Sonntag, 13. Juni 2010

Guter Lückenbüßer: Kartoffelsalat mit Radicchio und Schafskäse

Was Kartoffelsalat betrifft kann ich nur die Hände in die Luft werfen und schreiend im Kreis rennen! Ich krieg´s einfach nicht gescheit hin! Dafür aber meine Mama, ihr Kartoffelsalat ist perfekt, der beste, den ich je gegessen habe. Und obwohl ich das Rezept kenne und sie mir schon des öfteren eine detaillierte Step-by-Step-Anleitung gegeben hat, wird es einfach nichts und endet jedes Mal im eingangs beschriebenen Szenario. Ich komme mir dann immer vor wie ein kleines Schäfchen, das nach seiner Mutter blökt. "Määäh, Mama, komm schnell! Mach mir Kartoffelsalat!" Seit wir nicht mehr in derselben Stadt wohnen ist eine Kartoffelsalat-Notversorgung leider nur noch selten möglich und das Schäfchen muss sich irgendwie selbst behelfen, wenn es Gelüste bekommt. Diesmal hat es was ausprobiert, mit dem es die Zeit bis zum nächsten Mama-Kartoffelsalat zumindest gut überbrücken kann. Mit, wie passend, Schafskäse! 


Hier kommt das Rezept für 2-3 Portionen:
300 g Kartoffeln
1 Kopf Radicchio
2 Frühlingszwiebeln
Ein kleines Bund Zitronenthymian
3 EL Öl
30 ml Weißwein
75 ml Gemüsebrühe
4 EL Weißweinessig
Salz, Pfeffer
1-2 EL Honig
100 g Schafskäse


Die Kartoffeln waschen und im Salzwasser ca. 20 Minuten gar kochen. Währenddessen Radicchio putzen, waschen und in mundgerechte Stücke zupfen. Die Frühlingszwiebeln putzen und in feine Ringe schneiden. Den Zitronenthymian kurz abbrausen, trocken schütteln und die Blättchen von den Stielen zupfen, dabei ein paar Stiele zur Deko aufbewahren. 
Öl in einem Topf erhitzen, Frühlingszwiebeln und Thymian bei mittlerer Hitze darin andünsten, mit Wein ablöschen und etwas einkochen lassen. Brühe und Essig dazugeben und mit Salz, Pfeffer und Honig abschmecken. 
Die Kartoffeln abgießen, pellen, halbieren bzw. in Stücke schneiden, zum Dressing geben und vermischen. In eine Schüssel umfüllen und abkühlen lassen. Fetakäse zerbröckeln und mit dem Radicchio vorsichtig unter die Kartoffeln mischen. Mit restlichem Zitronenthymian garnieren. 


Der Salat schmeckt schön leicht, er sättigt durch den Käse aber schnell und war für mich als Alleingang ausreichend. Er passt ansonsten auch gut zu einem gegrillten Stückchen Fleisch. 

13 Kommentare:

Juliane {Schöner Tag noch!} hat gesagt…

Du hast gerade genau mein Kartoffelsalat-Dilemma beschrieben: meine Mutter macht einen unglaublich leckeren, tollen, schlotzigen schwäbischen Kartoffelsalat, in den ich mich reinlegen könnte. Ich hab schon x-mal zugesehen, ich habe genau ihr Rezept verwendet, aber trotzdem habe ich den Kartoffelsalat noch nie so gut hinbekommen wie sie! Ein Drama....

Vielleicht sollte ich auch auf Lückenbüßersalate ausweichen ;-)

Viele Grüße und schöner Tag noch,
Juliane

Cherry Blossom hat gesagt…

Sehr schön - diese Variante kenn ich noch nicht - habe neulich ind er Gärtnerrei auhc vor dem Zitronenthymian gestanden - hätte ich das Töpfchen doch mitgenommen

Hesting hat gesagt…

Ich habe dasselbe Problem mit dem Kartoffelsalat-Rezept einer guten Bekannten. Meine Soße wird *nie* so gut wie ihre, sondern ziemlich flüssig.
Meinen Physikern kann ich sowas natürlich trotzdem andrehen, aber die sind auch durch das Mensaessen abgehärtet ...

Zum Glück haben eigene Rezepte den Vorteil, mit einem selbst wachsen zu können. :)

lamiacucina hat gesagt…

Das ist nun DEIN Kartoffelsalat. Den deine Tochter einmal nicht so hinbringen wird, wie zu Hause. So beginnen Traditionen.

Suse hat gesagt…

Aber irgendwie ist es doch auch gut, dass unsere Mütter ein oder mehr Gerichte besonders gut kochen, so wie wir es nie im Leben hinbekommen würden.
Wenn man den bei einem Besuch vorgesetzt bekommt, weiß man, dass man zu Hause ist ;o)

Schnick Schnack Schnuck hat gesagt…

Mir ist inzwischen aufgefallen, dass man diese Salat bestenfalls erst abgkühlt würzt. Alles, was man zwischendrin rangibt, verpufft größtenteils. Woran das wohl liegt?

Kochfelder hat gesagt…

Kartoffeln saugen alles auf, neutralisieren Salz und haben so allerhand interessante Eigenschaften. Aber für einen guten Kartoffelsalat, wie deinen, würd ich sogar Fleisch stehen lassen.

Emil und die großen Schwestern hat gesagt…

Ein sehr inspirierender Blog. Super gut gefällt mir, werde mal öfter zu besuch kommen. Éva - vom Laubenparadies

Jutta Lorbeerkrone hat gesagt…

Schoene Loesung die mit dem Honig- schoens Rezept und habe auch praktisch immer alles davon daheim!

Christina hat gesagt…

@Juliane: Hihi, beruhigend zu hören, dass ich nicht die einzige mit diesem Dilemma bin ;-)

@Alissa: Ich habe tatsächlich vorher noch nie Zitronenthymian verwendet und bin jetzt ganz begeistert davon.

@Hesting: Stimmt, Mensaessen härtet echt ab - deswegen habe ich die zu Uni-Zeiten auch gemieden und stattdessen meine Brotdose ausgepackt - oder im Zweifelsfall gehungert.

@Robert: Stimmt! Aber die wird sich dann genauso darüber aufregen (wie bei mir auch natürlich mit einem Augenzwinkern).

@Suse: Mama und Oma-Rezepte sind die besten, dieses Gefühl gibt´s nirgendwo anders.

@SchnickSchnackSchnuck: Das liegt wohl wirklich daran, dass die Kartoffeln viele Gewürze einfach so "schlucken". Bei uns steht immer eine Pfeffermühle und Salz auf dem Tisch, dann kann jeder zur Not nachwürzen.

@Tägl.Freude am Kochen: Ich auch, ein deftiger Salat ist mir fast immer lieber als Fleisch.

@Éva: Danke, freut mich! Und gleichfalls ;-)

@Jutta: Es ist immer herrlich, wenn man die Zutaten zuhause hat und nicht erst ewig einkaufen gehen muss - so rede ich mir übrigens auch meine immense Vorratshaltung schön ;-)

Gabriele Spangenberg hat gesagt…

Köstlich klingt Dein Kartoffelsalat! Kann mir nicht vortsellen, daß der Deiner Mutter besser ist!

Claus hat gesagt…

Kannste vergessen! die Nummern der Mütter kriegt man nicht hin. Ich jedenfalls nicht. Rotkohl, Königsberger Klopse und auch kartoffelsalat...

Christina hat gesagt…

@Gabriele: Danke. Aber leider doch, der von der Mami ist unschlagbar...:-)

@Claus: Glaub ich auch. Bei mir sind´s meistens die vermeintlich einfachen Dinge, eben Kartoffelsalat und Napoli-Sauce. Die kann se auch viel besser.