Was die Konsistenz von Nahrungsmitteln betrifft, so hat ja jeder seine Vorlieben. Ich muss zugeben, ich stehe manchmal auf eine gewisse Matschigkeit. Insgeheim finde ich es klasse, Beilagen mit der Sauce bis zur Unkenntlichkeit zu vermischen, ich esse viel lieber ein knautschiges, fluffiges Brötchen als knuspriges Baguette und ich habe mir eine Zeitlang sogar abends mein Müsli mit Früchten und Joghurt zubereitet, damit am nächsten Morgen alles schön im Kühlschrank zu einer homogenen, matschigen Masse aufgequollen war. Das hört sich nicht sehr chic an, oder? Ich weiß, und es sieht auch nicht schön aus, das kann ich euch sagen. Aber zu meiner Verteidigung: Im Gegensatz dazu können mir andere Dinge gar nicht knackig genug sein. Neben Salat, Keksen, Bratkartoffeln, Männ..., diversen Gemüse- und Obstsorten vor allem eines: Bananen! Pur kann ich sie wirklich nur essen, wenn sie ihre Farbe gerade mal von grün nach hellgelb gewechselt haben, und ihr könnt euch sicher vorstellen, dass die drei Kandidaten, die mit bereits schwarz-gelb gemusterter Schale in meinem Obstkorb lagen, keine guten Karten hatten. Da ich keine Lust auf Bananenshake hatte (meine sonstige Notlösung) und ich sowieso mal wieder Marmelade einkochen wollte, habe ich Gelierzucker und ein paar Beeren besorgt und schon ging´s los...
Hier kommt das Rezept für ca. 6 Gläser á 200g
650 g Stachelbeeren
350 g Bananen
500 g Gelierzucker 2:1
Saft von 1 Zitrone
Stachelbeeren waschen und gut abtropfen lassen, anschließend Stiel- und Blütenansätze entfernen und die Beeren in einem großen Topf grob pürieren. Die Bananen schälen und 350 g abmessen. In Scheiben oder kleine Stücke schneiden und zu den Beeren in den Topf geben. Zitronensaft und Gelierzucker dazugeben, alles gut vermischen (vermatschen, yeah!) und mindestens 2 Stunden Saft ziehen lassen. Dann aufkochen und unter ständigem Rühren ca. 5 Minuten kochen lassen. Sofort in saubere Gläser füllen, verschließen und die Gläser "auf den Kopf" stellen, damit sich ein Vakuum bildet. Gut auskühlen lassen, dann sind sie bereit zum Verschenken oder selber essen. Haltbarkeit: ca. 12 Monate.
Wichtig für Konfitüren-Neulinge: Die Gläser müssen vorher wirklich blitzsauber sein und möglichst heiß, wenn ihr die Marmelade einfüllt. Sonst ist die Haltbarkeit in Gefahr, denn Keime führen schnell zu Schimmel. Ich bringe zum Sterilisieren einen großen Topf Wasser zum Kochen, lege Gläser und Deckel für wenige Minuten hinein, hebe sie mit einer Küchenzange heraus und stelle sie umgekehrt auf ein sauberes Küchentuch. Dann fülle ich die heiße Konfitüre ein und verschließe die Gläser sofort. Bisher habe ich damit gute Erfahrungen gemacht und die Konfitüren, Marmeladen und Gelées haben lange gehalten. Ich habe auch schon gelesen, dass manche die Gläser einfach im heißesten Gang durch den Geschirrspüler jagen und danach sofort befüllen, das geht bestimmt auch. Was die Gläser betrifft, so sammle ich das ganze Jahr über kleine bis mittelgroße Twist-off-Gläser, anstatt sie zum Altglas zu bringen. So muss man nicht extra welche kaufen.
Die Konfitüre ist wirklich unglaublich easy-peasy gemacht und schmeckt fein! Bananen sollte man aber tatsächlich mögen, denn obwohl sie in diesem Rezept gewichtsmäßig in der Unterzahl sind, schmeckt man sie deutlich heraus. Die feine Säure der Stachelbeeren ist allerdings eine perfekte Ergänzung, so ist die Konfitüre nicht zu süß, ihr könnt aber natürlich die Mengen ganz nach eurem Geschmack variieren. Zum Verzieren der Gläser habe ich diesmal etwas festeres Packpapier und Paketschnur verwendet. Außerdem hatte ich schon lange ein Kästchen voll mit kleinen Dekoherzen herumliegen, die ich jetzt einfach mit Holzkleber auf schlichte Holzklammern geklebt habe. Vielleicht ein bisschen kitschig aber trotzdem schööön! ;-)
10 Kommentare:
Konfitüre will ich morgen auch machen, das erste Mal. Ich bin schon gespannt.
Allerdings ohne Bananen, die kommen in mein Müsli und schmecken für mich persönlich schön gepunktet am Besten. ;-)
Eine schöne Marmelade! Dies Kombination ist wundervoll.
Grüsse,
Rosa
Eine wirklich interessante Kombination, die ich mal ausprobieren muss. Ein ganz dickes Lob an Dich für die hübsche Verpackung mit den putzigen Klammern. Sehr schön! Viele Grüße Alex
Ich teile mit dir dir Vorliebe für die matschige Zubereitungsart der Speisen. Bananen mag ich zermatscht in meinem Getreidebrei am Morgen am allerliebsten und da dürfen sie auch dann schon etwas brauner sein. Aber ansonsten mag ich die Bananen auch nur, wenn sie noch etwas "grün hinter den Ohren" sind ;-) Tolles Rezept, denn die Kombination finde ich klasse. Ich habe auch schon Kiwi mit Banane gemixt, schmeckt wunderbar.glg
Im Urlaub hab ich mal ne Nur-Banane-Marmelade erwischt. Die war auch lecker, von daher könnte ich mir die hier gut vorstellen, zumal ich ja auf ordentlich Säure in der Marmelade ordentlich abfahre. Da kommen die Stachelbeeren natürlich wie gerufen.
@féizào: Oh, und, wie war´s? Berichte doch mal, bin mir sicher, es war ein voller Erfolg! :-)
@Rosa: Ziemlich einfach, aber gut!
@mein-i-Tüpfelchen: Danke, das freut mich. Manchmal bekomme ich solche Verzierungs-Attacken. ;-)
@Lisa: Juhu, eine Matschkumpanin! Mit Kiwi hört sich´s auch gut an, ich glaube wichtig für Bananenpartner ist einfach nur genug Säure.
@Alex: Yay for Säure-in-der-Marmelade! :-)
Habe durch den Brigitte-Food-Blog-Award gerade erst Dein Blog entdeckt und bin begeistert - vor allem, weil ich als Wieder-zurück-aus-München-Hessin derzeit auf der Suche nach Food-Bloggern aus der Region bin. Freue mich darauf, bei Dir zu stöbern und wünsche viel Erfolg beim Blog-Award :)
@Julia: Oh, vielen Dank, ich freue mich total! Wo ungefähr bist du denn jetzt in Hessen...? Vielleicht sind wir ja fast Nachbarinnen. ;-)
Ich habe Stachelbeer Kiwi gekocht..auch sehr lecker..lGHEike
Heike, das hört sich sehr fein an! Nimmst du dann auch 2:1 Zucker oder ist das dann zu säuerlich? Wobei ich es ja lieber mag, wenn Marmeladen nicht zu süß sind. :-)
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