Bei manchen Sachen bin ich wirklich diszipliniert, bei anderen ... oh, oh. Ganz schlimm ist es beim Kochen. Ich darf zum Beispiel aufgrund eines persönlichen Verbots eigentlich keine Kochbücher und Zeitschriften mehr kaufen, kann es aber zumindest mit den Büchern einfach nicht sein lassen. Die Regale ächzen schon! Dann gab es da noch den Vorsatz mit der Vorratshaltung. Ich versuche mir seit Jahren einzureden, dass es genügt, wenn man genau das einkauft, was man tatsächlich in den nächsten paar Tagen verbraucht. Bei frischen Sachen ist das ja klar, aber ich glaube wir könnten von meinem Vorrat an Getreideprodukten, Ölen, Backzutaten, Eingemachtem, Tiefgekühltem und Sonstigem gut und gerne ein paar Wochen essen, ohne einkaufen zu müssen. Am schlimmsten ist es jedoch beim Kochen selbst: Ich kann einfach nicht NICHT probieren. Und damit meine ich nicht abschmecken, ob genug Salz am Gemüse oder die Sauce scharf genug ist, sondern das direkt-aus-der-Pfanne-löffeln. Ich habe es schon mehr als einmal geschafft, soviel von dem feinen Sößchen oder der guten Beilage "zu probieren", dass ich auf meine Portion zu Tisch entweder verzichten oder schlichtweg noch einmal nachkochen musste. Geht das bitte irgendjemandem auch noch so? ... wenigstens so ab und zu? Hach...
Die Füllung hier von den Kohlrabi war übrigens wieder so gefährlich, aber wie ihr seht, ich habe mich zusammengerissen und nur ganz wenig vorher abgezwackt. Für´s G´schmäckle!
Hier kommt das Rezept für 2 Personen:
2 mittelgroße Kohlrabi
40 g Dinkel (ich habe den schnellkochenden genommen)
1 Schalotte
100 g Blattspinat (frisch ist super, bei mir war´s TK)
2 EL Olivenöl
60 g saure Sahne
30 g Gouda, gerieben
Salz, schwarzer Pfeffer
Für die Sauce:
1 Knoblauchzehe
1 EL Olivenöl
1 Dose stückige Tomaten
100 ml Gemüsebrühe
Kohlrabi schälen, das obere viertel abschneiden. Den unteren Teil erst mit einem Messer vorschneiden, dann mit einem scharfen Kaffeelöffel oder einem Kugelausstecher aushöhlen. Seht ihr die Schnittlinien auf dem Foto? So ist das ungefähr gemeint. Ihr findet sie ein bisschen schief? Hallo, ihr hättet mal mein Gitternetz im Mathe-Abi sehen sollen!! Die ausgehöhlten Kohlrabi ca. 30 Minuten in leicht kochendem Salzwasser weich garen. Dinkel nach Packungsanweisung in Salzwasser ca. 20 Minuten garen und abgießen (wenn ihr nicht den schnellkochenden Dinkel nehmt, ist die Garzeit deutlich länger!).
Das Kohlrabifleisch und den Deckel fein würfeln, wer mag, kann die Blätter noch mitverwenden und in feine Streifen schneiden. Schalotte schälen und fein hacken, Spinat waschen, putzen und grob zerkleinern (TK-Spinat auftauen lassen). Öl in einem Topf erhitzen und die Schalotten darin glasig dünsten, ca. 1/4 der Kohlrabiwürfel dazugeben und 1 Minute mit anschwitzen. Spinat zufügen und unter Rühren zusammenfallen lassen. Dinkel und saure Sahne untermischen, Gouda unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Backofen auf 200°C vorheizen.
Für die Sauce Knoblauch schälen und fein hacken. Öl in einem Topf erhitzen und Knoblauch darin anschwitzen. Übriges Kohlrabifleisch, Tomaten sowie Gemüsebrühe zufügen und ca. 10 Minuten köcheln lassen. Kräftig mit Salz und Pfeffer würzen.
Tomatensauce in einer Auflaufform verteilen. Ausgehöhlte Kohlrabi in die Form setzen und mit der Dinkel-Spinat-Masse befüllen, evtl. noch etwas Gouda darüber verteilen. Im Backofen 30-40 Minuten überbacken, falls sie zu dunkel werden, mit etwas Alufolie abdecken.
Das Rezept ist ein wenig aufwändig, aber geschmacklich lohnt es sich absolut! Vor allem die Dinkel-Masse war für mich der Knaller, die könnte ich mir auch gut als Füllung für anderes Gemüse vorstellen, oder einfach so als Beilage. Die Rezeptvorlage stammt aus der Zeitschrift "Köstlich Vegetarisch 2/11", ich habe die Mengenangaben etwas für uns angepasst und Olivenöl statt Rapsöl genommen.