In einem Anfall von Schundblatt-Lesewut habe ich mich letztes Wochenende in der Bahnhofsbuchhandlung mit Zeitschriften im Wert eines hübschen Paars Schuhe eingedeckt, das es leider nicht mehr in meiner Größe gab. In einer Landleben-Zeitschrift, die ich mir eigentlich nur wegen der Beilage (ein wirklich gutes Best of-Bookazine vom Feinschmecker) gekauft habe, war dann aber prompt ein ganzes Rezepte-Special über Schuhbecks grüne Suppen. Nein sowas, und da war doch tatsächlich schon wieder eine Salat-Suppe dabei! Nachdem ich vor ein paar Wochen schon diese Feldsalatsuppe als äußerst wohlschmeckend auserkoren habe, ist es heute an der Zeit für ein weiteres Experiment: Es rollen Köpfe!
Hier kommt das Rezept für 4 Portionen:
3 große dunkelgrüne äußere Kopfsalatblätter
2-3 festere innere Salatblätter
1 EL Öl
1/2 Zwiebel, fein gehackt
1 kleine Knoblauchzehe, fein gehackt
800 ml Gemüsebrühe
300 g aufgetaute TK-Erbsen
200 g Sahne
Salz
Cayennepfeffer
evtl. Petersilie zum Garnieren
Die Salatblätter waschen und abtropfen lassen. Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin andünsten. Mit Brühe ablöschen. Ein paar Erbsen zum Anrichten beiseite legen, den Rest in die Brühe geben und 3-5 Minuten ziehen lassen. Die grünen Salatblätter mit der Sahne in die Suppe geben und alles mit dem Mixstab fein pürieren. Mit Salz und Cayennepfeffer abschmecken. Die hellen Kopfsalatinnenblätter in feine Streifen schneiden. Streifen auf warme Teller oder Schälchen verteilen, Suppe nochmal kurz aufmixen, die Deko-Erbsen zufügen und kurz erwärmen. Dann die Suppe verteilen und mit Petersilie garnieren. Ich habe noch gebratene Garnelen als Einlage dazugegeben (auch eine Empfehlung von Schuhbeck, ebenso pochierte Geflügelbrustwürfel, wer das lieber möchte).
Das Süppchen ist schnell gemacht und schmeckt toll, aber, ganz ehrlich: Vom Kopfsalat schmeckt man nicht wirklich was, ich zumindest nicht. Trotzdem macht es hübsch was her und ist als Potage für ein feines Frühlingsmenü bestens geeignet. Das Rezept stammt aus der Zeitschrift "Country", Ausgabe März/April '11. Schuhbeck gibt noch eine Prise Zucker und Muskatnuss an die Suppe, sowie Chilipulver statt Cayenne-Pfeffer. Außerdem lässt er Knoblauch und Zwiebeln weg und nimmt Minze statt Petersilie. Aber ihr wisst ja, kleine Abweichungen von ausgetretenen Pfaden machen das Leben spannender! ;-)
16 Kommentare:
Sieht so schön frühlingshaft aus! Und wenn die blöden Schnecken nicht all meine Salatsetzliche aufgefressen hätten, hätte ich das Rezept bald mit eigenem Salat nachkochen können. :-(
ich habe niemals mit Kopfsalat gekocht. Diese Suppe sieht fantastisch aus. So grün und lecker!
Grüsse,
Rosa
Finde ich sehr gut, dass Mal jemand was mit Kopfsalat bloggt!
Ich finde ja auch, dass der Kopfsalat ein wässriger blöder langweiliger Geselle ist. Als Suppe mag ich ihn viel lieber! Und die Garnelen dazu- hmmmmm..... :)))
Vull lecker hört sich das an -- obwohl Kopfsalat ja eigentlich nicht so geschmacksintensiv ist (und es mich deshalb nicht wundert, dass man ihn nicht so stark herausschmeckt). Aber allein die Idee lässt mir schon das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Und jetzt lauf ich schnell Zettel und Stift für die Einkaufsliste holen, *ggg*.
So long,
Corinna
Ich finde ja, dass Kopfsalat an sich relativ "neutral" schmeckt, von daher finde ich es eine klasse Idee ihn als Suppe etwas aufzuwerten. Die Suppe sieht großartig aus!
Liebe Grüße,
Lilly
… auch hier meine Frage, ob es angemessen ist, angesichts des Tagesgeschehens, übergangslos Repepte zu posten.
Anlass ist, dass ich die Rezeptblogs per RSS zusammen mit den üblichen News-RSS-Feeds bekomme und ich denke, jeder der zur Zeit unkommentiert Rezepte bekommt KOTZT.
Mein Vorredner möchte wohl mal seinen Feedreader aktualisieren. Ich frag mich gerade, ob die genannte Gruppe von Menschen das Essen aufgegeben hat. ;)
Was das Rezept angeht: ich habe auch Kopfsalat als geschmacklich unauffällig im Kopf (und mag ihn genau deshalb nicht selbst als Salat zubereiten). Was hast Du mit dem Rest davon gemacht? Pesto? Gebacken?
@Hesting
Welchen Reader genau ..
DEN: In einem Anfall von Schundblatt-Lesewut
oder
DEN: Superrenner: Deftige Kartoffeln
Angemessen wären: Hot patatoes brom-style oder ice-cream without scream.
Know, what I mean?
@hesting
.. ich habe unseren Disput mal festgehalten. Wette um ca. 10:00 ist alles weg.
@zorra: Oje! Das erinnert mich übrigens an eine Reportage, die ich mal gesehen habe. Da hat doch tatsächlich jemand mit seinen Schnecken geredet und dann sind sie abgezischt! ;-)
@Rosa: Das ist bei mir auch Premiere!
@Norma: Bisher bin ich eigentlich gar nicht auf die Idee gekommen, etwas anderes damit zu machen als Salat.
@AT: Von den Garnelen gab´s auch ein paar mehr als auf dem Foto! ;-)
@Corinna: Die Liste ist ja zum Glück nicht so lang, ein paar Sachen hast du bestimmt im Vorrat.
@Lilly: Von der Suppe wird er dann schon ziemlich "übertüncht", aber in dem Fall ist das gut so. ;-)
@"Anonym": Ich sehe es so: Jede Schlagzeile, egal ob print oder online, informiert derzeit über das Tagesgeschehen, es gibt live-ticker, ich lese bei Twitter & FB und anderen Plattformen und tausche mich mit Familie, Freunden und Bekannten über die aktuellen Ereignisse aus. Und ja, es ist verdammt schrecklich! Das weiß man auch, ohne dass in Foodblogs noch darüber geschrieben oder gar explizit auf das Posten von Rezepten verzichtet wird. Ich schreibe und poste Rezepte, weil es mir Spaß macht und weil es mich oft ablenkt. Das hat mit Japan nichts zu tun. Wir haben selbst Freunde dort und, glaube mir, wir erkennen die Tragweite der Katastrophe ziemlich gut.
@Hesting: Hm, also ich habe ja tatsächlich nichts Neues gepostet... Der Rest vom Kopf liegt noch im Kühlschrank, und ich ahne es: Er endet als SALAT! ;-)
@“Anonym“: So lange der Ton deiner Postings einigermaßen angemessen bleibt und du sachlich kritisierst, wird hier nichts gelöscht.
"Wette um ca. 10:00 ist alles weg."
Wie mutig, jetzt ins Betroffenheitshorn zu stoßen.
Was wäre denn angemessenes Verhalten?
Ein Wettbewerb, wer hübscher den moralischen Zeigefinger heben kann?
Die Welt steht nicht still, die Menschen dort brauchen Hilfe, keine Moralapostel.
Wenn Sie für 30 Tage fasten, um Ihrer Betroffenheit Ausdruck zu verleihen, kann ich Ihre Beiträge Ernst nehmen. Ansonsten gibt es noch ausreichend Foren für Trolle...
@Christina: Ein tolles Rezept, dass ich gerne ausprobieren werde :)
Dann solltest Du vielleicht irgendeine haptisch und/oder geschmacklich auffällige Komponente mit einarbeiten. Avocado zum Beispiel. Oder Du machst gleich einen asiatischen Nudelsalat daraus.
Salatsuppe? Und ich dachte schon, mein Freund hat zuviel Phantasie, als er letztens gebratenen Eisbergsalat vorschlug - da muss ich wohl ein wenig kreativer werden mit dem grünen Salat :-)
@Numquam Cogor: Danke! Und ich hoffe, es schmeckt dir. :-)
@Hesting: Da bringst du mich wirklich auf eine Idee, Kopfsalat und Avocado gefällt mit auf Anhieb!
@Anna: Hihi, manchmal geht eben der Salatgaul mit einem durch! ;-)
Kenne isch! Schmeckt gar nicht mal so übel, habe auch schon mal gebratene Salatherzen gemacht, ebenso lecker. Die Feldsalatsuppe habe ich übrigens H. letzte Woche zum Testkochen in die Hände gedrückt (er wollte auch mal an den Herd!). Auch wenn er leicht überfordert war, hat er's am Ende prima hinbekommen. Nur satt war er nicht ;-)
Kommentar veröffentlichen