"Es wird mit Recht ein guter Braten / Gerechnet zu den guten Taten / Und daß man ihn gehörig mache / Ist weibliche Charaktersache." Die ersten beiden Verse kann ich voll und ganz unterschreiben, dass aber im Gegensatz zur Meinung Wilhelm Buschs auch Männer einen exzellenten Braten zustande bringen, habe ich vor ein paar Wochen festgestellt, nämlich als ich bei lamiacucina diesen Sizilianischen Rollbraten entdeckt habe. Sprichwörtlich riecht man den Braten eben manchmal schon beim ersten Anblick und man weiß sofort: Das muss ich nachkochen! In diesem Sinne: Der Kluge isst den Braten sofort und das Brot später. Mille Grazie, Roberto!
Hier kommt das Rezept für zwei Portionen:
Für die Füllung:
100 g Rinderhackfleisch
1 Ei
30 g Semmelbrösel
2 EL geriebener Pecorino
1 Knoblauchzehe gehackt
Thymian und Rosmarin nach Belieben
Salz, schwarzer Pfeffer
Zum Einrollen:
2-3 Rinderrouladen, insgesamt ca. 250-300g (oder eine große Scheibe Rindfleisch am Stück)
2-3 Rinderrouladen, insgesamt ca. 250-300g (oder eine große Scheibe Rindfleisch am Stück)
50 g Pancetta in dünnen Scheiben
1 hartgekochtes Ei, geschält, in Scheiben
30 g Provolone in dünnen Scheiben
30 g roher Schinken in dünnen Scheiben
Salz, schwarzer Pfeffer, etwas Mehl
Für die Sauce:
2 EL Olivenöl
1 Zwiebel, grob gehackt
Kräuterzweige (Lorbeer, Rosmarin)
100 ml Rotwein
1 kleine Dose gehackte Tomaten
Salz, Pfeffer
Rinderhackfleisch, Ei, Semmelbrösel und Pecorino mischen und mit dem Knoblauch, den Kräutern, Salz und Pfeffer würzen. Die Rouladen zwischen Plastikfolie noch etwas flachklopfen und dann auf der Arbeitsfläche nebeneinander ganz leicht überlappend auslegen. Die Hackfleischmasse darauf verteilen und glattstreichen. Ringsum einen Rand von 2 cm frei lassen. Pancetta, Eierscheiben, rohen Schinken und Provolone gleichmässig auf der Hackfleischschicht verteilen. Nun den Braten wie eine Roulade fest aufrollen und mit Rouladenspießen feststecken oder mit Garn zusammenbinden, anschließend mit Salz und Pfeffer würzen und ganz leicht mit Mehl bestäuben. Den Braten in einem Bräter in Olivenöl rundum anbraten bis er von allen Seiten angebräunt ist, dann wieder herausnehmen und kurz beiseite stellen. Die gehackten Zwiebeln im Bratfett glasig dünsten, die Kräuterzweige nach Belieben dazugeben und mit dem Rotwein ablöschen. Nun die Dose gehackte Tomaten dazugeben, schonmal mit Salz und Pfeffer abschmecken, den Braten in die Sauce legen und mit geschlossenem Deckel im vorgeheizten Ofen (untere Schiene, ca. 170°C) für 2 Stunden schmoren lassen. Dabei den Braten einmal wenden und gegebenenfalls ab und zu mit der Sauce beträufeln. Zum Schluss aufschneiden und servieren. Wir hatten dazu (wenn auch absolut untypisch italienisch) Kartoffelpaunzen.
Am Rezept habe ich ein paar Dinge geändert, da mir die Zutaten gefehlt haben. Auch die Mengenangaben habe ich nicht ganz genau genommen. Geschmacklich war das Gericht dennoch ganz vorzüglich und hat gute Chancen ein Sonntags-Dauerbrenner zu werden.
10 Kommentare:
Den Rollbraten habe ich auch schon bei lamiacucina bewundert. Sehr schön ist er bei Dir geworden. Definitiv ist das unser nächstes Sonntagsessen.
Eine dynamische Drehung weist er bei Dir auf. Danke fürs Umrechnen auf 2 Personen. Da kann ich bei Dir wieder abscheuen :-)
Eine wundervolle andere Version einer Fast- Rinderroulade, sieht sehr köstlich aus!
wundervolle Intro! Auch wenn man wirklich keinen Rollbraten mag!!!
Das sieht fantastisch aus - sehr schönes Foto und war bestimmt ein Traum
Sieht sehr gut aus, fast wie eine Riesenroulade.
@Linda: Ich habe mich bei Robert auch schon vom Anblick hinreißen lassen - und es hat sich echt gelohnt.
@Robert: Ja, bei der Drehung kann ich nur sagen "mit Schwung in den Frühling" ;-)
@Hannes: Ich mache auch öfter Rouladen, deswegen war das für mich mal eine tolle Alternative.
@meals ´n wheels: Dann bin ich ja froh, dass dir trotzdem noch ein Teil der Sache gefällt ;-)
@Alissa: Ja, es war wirklich sehr fein - auch das Sößchen...
@Mipi: Ha, so in etwa war es bei mir auch - eine überdimensionale, prall gefüllte Riesenroulade :-))
Den hab ich mir auch gemerkt. Eigentlich. Gut dass Du mich erinnerst. Stichwort: Sonntagsbraten!
@Toni: Na dann guten Appetit! ;-)
bissl trocken sieht sie, mit Verlaub, aus. Vielleicht ein Resultat der kleinen Menge?
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