Fürwahr, das ist eine Premiere, die erste selbstgemachte Terrine. Warum ich mich bisher davor gedrückt habe kann ich gar nicht genau sagen, denn ich habe damit nie schlechte Erfahrungen gemacht. Oder eher: ...denn ich habe damit überhaupt nie Erfahrungen gemacht. Zwar weiß ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass ich schon diverse Terrinen gegessen habe, aber tatsächlich kann ich mich an kein einziges Detail erinnern. Da haben sich wohl schon ein paar Gehirnzellen verdünnisiert, wurden weggeballert oder whatever. Das hat augenscheinlich dazu geführt, dass die Region in meinem Gehirn, die für den Prozess der Terrinenverwaltung zuständig sein sollte, nicht mehr so ganz auf dem Dampfer ist. Aber nichts bleibt wie es war und heute ist der Tag, an dem die Synapsen heiß laufen und sich ein wunderbares Terrinenrezept in die Großhirnrinde eingebrannt hat! Ich habe es in der französischen Zeitschrit Saveurs/N°174 gefunden, nur ein kleines bisschen abgeändert und übersetzt. Sicherlich ist die Form noch optimierungswürdig, geschmacklich hat mir die Terrine aber sehr gut gefallen.
Für eine Königskuchenform mit 20cm Länge:
Ein kleines Bund Basilikum
3 Zucchini
1 Aubergine
Je 1 rote und gelbe Paprika
10 getrocknete Tomaten, in Öl eingelegt
Olivenöl, Salz, Pfeffer
Für die Bouillon:
2 Blätter Gelatine
1/2 Zwiebel, grob gehackt
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 Tomate, geviertelt
Salz
Alle Gemüsesorten waschen. Vom Basilikum die Blätter von den Stielen trennen und beides separat beiseite stellen. Die Zucchini und die Aubergine der Länge nach in feine Scheiben schneiden, mit Salz und Pfeffer würzen und Olivenöl darüber träufeln. Den Backofengrill auf der höchsten Stufe vorheizen und zuerst die Auberginenscheiben für ca. 15 Minuten auf mittlerer Ebene im Ofen grillen, bis sie weich werden und bräunen. Nach der Hälfte der Zeit wenden. Herausnehmen und beiseite stellen. Mit den Zucchini ebenso verfahren, hier verkürzt sich die Grillzeit jedoch um ein paar Minuten, da die Zucchini schneller garen. Die Paprika unter den Grill legen bis die Haut schwarz wird und Blasen wirft. Dabei ab und zu wenden. Herausnehmen, etwas abkühlen lassen, die Haut abziehen, Stiele und Kerne entfernen und die Paprika in breite Streifen schneiden.
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Für die Bouillon in einem kleinen Topf Zwiebel, Knoblauch, Tomate und die vorher beiseite gelegten Basilikum-Stile mit 50 ml Wasser zum Kochen bringen und 20 Minuten leicht köcheln lassen. Zum Schluss etwas salzen. Dann die Bouillon durch ein Sieb gießen. Gelatine aus dem Wasser nehmen, gut ausdrücken und in die heiße Bouillon geben. Rühren, bis sie sich vollständig aufgelöst hat. Nun die Kastenform mit Frischhaltefolie auskleiden, dabei an den Seiten ca. 10 cm überhängen lassen. Zuerst die Zucchinischeiben überlappend in die Form legen, und zwar so, dass die Scheiben waagrecht zur Länge der Form liegen. Die Enden der Zucchinischeiben sollen dabei die Seitenränder der Form bedecken. Nun ein wenig von der Bouillon darüber geben und als nächste Schicht die gelbe Paprika in die Form legen. Wieder etwas Bouillon darüber geben und Schicht für Schicht mit der roten Paprika, dem Basilikum und den getrockneten Tomaten ebenso verfahren. Zum Schluss die Auberginen der Länge nach in die Form legen. Nun die überlappende Frischhaltefolie darüber legen, so dass alles abgedichtet ist und die Terrine über Nacht, mindestens jedoch für ein paar Stunden, in den Kühlschrank stellen und fest werden lassen. Zum Servieren in ca. 2cm dicke Scheiben schneiden und besipielsweise auf ein paar Salatblättern drapieren.
21 Kommentare:
Sieht klasse aus. Ich habe mein erstes Mal noch vor mir ;)
Glückwunsch! Die Premiere ist voll gelungen! Ein toller Frühlings-Snack.
An der Form ist doch nichts auszusetzten? Schmeckt sicher nach Sommer.
Die schaut sehr gut aus. Mit einem Basilikumdip und etwas Brot für mich ein tolles Abendessen an einem heißen Tag.
VG,
Claudi
Sieht sehr schön aus. Ich habe auch ganz viele tolle Terrinenrezepte und bin bisher davor zurückgeschreckt. Gibt eigentlich keine vernünftige Erklärung. Du sorgst dafür, dass meine Kochliste immer länger wird ;)
Schaut echt lecker aus und wird auch schon in mein elektronisches Notizbuch abgelegt. Wäre somit auch meine erste Terrine - thx
Das schaut toll aus. Bin gerade mit "Kochen ist Krieg" fertig geworden und habe beschlossen, dass ich Gelatine auch mal "in herzhaft" ausprobieren möchte... also Rezept ist notiert. Vielen Dank fürs Posten :-)
Das ist aber phantastique, oh la la! (Übrigens, ich liebe diese französische Kochzeitschrift ... muss mal wieder über die Grenze fahren). Habe bislang auch noch keine Erfahrung mit Terrinen, aber es wird Zeit. Und wenn, dann wird's eine mit Gemüse wie diese hier. Klasse Farben.
Sieht wirklich herrlich aus. Mein Französisch ist miserabel, danke für alle digitalen und fotografischen Übersetzungen!
sieht schön aus. Mit Gelatine ist man auf der sichern Seite. Letzten Dezember hab ich mal eine gebracht, die nur aus Gemüsen, ohne Gelatine, dafür leicht gepresst entstanden ist.
Optimierungswürdig ? Für mich nicht, das hast du bestens hingekriegt! Ein wundervolles Farbenspiel, passend zur Jahreszeit!
Gratulation - ein schöner Sonnengrus.. lecker
Sieht ja klasse aus - ueberhaupt nicht nach 1. Mal. Wenn dich franzoesische Fleischterrinen interessieren guck mal bei Bollis Kitchen vorbei.
Hach, ich liebe diese Art von Gemüseterrine. Ist ne tolle Vorspeise, aber auch eine wundervolle sommerliche Beilage zu Lamm.
Sieht sehr gut aus, ein schönes Farbspiel.
@mipi: das erste mal ist ja auch was besonderes, kann man sich ruhig mal ein bisschen aufheben ;-)
@Sandra: Danke, finde auch, dass die Terrine so schön zum Frühling passt. Jetzt nach dem langen Winter hat man Lust auf was Leichtes.
@Täglich Freude am Kochen: Frühling und Sommer, ja, jedenfalls nach Sonne! :-)
@Claudi: Stimmt, gute Idee dazu einen Dip zu reichen! Und Basilikum passt wunderbar, ist ja auch schon ein bisschen davon in der Terrine, dann wird das wieder aufgegriffen.
@Linda: Oh, Sorry...;o)) Mir ging´s übrigens mit der Terrinenzubereitung genauso: Irgendwie habe ich mich nicht rangewagt. Wir können ja mal eine Terrinen-Welle anleiern!
@mein Ideentopf: Schön, lauter Premieren hier!
@Milliways: Oh oh, ich sehe schon, parallel zum Nachkochstapel wächst bei mir jetzt auch der Nachlesestapel, das Buch hatte ich nämlich auch schon im Visier!
@Alex: Merci, merci :-) Ich habe Glück und kann die Saveurs hier in der Bahnhofsbuchhandlung kaufen - wobei es wirklich viiiel schöner ist, das ganze mit einem kleinen Frankreich-Trip zu verbinden.
@Gabriele: Mein Französisch ist auch nicht sooo der Knaller. Hab aber ne Standleitung zu LEO...;-)
@Robert: Die hab ich mir gerade angeschaut, viel filigraner als meine, da habe ich noch was zu lernen. Das ganze ohne Gelatine oder andere Bindemittel zu machen ist eine Herausforderung, die nächsten paar Male übe ich aber vielleicht noch mit der sicheren Variante.
@Hannes: Danke, ich finde sie schon auch ganz hübsch, aber laut Rezept sollte das Ganze doppelt so hoch werden. Hmm, wo das nur alles hingekommen ist? (Hat da etwa jemand schon während der Zubereitung die gegrillten Gemüsescheiben...?? ;-))
@Alissa: :-)
@Jutta: Ja, jetzt habe ich Terrinen-Blut geleckt, das werde ich mal machen.
@Suse: Au ja, so ein Lämmchenpasst bestimmt gut dazu! Lamm ist finde ich sowieso das perfekte Sommerfleisch.
@Mestolo: Farben sind der beste Beweis, es geht mit riesen Schritten auf den Sommer zu!
Die sieht aus wie frisch aus dem Farbtöpfchen importiert;-))) Sehr schön! Ich mach bevorzugt Fischterrinen, keine Ahnung warum!
Und warum ich deinen Blog erst heute entdeckt habe, weiß ich auch nicht;-)
@Heidi: Na, dann geh ich doch gleich mal bei Dir stöbern ;-) Und herzlich Willkommen!
Wir hatten die Terrine gestern als Vorspeise unseres Ostermenüs. Sehr sehr lecker und ganz toll anzusehen! Wir freuen uns schon, die Reste heute Abend aufzuessen ;)
Oh, das freut mich aber! Lieben Dank für die Rückmeldung und einen schönen Ostermontag-Abend. :-)
Hallo
Habe gerade das Rezept gegooglt. (Meines habe ich im Ferienhaus vergessen)
Dies ist das beste, da es auch getrocknete Tomaten enthält. So hat die Terrine etwas mehr Biss.
Ich streiche noch etwas Pesto zwischen ein paar der Lagen. Das gibt dem Ganzen noch einen Hauch Abwechslung im Geschmack.
Danke
Astrid
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