Donnerstag, 3. Juni 2010

Dick, dicker, am dicksten: Pfannen-Pizza

Eine Pfanne ist doch wirklich eines der wichtigsten Küchenutensilien. Was täten wir nur ohne sie! Nicht nur beim Kochen ist sie uns nützlich, sie ist auch abgesehen davon ein wichtiger Bestandteil unseres Sprachgebrauchs und dient mitunter zur Selbstverteidigung: Die Mutter einer Bekannten schläft seit Jahren mit einer Eisenpfanne unterm Bett und behauptet, damit würde sie jeden Einbrecher in die Schranken weisen. In die Pfanne hauen, könnte man ja auch sagen. Vor einiger Zeit titelte ein kleines Wochenblatt: "Ex-Freund mit Pfanne verprügelt - Frau verurteilt." Au weia. Er wird wahrscheinlich froh sein, dass er sie los ist, frei nach dem Motto: Lieber eine fette Ente in der Pfanne als eine dumme Gans am Hals. Wie man sieht, die Pfanne hat so einiges auf der Pfanne, deswegen kam mir diese Pfannen-Pizza gerade recht. Und bevor mir jetzt jemand nachsagt, ich hätte die Pfanne heiß vor lauter Pfannengerede, geht´s schnell zum Rezept! Diese Pizza ist so lecker, da wird der Hund in der Pfanne verrückt!


Hier kommt das Rezept für 4 Personen:
½ Päckchen Trockenhefe
1 TL Rohrzucker
1 TL Salz
500 g Mehl und Mehl zum Bestäuben

Für die Tomatensauce:
1 EL Olivenöl
1 Spritzer Weißweinessig
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Handvoll Basilikum
1 Dose gehackte Tomaten
Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Für den Belag:
Olivenöl
1 rote Zwiebel, geschält und in feine Scheiben geschnitten
ein paar frische Zweige Thymian, die Blättchen abgestreift
150 g Chorizo, in dünne Scheiben geschnitten
1 rote Chilischote, in feine Ringe geschnitten
100 g Büffelmozarella, zerpflückt
1 Handvoll Basilikumblätter
50 g fein geriebener Parmesankäse


Für den Teig in einer Schüssel die Hefe, den Zucker und das Salz mit 325 ml Wasser verrühren. Nach und nach das Mehl unterrühren. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche so lange kneten, bis ein elastischer Teig entsteht. In eine Schüssel legen, mit Mehl bestäuben und mit Klarsichtfolie abdecken. Jetzt muss der Teig bei Zimmertemperetur so lange gehen, bis sich sein Volumen fast verdoppelt hat.



Für die Tomatensauce Olivenöl in einem Topf erhitzen, Knoblauch darin andünsten und alle übrigen Zutaten zugeben. Ein paar Minuten köcheln lassen, dann vom Herd nehmen, etwas abkühlen lassen und mit einem Mixstab pürieren. 
In einer kleinen Pfanne Olivenöl erhitzen und die roten Zwiebeln mit den Thymianblättchen goldgelb dünsten. 
Den Backofen auf 200°C vorheizen. Eine gusseiserne Pfanne mit Olivenöl bestreichen. ¼ des Teigs abnehmen und mit den Händen zu einem Fladen drücken. In die Pfanne legen und passend ausziehen, dabei gut in die Ecken drücken und darauf achten, dass sich am Rand ein kräftiger Wulst bildet. Nun den Boden mit Tomatensauce bestreichen, die Thymianzwiebeln darüberstreuen und mit Chorizo-Scheiben belegen. Büffelmozarella über dem Belag verteilen, Basilikumblätter und ein paar Chiliringe darübergeben. Salzen, kräftig pfeffern und mit Parmesan bestreuen. Ab in den Ofen und auf unterer Schiene ca. 15 Minuten backen, bis der Käse leicht bräunt. Mit dem restlichen Teig und den Zutaten ebenso verfahren. 




Das Rezept ist (wie meine Lieblingspizza auch) von Jamie Oliver. Es stammt aus seinem Amerika-Kochbuch. Seltsamerweise ist die Pizza dort zwar auch als Pfannenpizza bzw. Deep-Pan Pizza betitelt und auch auf dem Foto ist die Pizza in der Pfanne zu sehen, allerdings ist später im Rezept nur noch von "Blechen" die Rede. Bleche sind natürlich eine gute Alternative, vor allem wenn man keine feuerfeste Pfanne hat. Die Teigmenge schätze ich als ausreichend für ein großes Blech, wenn man die Ränder wulstig haben möchte. Ob es beim Backen einen Unterschied macht, kann ich nicht sagen, ich fand die Pizza in der Pfanne aber so hübsch, dass ich es auf jeden Fall ausprobieren musste.

13 Kommentare:

lamiacucina hat gesagt…

damit kann man hintereinander 4 Pizzen zubereiten, das gibt ein schön langes, gemütliches Mahl. Hast Du schon probiert, sie zugedeckt auf dem Herd zu backen ?

Toni hat gesagt…

Ich hab jetzt erst gedacht, dass die auf dem Herd gebraten wird. Die geschmiedete PFanne in den Ofen zu stellen klappt bei mir leider nicht. Griff zu lang.

Christina hat gesagt…

@Robert: Pizza essen wird bei uns sowieso immer ziemlich in die Länge gezogen. Aber wenn man richtig Hunger hat sollte man der Backzeit wegen vielleicht doch eher auf die Blechvariante umsteigen um die Wartezeit zu umgehen. Zugedeckt auf dem Herd habe ich noch nie probiert, hast Du da ein Rezept? Ich kann mir gerade nicht vorstellen, dass der Käse dann gut zerläuft bzw. die Oberfläche ausreichend gebacken wird.

@Toni: Dann hat Deine Pfanne wahrscheinlich die Größe, wie sie bei der Mutter meiner Bekannten unterm Bett steht ;-)

Kochfelder hat gesagt…

Dieser Jamie! Er wäre nie so berühmt mit seiner englischen Küche geworden. Aber ich koche auch allerhand nach aus seine Rezepten.

Hannes hat gesagt…

Da wäre ich auch gleich dabei, leckere Pizza!

Claus hat gesagt…

Das mit der Pfanne auffem herd klappt tatsächlich. Ich habs schon gemacht, zwar nicht auf dem Herd sondern auffem Grill - Die Kids im Zeltlager wollten Pizza, da wirste erfinderisch!

Suse hat gesagt…

Im Prinzip ersetzt die Pfanne ein rundes Pizzablech, oder?
Wenn man die Pfanne vorher auf dem Herd erwärmt, käme das dem Effekt eines Backsteines nahe.
Sieht in jedem Fall seeeehr lecker aus.

@Toni
dnn brauchst du wohl noch mal eine Pfanne mit zwei Henkeln:o)

Vinuma hat gesagt…

Das sieht ja super lecker aus - brauche leider auch noch die Pfanne mit den zwei Henkel oder 'nen neuen Ofen...
Liebe Grüße Manuela

Hesting hat gesagt…

Pfannenpizza!
Du bist ja der Hammer!

Allerdings hast Du in Deinem Geschichtsrückblick den Film vergessen, in dem das Geheimnis in der Soße liegt. ;)

Christina hat gesagt…

@täglich Freude am Kochen: Stimmt, er hat sich wirklich viel an anderen Kulturen bedient - aber das ist ja auch gut so, denn irgendwie wäre Kochen ja sonst langweilig.

@Hannes: Aha, noch so einer, der bei Pizza nicht Nein sagen kann ;-)

@Claus: Und damit warst Du garantiert der Held vom Zeltlager, oder? Ich muss das mal ausprobieren, wahrscheinlich glaube ich die Pizza-Herd-Version erst dann.

@Suse: Ja, ich fand das in der Eisenpfanne aber so nett rustikal... :-)

@Manuela: Oh, dann doch lieber die Pfanne, oder? ;-)

@Hesting: Ich steh jetzt aber sowas von auf dem Schlauch. Geheimnis, Soße ... häää? Hilfe!

Hesting hat gesagt…

"Das Geheimnis liegt in der Soße" ist eines der bekanntesten, vielleicht sogar das bekannteste Zitat aus dem Film, den ich meine. Und bevor das Geheimnis in die Soße kommt, hat es auch einen Kontakt mit einer Pfanne. ;)

Christina hat gesagt…

Aaaah, jetzt verstehe ich. Und ich weiß sogar welchen Film du meinst. Aber: Ich hab ihn nicht gesehen! :-(

Chaosqueen hat gesagt…

Nach vielen dünnen Pizzen könnte ich auch 'mal eine dickere backen.

So eine Pfanne habe ich auch, aber ich glaube bei meiner ist der Griff zu lang, die passt nicht in den Ofen.

Den Film kenne ich auch, ich habe ihn 'mal im TV gesehen.