Heute bei diesen sommerlichen Temperaturen bin ich der kühlen Getränke und erfrischenden Salate überdrüssig und es gelüstet mich nach Schokokaramellen. War ja irgendwie klar. Ich mag am allerliebsten die, bei denen man die Zähne nicht mehr auseinanderbekommt, wenn man feste draufbeißt. Dann ist man sozusagen gefangen im Schokokaramellwahn und muss mit Geduld, viel Spucke und gelegentlichen Schluckbewegungen warten, bis der ganze Brocken geschmolzen ist und man seinen Kiefer wieder bewegen kann. Ein Traum! Wie es der Zufall so will, habe ich neulich erst in einem älteren Kochbuch ein unglaublich einfaches Rezept und eine entzückende Geschichte über "russische Karamellen" gelesen, die von der provenzalischen Großmutter des Autors in einer rostigen, mit Marquisen und Rosengirlanden geschmückten Blechdose aufbewahrt wurden und einen Hauch Exotik in die Landküche brachten, obwohl keiner so recht wusste, was denn ausgerechnet an diesen Bonbons so russisch war. Wie dem auch sei, den Namen habe ich beibehalten und das Ergebnis in Alufolie gewickelt, so lassen sich die Karamellen nämlich gut aufbewahren und noch besser verschenken.
Hier kommt das Rezept für ca. 60 Karamellen (je nach dem wie groß ihr sie schneidet):
100 g Zucker
100 g Butter
100 g dunkle Schokolade
100 g Honig
In einem schweren Topf die Zutaten langsam bei kleiner Hitze schmelzen lassen. Dabei ständig umrühren. Die Hitze erhöhen und die Masse ein paar Mal aufkochen lassen, bis sie dickflüssig und cremig wird. Hitze zurückschalten. Wichtig: Je länger die Karamellen kochen, desto härter werden sie am Ende! Man muss aber aufpassen, dass nichts anbrennt, deswegen rühren, rühren, rühren... ;-) Den Inhalt des Topfs auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech gießen und die Masse nach dem Erkalten in kleine Würfel schneiden. Die Würfel einzeln in ein kleines Stück Alufolie wickeln und in einer Blechdose aufbewahren bzw. gleich essen oder verschenken. Ihr könnt die Mengen übrigens ganz einfach beliebig verkleinern und vergrößern, denn die Zutaten werden alle zu gleichen Teilen verwendet, da muss man nicht mal umrechnen.
Das Rezept stammt aus dem Buch Rezepte aus der Provence von Michael Biehn, das derzeit nur noch gebraucht erhältlich, aber extrem lesenswert ist! Meine Karamellen habe ich für meine Vorlieben wohl noch ein bisschen zu kurz kochen lassen, sie wurden etwas zu weich. Dem Geschmack tut das aber keinen Abbruch, nur für den Kiefer ist es keine allzu große Herausforderung mehr. ;-)
10 Kommentare:
Die Bonbons sehen toll aus, aber ich warte damit doch lieber bis zum Herbst. - Übrigens habe ich bei Nicky Stich gelesen, dass man sie am besten in Wachspapier einpackt. Das funktioniert super. Ich hab's bei meinen Karamellbonbons nach Caminada direkt ausprobiert.
Mmmhh, diese Bonbons sehen so gut aus! A wonderful treat.
Grüsse,
Rosa
Ich hätte jetzt auch gedacht, dass ein anderes Papier vielleicht besser ist -- aber eigentlich auch nur, weil mir Alufolie unsympathisch ist, *ggg*. Die Karamellen sehen wirklich sehr lecker aus und ich werde mir das Rezept definitiv merken -- nur im Moment muss ich leider wieder ein paar "leichtere" Tage einlegen, ;-).
Liebe Grüße,
Corinna
Zack. Schon bestellt. So schnell geht das! :)
Ohje, allerorten Kochbuch-Empfehlungen! Bloglesen macht arm!
Ist doch praktisch diese Konsistenz. Da kannst Du Karamellen essen UND reden :)
Das einzig Gute an diesem Wetter ist, dass ich überhaupt keine Lust auf Schoki habe .... aber sowas von keine Lust...
LG
Oh, die sehen ja super aus - und die Geschenkverpackung gefällt mir auch total gut, sehr hübsch mit den kleinen Herzchen!
Danke für die lieben Kommentare, ich antworte am Wochenende jedem von euch, bin gerade in Freiburg und fast netzlos und muss mich ein bisschen beeilen. :-)
@Nata: Dann probiere ich das nächstes Mal auch, Alu-Folie mag ich nämlich eigentlich gar nicht, weil sie für mich der Inbegriff von Umweltsauigkeit ist. War das aus dem Geschenkebuch von Nicole Stich? Das hab ich sogar auch und finde es wirklich toll!
@Rosa: Bonbons gehen doch irgendwie immer. ;-)
@Corinna: Leichtere Tage? Man kann die Karamellen auch gaaaanz klein schneiden. ;-)
@AT: Du bist ja mal wieder eine! Hoffentlich gefällt´s dir auch. :-)
@grain de sel: Du sagst es!
@Toni: Auch wieder wahr, manche wären allerdings manchmal für ein paar Minuten ganz froh, wenn nicht.
@Manu: Das sollte mir mal passieren! *Seufz*
@Christina: Nach dem Essen sammel ich die Herzchen ja auch knallhart wieder ein und verwende sie weiter. ;-)
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