Nach einem verlängerten Wochenende in der alten Heimat, das ebenso schön wie auch ein bisschen anstrengend war, freut man sich zuhause angekommen über banale Dinge wir genügend Milch im Kühlschrank, um den Kaffedurst am Sonntag-Nachmittag zu stillen oder die Feststellung, dass man den häuslichen Kehrdienst doch nicht verschwitzt hat, sondern erst übernächste Woche aufs Auge gedrückt bekommt. Und dann gibt es die kleinen Schocks: Das Ladegerät vom Handy ist irgendwie weg, die Lieblingsjeans fliegt noch irgendwo unter dem Gästebett herum und (das Schlimmste!) der heimisch-badische Wein steht vergessen in Mamas Kühlschrank! Den seh ich nie wieder! Ja und einkaufen konnte man auch nicht, man hat aber höllisch Hunger. Was tun? Gefrierfach plündern, da liegen noch zwei eingefrorene Maultaschen, im Kämmerchen ein paar Kartoffeln und im Kühlschrank ein Reststück Chorizo. Und Wein-mäßig tut´s am Abend dann eben auch en Hess´!
Rezept für 2 Portionen:
ca. 400 g Kartoffeln
2 Maultaschen
80 g Chorizo
2 EL Öl zum Anbraten, Salz, Pfeffer
Etwas Petersilie, fein gehackt
Zubereitung:
Öl in einer großen Pfanne erhitzen, Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden und im heißen Öl ca. 10 Minuten anbraten. Maultaschen und Chorizo in schmale Scheiben schneiden, zu den Kartoffeln geben und mitbraten, bis alles gar und knusprig gebräunt ist. Ordentlich salzen und pfeffern und mit Petersilie bestreut servieren.
Das Rezept gibt es öfter, wenn es schnell gehen muss und man großen Hunger oder Lust auf was richtig deftiges (oder beides zusammen) hat. Die Chorizo kann man gut durch in Scheiben geschnittene Bratwurst ersetzen - oder auch ganz weglassen. Das ist sozusagen mein Haus-Fastfood, supereinfach zu machen und schmeckt richtig gut. Ach ja, und es ist ne 1-a Grundlage für das ein oder andere WM-Bierchen.
10 Kommentare:
Ich bin mir sicher, im Weindorf auf dem Heinerfest sind auch Badische Winzer vertreten.
Und sollte das nicht so sein, gebe ich Dir ein Weinchen dort aus. :)
..und passend zum Portugalspiel heut Mittag. Der Hess übernimmmt dann die Rolle des Underdogs aka Nordkorea.
Moderne Gaisburger Marsch...oder wie heißt das Gericht mit Nudeln und Kartoffeln?
Ich sachs ja immer, nicht nur eigener Herd, sonder auch eigener Vorrat ist Goldes wert ;o)
das Rezept mit den aufgeschnittenen Maultaschen zeugt von schwäbischer Sparsamkeit (notgedrungen), sieht aber dennoch sehr gut aus.
Beim notgedrungen improvisieren müssen kommen doch immer ganz nette Sachen raus. :)
Klamotten vergessen - ok. Aber Wein - das könnte mir nicht passieren...
Obwohl ich mich ja schon zur Maultaschen-Fraktion zähle, habe ich sie offengestanden noch nie mit Bratkartoffeln gegessen. Wäre mal ne neue Idee.
Klasse Rezept mit Maultaschen! Sehr ideenreich gestaltet, mit Maultaschen läßt es sich gut kombinieren!
Sehr schön hast Du diese Notlage in ein schickes Rezept umgesetzt ;) Nur hat natürlich hier im Norden keiner gefrorene Maultaschen im Kühlschrank...da müssen wir noch dran arbeiten.
@Hesting: Danke, nur leider bin ich am Heinerfest-Wochenende gar nicht in DA. Dabei wär´s ja Premiere für mich.
@SchnickSchnackSchnuck: Nach DEM Spiel war der Underdog aber ganz schön down ;-)
@Suse: Stimmt, ein Hoch auf die Vorratshaltung! Man staunt immer wieder, was man da noch so aus dem Schublädchen schütteln kann.
@Robert: Und das sagst Du einer BADNERIN!!! ;-))
@Toni: So isses, darben mussten wir zum Glück noch nicht.
@Claus: Du bist auch so einer, der nervös wird, wenn kein Wein im Haus ist, ne? ;-)
@Linda: Mach mal, schmeckt wirklich gut - aber an Deftigkeit kann das so leicht nicht übertroffen werden.
@Hannes: Hier ist wieder das Einfache einfach gut!
@Kochessenz: Oh weia, stimmt ja, aber ohne Maultaschen ist das Leben doch nur halb so schön! ;-)
Kommentar veröffentlichen