in 6 ungefähr gleich große Stücke schneiden. Die Mini-Stapel nun nebeneinander mit den Kanten nach oben in die Form setzen. Evtl. noch mit etwas Zimt und Zucker bestreuen und im vorgeheizten Ofen ca. 60 Minuten backen. Nach Ende der Backzeit eine Stäbchenprobe machen (z.B. mit einem Metallspieß in der Mitte in das Brot stechen, herausziehen und wenn noch Teig daran haften bleibt, ist es noch nicht durchgebacken) und gegebenenfalls noch ein paar Minuten nachbacken. Dabei evtl. mit Alufolie abdecken, damit es nicht zu stark bräunt. Und dann ist es endlich soweit! ;-)
Das bisschen Aufwand für das Brot lohnt sich allemal, es war echt soooo gut! Schmeckt auch am nächsten Tag noch und ich schätze am übernächsten auch, da kann ich es mir ganz vorzüglich zum "Kaffeetunken" vorstellen. Und wenn man die einzelnen Teigstücke wirklich gut einbuttert, kann man die einzelnen Scheiben ganz einfach voneinander lösen. Die Zuckermenge habe ich übrigens drastisch reduziert, ihr wisst ja, die Amis und der Zucker... ähmja. Außerdem ist das Rezept nicht 1 zu 1 übersetzt, ich habe es einfach so aufgeschrieben, wie für mich die Abläufe am besten gepasst haben. Meine Kollegin und ich haben übrigens wieder Frieden geschlossen. Danke für die Blumen! ;-)
32 Kommentare:
Dieses Brot ist sicherlich ganz gefäharlich! ;-P Mmmhhh, so lecker. Ich muss es auch mal ausprobieren.
Grüsse,
Rosa
Ich wollte "gefährlich" sagen.... ;-)
Böse, böse, aber soooo lecker. Wenn am Ende für mich Zimt-Dinge gebacken werden, lasse ich meinen Pazifismus rasch hinter mir und ziehe in den Krieg. Aber nur für solch fluffig-köstliche Zimt Kreationen! =)
Locker fluffiger Hefeteig und heimeliger Zimtgeruch *hooked* Ende August steht der nächsten Schweden-Trip an, die können Hefe und Zimt am allerbesten - wie ich mich vorfreue :-)
Ich hasse die Amis für Cinnemon Buns, Pekan Buns, Chelsea Buns oder wie diese klebrigen Dinger noch so heißen. Endlos Weißmehl, Butter und Zucker und doch kann man nicht aufhören, sie zu weg zu putzen. Wieso erfindet man so was??? Und jetzt auch noch das... Sorry für die drastische Wortwahl aber jetzt musste ich mal Dampf ablassen ;)
Den Link zu Joy the Baker kenn ich und der hat mich auch schon um den Verstand gebracht! Aber nein, ich war standhaft! Ich lass mich doch hier nicht so einfach verführen! Nicht mit mir, nein, nein! Christina, Menno! Ich kann den Zimtduft förmlich riechen! Der kommt durch alle Ritzen meines Laptops!
Sitze selbst gerade sabbernd vor dem Bildschirm und habe vollstes Verständnis für dich! Da kann man ja echt kaum wiederstehen...
Liebe Grüße,
Ina
Die praktische Portionierbarkeit gefällt mir. Dachte erst, Zupfbrot sei ein Verschreiber für Zopfbrot.
Ui, das tönt ja mal wieder lecker, bzw. sieht auch so aus!!
LG
pfffff....
das lässt mich ja total kalt! Ich backe nicht, wie Du weißt. Ich esse ja nur :)
Und die Sache mit der 38 ist wohl ne Frechheit! Ich kenne Dich nun und nach dem Genuß einer oder zwei Scheiben dieses Brotes näherst Du Dich der 34 vielleicht in kleinen Schritten von 32 kommend an. So.
Also, ich würde ein Stück davon gegen einen Muffin tauschen. ;) Ich liebe Zimt nämlich auch. :)
Sowas wird bei uns nur bei niederen Temperaturen gebacken. Aber ich merk es mir, auf jeden Fall!!
Zimt im Brot oder Broz mit Zimt, ich werde schwach, sehr schwach ;-)
Tatsächlich sehr attraktiv!
Ist Trockenhefe oder frische Hefe gemeint?
Yum! Sieht echt sehr lecker aus.
Liebe Grüße
Kollegen können schon gemein sein, oder? Aber wenn dann sowas bei rumkommt, hey wer will sich da beschweren :-) Aber ob ich das gebastel so hinbekomme wage ich zu bezweifeln. Mal sehen wann ich mutig genug dafür bin *g*
Achtunddreißig!? Watt heisst datt?
Zimtschnecken-Türmchen-Schichten - tolle Varation, wird ausprobiert!
Dieses Rezept steht schon lange auf meiner Nachbackliste und ist durch deine Fotos gerade auf die ersten Plätze gestiegen.
Einfach nur göttlich!
@Rosa: Na dann auf zum Angriff! ;-)
@Nina: Du bist Schuld! ;-)
@Alex: Dann vergiss nicht die Kamera und ein riesenhaftes Schweden-Special mit mindestens 3 zimthaltigen Rezepten!!
@Su Chin: Ja, bei mir ist das auch so eine kleine Hassliebe. Wobei SO extrem süß, wie die Amerikaner diese ganzen fiesen Leckereien backen, würde ich das glaube ich nicht runterbekommen, ich reduziere den Zucker fast immer.
@Simone: Hihihi, jetzt denk doch mal an dieses leeeckere, duuuftende, ziiiimtige, suuuperfluffige Bort, wie du reinbeißt und wie guuuuuut es schmeckt! Da würdest du dir aber was entgehen lassen! ;-)
@Ina: Hach ja, das ist die Krux mit diesen ganzen Foodblogs, die Tastatur wird jeden Tag auf´s Neue vollgesabbert. ;-)
@Robert: Das klappt sicher auch mit herzhaftem Brot, das möchte ich bald mal ausprobieren.
@Manu: Freut mich, wenn´s dir gefällt!
@AT: Naja, naja, wir haben an dem Abend viiiiel Wein getrunken...! ;-)
@Hesting: Tauschen ist immer gut, dann kann man von allem was probieren.
@TFaK: Zimt ist eigentlich auch mein liebstes Wintergewürz, eben weil es sich so gemütlich und heimelig anfühlt. Aber Ausnahmen müssen manchmal sein! :-)
@Lisa: Genau so geht´s mir auch.
@Kaltmamsell: Ich habe Trockenhefe genommen, das vermerke ich gleich noch im Rezept, danke für den Hinweis.
@Miss Winkelmann: Freut mich!
@Anikó: So ein riesen Act ist das eigentlich gar nicht, das packst du doch mit links!
@Claus: Wer seiner Frau Strumpfhosen in Gr. 36 kauft, sollte das eigentlich wissen!!! ... ;-)
@Gabi: Plattgedrückte und gestapelte, sozusagen in ihrer Form entartete Schneckchen!
@Alex: Danke, von dir ein Lob über die Fotos zu hören freut mich ganz besonders.
Kann man diesen Teig auch ganz traditionell mit der Hand kneten oder verzweifelt man da an der Klebrigkeit?
Dea, das funktioniert bestimmt auch, ich würde jedoch die Milchmischung, die geschäumten Eier und das Mehl mit einem Kochlöffel unterrühren und dann erst im nächsten Schritt (nach dem Gehen) auf der bemehlten Arbeitsfläche dazu übergehen, ihn mit den Händen zu kneten. Mit dem zusätzlichen Mehl, das eingeknetet wird, wird er dann schön elastisch und ist leicht zu handhaben.
Ich habe das SOFORT gemacht, es schmeckt wunderbar zum Dahinschmelzen. Also alle ran an die Teigschüsseln...
Ich habe es mit frischer Hefe gemacht, meiner Meinung nach gewinnt es dadurch an geschmack.
Hey, das freut mich, dass es so toll geklappt hat! Frische Hefe ist eigentlich immer besser, da hast du Recht. Ich habe eigentlich meistens "für den Fall der Fälle" Trockenhefe im Vorrat - und benutze sie dann doch öfter als geplant.
Es schmeckt echt saulecker, vielen Dank für das Rezept!!! Außerdem schaut es echt toll aus vorm Backen, wenn die Teigstapel in der Form geschichtet sind und überall läuft so schön die glänzende Butter und der Zucker glitzert... Wird sicher wieder gemacht! *mjam*
Ach, schön! :-) Freut mich, dass alles so toll geklappt hat.
... und das mit den Teigstapeln in der Form habe ich übrigens auch gedacht, das sieht schon so fluffig und zum reinsetzen aus. ;-) Fatal, fatal... :-)
wie "klein" ist deine kastenform?
Hi, meine Form ist 20 cm lang. Das ist so eine "Back-die-Hälfte"-Form, weil die normale Menge für uns als 2er-Haushalt oft zu viel ist.
1000 Dank für diese sündige Inspiration. Hab ich heute mit kleinen Variationen gebacken und wir haben's noch lauwarm verzupft. So buttrig, zimtig, karamellig, fluffig ... köstlich.
Ach schön, da freu ich mich aber! :-)
Das Rezept ist einfach großartig. Sooo lecker, so suchterzeugend ... Habe es bestimmt schon 5 Mal gemacht und gerade habe ich wieder einen Teig angesetzt.
Vielen Dank!
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