Posts mit dem Label Garnelen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Garnelen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 2. April 2012

Mit Lesestoff und Süppchen ab in den Frühling: Grüne Currysuppe mit Zuckerschoten und Garnelen

Woot woot! Was für ein traumhaftes Wochenende! Mit Mama-Besuch, Zuwachs für meine nostalgische Küchenhelfersammlung (demnächst werde ich euch das hübsche Teil vorführen) uuuuund: Mit der neuen BRIGITTE.



Die Rezeptstrecke für das feine Frühlingsmenü, die ich zusammen mit der BRIGITTE-Redaktion entwickeln und produzieren durfte, ist wunderschön geworden und ich muss immer noch vor Aufregung ein bisschen die Luft anhalten, wenn ich die Seiten durchblättere. Das Heft erscheint morgen, am 3. April. Soviel darf ich bestimmt verraten: Neben den Rezepten gibt es auch noch ein paar kleine Einblicke in die tollen zwei Tage, die ich mit dem BRIGITTE-Team in der riesenhaften Versuchskücke und im Fotostudio hatte. Hach, war das schön! 



Heute gibt es ein schnelles Süppchen, das ich bereits letzte Woche gekocht habe. Ich konnte nämlich endlich mal wieder ein Stück frische Galgantwurzel ergattern, was hier in da hood nicht immer einfach ist. Galgant schmeckt scharf und leicht bitter, er erinnert mich allen Unkenrufen zum Trotz tatsächlich ein bisschen an Ingwer. Grundsätzlich ist das Aroma dennoch anders, trotzdem könnt ihr ihn zur Not auch weglassen, falls ihr keinen auftreiben könnt. Der Galgant-Geschmack ist in dieser Suppe hier nicht tragend, er rundet nur ab. Nehmt dann einfach ein bisschen mehr Ingwer oder Zitronengras, je nach Gusto. Auf dem Foto hier unten seht ihr die Galgantwurzel im Vordergrund, hintendran liegt der Ingwer. 



Hier kommt das Rezept für 2 Portionen 
Für die Currypaste: 
1 grüne Chilischote 
2 Halme Zitronengras 
1 daumengroßes Stück Ingwer (ein Damendaumen, bitte ;-)) 
ca. 2 cm langes Stück Galgant 
½ TL Korianderpulver (ich mag den Geschmack lieber als den von frischem Koriander, wer möchte, kann natürlich auch frischen verwenden, das passt für Korianderkrautliebhaber sicher toll). 
1 TL Erdnussöl 

Außerdem: 
150 g Zuckerschoten 
1 rote Chilischote 
1 EL Erdnussöl 
200 g Riesengarnelen, Kopf entfernt und geschält 
1 Dose Kokosmilch 
400 ml Gemüsebrühe 

Für die Currypaste Chilischote entkernen und in Ringe schneiden. Vom Zitronengras den weißen Teil fein hacken. Ingwer und Galgant schälen und in kleine Stücke schneiden. Alle Zutaten zusammen mit dem Koriander und 1 TL Erdnussöl mit dem Pürierstab fein pürieren. Beiseite stellen.

Zuckerschoten waschen und putzen. Rote Chilischote entkernen und in feine Ringe schneiden. Erdnussöl in einem Topf erhitzen, Chilis und Garnelen darin unter Rühren anbraten, bis sie gar sind. Herausnehmen und beiseite stellen. Currypaste ins Bratfett geben und 1-2 Minuten anrösten. Zuckerschoten hinzufügen, Kokosmilch und Gemüsebrühe angießen und ca. 15 Minuten köcheln lassen. Mit Salz abschmecken. Garnelen und Chiliringe einlegen und servieren. Besonders hübsch sieht es aus, wenn man ein paar Garnelen auf ein Bambus- oder Holzspieß steckt und auf das Schälchen legt. 



Ach und übrigens: Wir haben gleich die doppelte Portion gemacht, wenn man am nächsten Tag das Süppchen nämlich noch ein wenig einkochen lässt oder mit etwas Speisestärke bindet, entsteht ein cremiges grünes Curry, das mit einer Hand voll Reis zu einem Ruckzuck-Abendessen wird. 
Habt eine tolle Woche!

Dienstag, 9. August 2011

Eine kleine Geschichte und ein schnelles Garnelen-Curry mit Chili

Jetzt wollte ich euch doch eigentlich mal den frisch renovierten Balkon vorführen und zeigen, wie dieses bisher verwitterte Stück Haus mit ein bisschen weißer Farbe und neuem Boden aussieht, aber weil das Wetter gerade einen auf dicke Hose macht, konnten die Handwerker das Gerüst immer noch nicht abbauen - zu gefährlich. Und deswegen sitzen wir nach wie vor wie in einem Hochsicherheitstrakt zwischen Stahlbalken und Drähten und es ist nicht besonders chic. Aber: Das für mich schönste Teil auf unserem Balkon ist ein kleiner Holztisch, den ich zusammen mit meiner Cousine restauriert habe. Bevor es heute etwas zu essen gibt, erzähle ich euch anstelle der Balkonfotos die kleine Tisch-Entstehungsgeschichte ...

Schon als Kind habe ich es geliebt im Haus meiner Oma auf dem Speicher, im Süßigkeitenschrank oder im Keller herum zu stöbern. "Stöwwern", wie sie sagt. Allerlei schöne Dinge kamen da zum Vorschein, alte vergilbte Fotos, die ersten Schulhefte meiner Mutter und manchmal auch eine vergessene Schnapspraline. Ganz besonders stöber-geeignet war und ist der Dachboden im kleinen Garagenhäuschen, das dazu auch noch einen Werkraum und einen Raum für Gartenutensilien umfasst. Vom Werkraum führt eine alte, steile Holztreppe auf den Dachboden, der voll mit alten Möbeln, Kartons und Krimskrams ist. Dazwischen lag auch der alte rosafarbene Esstisch meiner Oma und fristete nach Jahren als Familienversammlungsmittelpunkt ein trauriges Dasein. Als Kind interessierte ich mich aber nicht sonderlich für sperrige Einrichtungsgegenstände, sondern eher für geheime Poesiealben oder Spielzeug. Also geriet er wieder in Vergessenheit, bis ich eines Tages mit meiner Cousine wieder eine kleine Stöbertour auf dem Dachboden machte und das alte Tischchen quasi wieder entdeckte. Wir beschlossen dann, mit dem Einverständnis meiner Oma, ihm eine zweite Blütezeit zu verschaffen.


Los geht´s: Hilfe hatte ich also von meiner jüngsten Cousine (die mit dem Hackstyle), die nicht nur den Schwingschleifer im Schlaf bedienen kann, sondern nebenbei noch den Hund entertaint und uns, damit wir auch wie ECHTE Handwerker rüberkommen, ein kleines Tischchen mit zwei Dosen Bier bereit gestellt hat. Die coole Socke! Das Bier hat sie irgendwo im Keller zwischen alten Kartoffelsäcken und Apfelweinfässern gefunden, es gehörte noch unserem leider schon vor Jahren verstorbenen Opa und war seit 2004 abgelaufen. Macht ja nix, das Gefühl zählt. Ach, und ein Schwingschleifer ist übrigens ein nettes Accessoire, das ich (neben der Bohrmaschine) nicht mehr missen möchte. Man bräuchte ein extra-Abteil in einem begehbaren Kleiderschrank für Accessoires der besonderen ... ach, lassen wir das, ich schweife ab. Wir haben zuerst die Plastikfolie entfernt, die meine Oma auf der Tischplatte hat anbringen lassen, um sie vor Abnutzung zu schützen. Das war unser Glück, denn so war das schöne Holz bis auf ein paar Holzwurmlöcher gut erhalten. Dann haben wir den ganzen Tisch abgeschliffen, jedes Fitzelchen der alten Farbe entfernt, das Holz behandelt und versiegelt und das Gestell neu gestrichen. Mit diesem Ergebnis:


Die ganze Familie hat sich gefreut, dass das alte Tischchen in neuem Glanz erstrahlt ist, und wir waren zufrieden, dass sich die drei Stunden Mühe mit vor Schweiß triefenden Stirnen und blitzenden Handwerker-Dekolletés (und einer Menge Spaß!) gelohnt haben. Ein Geheimnis gilt es noch zu lüften: Wo ist die Schublade? Wir haben gesucht und gesucht und nichts gefunden. Oma behauptet aber steif und fest, dass sie irgendwo sein muss. Das Familienoberhaupt hat gesprochen, howgh, wir werden also weiterstöbern und hoffen, dass wir sie eines Tages finden. Weil ich jetzt schon so viel geredet habe, gibt es heute ein Blitz-Garnelen-Curry, das wir gestern gegessen haben. Einfach, schnell, scharf - und gut!


Hier kommt das Rezept für zwei Personen:
1 EL Ghee (geklärte Butter, ersatzweise neutrales Öl)
1/2 Zwiebel, fein gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 zwei cm dickes Stück Ingwer, fein gerieben
je eine rote und grüne Chilschote, entkernt und in feine Ringe geschnitten
1/2 TL Cayennepfeffer
1 TL Kreuzkümmel, gemahlen
1 TL Garam Masala
1/2 TL Kurkuma, gemahlen
250 g Garnelen (ohne Schale, gewaschen und entdarmt)
1 Dose stückige Tomaten (400 g)
1 Dose Kokosmilch (400 ml)
1/2 TL Salz
ein paar Stengel Petersilie, gehackt (oder Koriander)

Ghee in einer hohen Pfanne erhitzen. Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und Chili darin andünsten. Cayennepfeffer, Kreuzkümmel, Garam Masala und Kurkuma dazugeben und mit der Zwiebelmasse verrühren. Garnelen dazugeben, kurz anbraten, dann Tomaten einrühren und die Garnelen in den Tomaten garen lassen. Kokosmilch einrühren und noch einmal 5 Minuten kochen lassen. Zum Schluss das Salz unterrühren. Mit gehackter Petersilie bestreut servieren. 


Mit zwei Chilischoten kann das Gericht je nach dem, welche Sorte ihr erwischt, schon ein ziemlicher Burner sein, wer es lieber etwas milder mag, nimmt einfach weniger oder lässt sie ganz weg. Wir hatten Reis als Beilage, ich mag es nämlich so gerne, wenn er sich mit der Currysauce vollsaugt.