Montag, 14. Februar 2011

Geheimnisvolle Kräuter: Steckrübeneintopf mit Rhönwurz

Schnäpschen gefällig? Das gibt´s heute leider nicht, dafür aber dessen Fleisch gewordenes Pendant: Rhönwurz – die Wurst! Ganz ehrlich, ich habe davon bis vor kurzem noch nie gehört. Ihr? Jedenfalls bin ich neulich auf der Suche nach Kaminwurzen, die eigentlich als Einlage für meinen Steckrübeneintopf dienen sollten, auf die dünnen Rhönwurzen gestoßen und habe mich spontan dazu entschieden, es mal mit ihnen zu versuchen. Gib der Worschd eine Chance! Ich habe dann mal ein bisschen herumgeforscht und herausgefunden, dass es Rhönwurz auch in Flüssigform gibt. Nein, wo denkt ihr hin, natürlich handelt es sich nicht um püriertes Trink-Fleisch, sondern um einen kräftigen Magenbitter, der aus den Kräutern der rhönischen Wiesen und Wälder gebrannt wird, und im Grenzland von Hessen, Bayern und Thüringen zu rustikalen Brotzeiten serviert wird. In der Rhönwurz (der Wurst) sind neben Schweine- und Rindfleisch tatsächlich auch Kräuter enthalten, welche genau wird allerdings nicht ersichtlich, das ist alles äußerst geheimnisvoll. Aber irgendwas Besonderes muss dran sein an den Rhönkräutern, denn durch sie wurden sogar schon Schafe in königliche Kreise erhoben, wie ihr bei Slowfood nachlesen könnt. 


Hier kommt das Rezept für 2 Personen: 
250 g Steckrüben 
100 g Mören 
250 g Kartoffeln 
1 Knoblauchzehe 
100 g Rhönwurz 
1 EL Butter 
300 ml Gemüsebrühe 
125 g Schmand 
1 Lorbeerblatt 
1 TL gehackte Thymianblättchen 
Salz, Pfeffer 
1 EL Zitronensaft 

Steckrüben, Möhren und Kartoffeln schälen und in 2 cm große Rauten schneiden. Knoblauchzehe fein hacken. Rhönwurzen schräg in 1 cm dicke Scheiben schneiden. In 2 EL heißer Butter unter Rühren bei mittlerer Hitze braten und herausheben. Steckrüben, Möhren und Kartoffeln im Bratfett andünsten. Knoblauch untermischen und kurz mitdünsten. Gemüsebrühe, Schmand, Lorbeerblatt und Thymianblättchen zugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Zugedeckt aufkochen und bei mittlerer Hitze 25-30 Minuten kochen lassen. 2 Kellen vom Eintopf abnehmen und fein pürieren. Wieder in den Topf geben. Rhönwurz unterrühren und mit Zitronensaft würzen. 


Das Rezept stammt aus E&T 2/09, ich habe nur die Kaminwurzen mit Rhönwurzen ersetzt.

9 Kommentare:

Rosa's Yummy Yums hat gesagt…

That dish looks delicious and so comforting! Laurel is so fragrant.

Grüsse,

Rosa

Kochfelder hat gesagt…

Und das schon am Morgen! Ich würd die Suppe ohne 2x Nachzudenken jetzt auf der Stelle, noch fast nüchtern essen. Leide kann ich sie nur bewunderen. Ich nehm für solchen Zweck gerne Cabanossi.

Arthurs Tochter hat gesagt…

Da könntste mich nachts für wecke!

Toni hat gesagt…

Also das ziehe ich jetzt jedem Schnäpschen vor :o)

lamiacucina hat gesagt…

Gut pflege ich Beiträge normalerweise bis zu Ende zu lesen, sonst hätte ich Dich möglicherweise nach dem botanischen Namen gefragt, und ob Du die Rhönwurz selbst gesucht und ausgegraben hast.

Claus hat gesagt…

Ist ja witzig. Fast Frühling und schon taucht sie auf, die Steckrübe...

Sophie hat gesagt…

Zu deftig ist eigentlich nix für mich, aber jetzt habe ich Worschd-Dorscht! Heute gibt's aber erstmal deine Feldsalatsuppe ;-)

Anonym hat gesagt…

deine bilder sind immer so farbenfroh, eine richtige wohltat im februar-grau! jetzt hab ich auch lust auf eintopf...

ich habe dir außerdem einen award verliehen:

http://homemadedeliciousness.wordpress.com/2011/02/15/noch-ein-award/

glg, elisabeth

Christina hat gesagt…

@Rosa: Yes, and I´m always impressed how a single leaf can complete the taste of a whole meal!

@TFaK: Cabanossi passt auch perfekt! Ich bin ja morgens auch eher deftig unterwegs, und würde ein Käsebrötchen jederzeit Marmelade & Co vorziehen.

@AT: :-)

@Toni: Gell, ich hab´s auch nicht so mit Schnäpschen... dann lieber sowas und dazu Weinchen und vorher Sektchen! ;-)

@Robert: Ich dachte, als ich den Namen gelesen hatte, zuerst an eine Wildschweinwurst, "Rhönwutz". Dabei ist Wurz für Wurzel ja zumindest bei Schnäpsen eine gängige Abkürzung.

@Claus: Die Steckrübe hat echt ein Revival erlebt, jetzt ist aber bald Schluss!

@Sophie: Worschd-Dorschd, zum Glück heißt du nicht Horschd! Hihi! ;-)

@Elisabeth: Vielen lieben Dank dafür, ich freue mich!