Kastanien sind ja so eine Sache. Als Kind habe ich eine kleine Aversion entwickelt, weil in unserem Kindergarten ab September, wenn die ersten Rosskastanien von den Bäumen fielen, bis weit ins Folgejahr hinein ununterbrochen Kastanienmännchen gebastelt wurden. Mir hat das nie besonders Spaß gemacht und ich habe die Streichhölzer in die Kastanien gerammt, wie man es vielleicht anderswo mit Nadeln und Voodoopuppen tut. Später dann hatten wir einen Hund, der total auf Kastanien abgefahren ist: Wie der Blitz ist er ihnen hinterhergesaust, hat sie begeistert apportiert und zum Schluss aufgefressen. Dann gab es natürlich die heißen Maronen, ohne die ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt nicht vorstellbar waren. Darauf, dass Esskastanien generell ein wunderbarer Bestandteil der heimischen winterlichen Küche sind, kam ich jedoch erst vor wenigen Jahren und bin ihnen seitdem verfallen. In der aktuellen Ausgabe von Köstlich Vegetarisch habe ich ein Rezept entdeckt, dass mich beim Durchlesen schier in eine tief verschneite Berghütte mit Kamin und Pferdeschlitten vor der Tür versetzt hat: Maronen-Gnocchi mit Kirschtomaten und Bergkäsesauce.
Rezept für zwei Personen:
Für die Gnocchi:
200g mehlig kochende Kartoffeln
Salz
250g vorgegarte Maronen
400ml Gemüsebrühe
2 Eigelbe
3 EL Hartweizengries
geriebene Muskatnuss
80g Mehl
Für die Sauce:
100ml Sahne
100ml fettarme Milch
125g mittelalter Bergkäse, fein gerieben
Pfeffer
200g Kirschtomaten
1 EL Olivenöl
Petersilie, grob gehackt
Zubereitung: Kartoffeln ca. 30 Min. in kochendem Salzwasser garen, dann abgießen, schälen und durch eine Kartoffelpresse drücken oder fein zerstampfen. Gleichzeitig die Maronen 10 Min. in der Gemüsebrühe kochen, abgießen und ebenfalls durch die Presse drücken oder fein zerstampfen. Dann die Kartoffeln und die Maronen mischen und Eigelbe, Gries, Mehl, Salz und etwas Muskat unterkneten. Es soll ein Teig entstehen, der nicht mehr an den Händen klebt (notfalls mehr Mehl dazugeben). Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu fingerdicken Rollen formen und diese in 2-3cm lange Stücke schneiden. Wer möchte kann mit einer Gabel die Gnocchi-typischen Rillen aufdrücken.
Für die Sauce nun die Sahne mit der Milch erhitzen, den Käse unter Rühren zugeben und in der Sauce schmelzen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Gnocchi in siedendem Salzwasser 5 Minuten gar ziehen lassen, mit einem Schaumlöffel herausnehmen, abtropfen lassen und mit der Sauce anrichten. Tomaten waschen, halbieren, kurz in einer Pfanne im heißen Olivenöl schwenken und mit der Petersilie zu den Gnocchi geben.
6 Kommentare:
Hmm, dein Beitrag hat mich jetzt ganz (n)ostalgisch gemacht! Hier in meiner Heimat sind Maronen nicht sehr verbreitet und richtig kennen und lieben gelernt habe ich sie erst während meiner Studienzeit in Wien. Leider stehen sie bei uns selten auf dem Speiseplan, aber dein Rezept klingt soooo verlockend, dass sich das jetzt ändern muss.
LG, Paule
Ich komme auch mit auf die Berghütte :-) Maronen mochte ich bis jetzt gar nicht, aber als ich letztens eine leckere Maronensuppe gegessen habe, habe ich Feuer gefangen! Das Rezept klingt wirklich sehr verlockend! LG Andrea
Danke, ihr Lieben. Dann machen wir doch einfach ein imaginäres Berghüttenwochenende mit Maronen satt! ;-)
hmmmmm ja davon bitte 2 Portionen...Die sehen super aus und die Maronen finde ich klasse. Sehr schön
Sehen sehr toll aus. Wie war die Konsistenz? ich habe Kastanienmehl, geht das auch?
Dankeschön! Die Konsistenz war gut, man muss allerdings wirklich gut darauf achten, dass der Teig nicht mehr klebrig ist. Mit Kastanienmehl habe ich noch nie gekocht/gebacken - kann ich Dir leider nicht sagen, sorry :-( Liebe Grüße
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