Montag, 29. Juli 2013

Rucola-Salat mit gegrillten Weinbergpfirsichen und Büffelmozzarella: Blitzgericht bei Sommergewitter

Wenn es nach ein paar sehr heißen Tagen regnet, werden die Tropfen oft zu Bindfäden und begleitet von Blitz und Donner. Eigentlich mag ich Gewitter wirklich gerne. Ich liebe diese Stimmung, wenn sich die Welt da draußen auf einmal verdunkelt, wenn die Luft fast knistert und der Wind durch die Blätter und meine Haare rauscht. Am schönsten ist es, wenn man draußen ist und die Gewitterluft riechen kann, die erfrischende Kühle einen umfängt und man die Umgebung stiller werden hört, ganz so, als überlasse sie das Wort nun der Natur. Als Kind bin ich dabei seelenruhig weiter meine Bahnen geschwommen oder mit dem Rad am Fluss entlang gefahren, sehr zum Schrecken meiner Mutter, die mich schon Comic-like mit Elektrizität bis ins Mark erschüttert und nur noch als zackiges Männchen durch die Gegend wandeln sah. Ich dagegen war felsenfest davon überzeugt: Wer Turnschuhe mit Klettverschluss trägt, ist so cool, dass ihm nicht mal die Naturgewalten etwas anhaben können.


Heute mache ich es mir mit einem guten Buch auf dem Lieblingssessel gemütlich, wenn es draußen donnert und blitzt, oder mache mit einem schönen bunten Salat mit gegrillten Pfirsichen mein persönliches Konterprogramm zu dunklen Gewitterwolken. Ich esse übrigens zum ersten Mal Weinbergpfirsiche. Oder Plattpfirsiche. Oder Ufo-Pfirsiche. Sie haben mich auf dem Markt so angelacht und waren noch knackiger als die runden – was mir fürs Grillen gerade Recht kam. Zusammen mit kräftigem Büffelmozzarella, scharfem Rucola und duftendem Basilikum steht so ruckzuck ein zum Wetter sprichwörtlich passend wahres Blitzgericht auf dem Tisch. Ach so, ja. Grillen bei Gewitter ist natürlich so eine Sache: Weil ich mir das mit dem Dasein als Zickzackmännchen im Nachhinein noch mal überlegt habe, habe ich die Pfirsiche und das Brot einfach auf dem Tischgrill geröstet. Geht natürlich auch im Backofen und zur Not in der Bratpfanne. Letztere gibt halt nicht so schöne Streifen, aber darüber kommen wir hinweg, oder?




Hier kommt das Rezept für Rucola-Salat mit gegrillten Weinbergpfirsichen für 2 Portionen: 


1 Handvoll 
Kopfsalatblätter 
1 Handvoll Rucola 
1 kl. Handvoll Basilikum 
2 Weinbergpfirsiche 
1 Kugel Büffelmozzarella 
2 EL Olivenöl 
2 EL Pinienkerne 
Meersalz, frisch gemahlener Pfeffer 

Für das Dressing 
5 EL Olivenöl 
3 EL Balsamico-Essig 
Einen guten Schuss Honig (etwa 1 EL) 
Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer 

Außerdem: Etwas Weißbrot (geht auch prima als Resteverwertung mit Brot vom Vortag, es soll sowieso schön knusprig werden), Olivenöl, Salz, Pfeffer, Basilikum



Zubereitung: Salat waschen und gut trockenschleudern. Basilikumblätter abzupfen. Pfirsiche entkernen und Fruchtfleisch in ca ½ cm dicke Spalten oder Scheiben schneiden. Mozzarella in Stücke zupfen und auf einem Teller mit Olivenöl, etwas Salz und Pfeffer marinieren. Für das Dressing alle Zutaten in einem Shaker gut vermischen, bis sich eine Emulsion bildet. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne ohne Fett goldbraun rösten, beiseite stellen. Salate und Basilikumblätter auf zwei Tellern anrichten, marinierten Mozzarrella darüber geben und mit Dressing beträufeln. Die Pfirsichspalten auf dem heißen Grill kurz von beiden Seiten je eine Minute anbraten und auf dem Salat verteilen. Pinienkerne über den Salat streuen. (Ich habe die Pfirsiche vor dem Grillen übrigens mit etwas Dressing beträufelt, man kann sie aber auch nur pfeffern und mit Olivenöl benetzen.) Weißbrot in Scheiben schneiden, mit etwas Olivenöl beträufeln und mit Salz und Pfeffer würzen. Auf dem Grill auf beiden Seiten kurz anrösten und mit gehacktem Basilikum bestreuen. Zum Salat servieren.



Habt eine schöne Sommerwoche, bis bald!

Montag, 24. Juni 2013

Mohnkuchen mit Kirschen und Keksstreuseln: Give it up for Mrs. Morella Shadow!

Eins vorneweg: Eigentlich wollte ich einen Mohnkuchen mit knackig frischen Kirschen backen, doch was gibt es Schöneres, als auf dem Heimweg vom Stadtbummel frische Kirschen zu futtern und mit den Kernen ein bisschen Guerilla-Gardening zu betreiben? Eben. Die Kirschen waren also schon mal weg. Aber: hat nicht fast jeder von uns irgendwo im Kämmerlein noch ein Glas Schattenmorellen herumstehen? ;-) Schattenmorellen sind für mich – im übrigen so ähnlich wie Morcheln – mit einem für ein Nahrungsmittel sehr seltsamen Namen behaftet. Einerseits finde ich, könnte ein in tiefsten Meereshöhlen lebendes, muränengleiches Wesen dahinterstecken („die gefährliche Schattenmorelle“) – andererseits kommt mir da wieder meine heimliche Schwäche für peinliche Anglizismen und Denglisch in die Quere (am Rande eine kleine Beichte: Ich kann mich auf diese Art stundenlang mit einer Freundin unterhalten und finde es enorm witzig. Hello Bärbel!). Aufgrund der Anglizismen, die ja bekanntlich die air zum breathen sind, heißt die gemeine Sauerkirsche aus dem Glas bei mir nämlich Shadowmorella. Das klingt natürlich furchtbar albern, aber irgendwie doch auch nach einem idealen Künstlernamen für etwas so Einfaches, Fruchtiges und Schmatziges, das jedem Rührkuchen ein Extra an Süße und Saftigkeit verleiht. 

Mohnkuchen mit Kirschen und Keksstreuseln


Hier kommen die Zutaten für den Mohnkuchen für eine Springform mit Durchmesser 26 cm: 
150 g Dinkelmehl 
3 TL Backpulver 
50 g gem. Haselnüsse 
100 g gemahlener Mohn 
200 g brauner Rohrzucker 
1 TL abgeriebene Zitronenschale 
150 g flüssige Butter 
150 g Joghurt 3,5 % 
3 Eier 
2 EL Kirschwasser (optional) 
350 g Sauerkirschen bzw. 1 Glas Schattenmorellen 
1 EL brauner Zucker 

Für die Streusel: 
80 g Kekse (etwa Butterkekse, ich hatte 7 Hobbit-Kekse ;-)) 
120 g Dinkelmehl 
90 g weiche Butter 
60 g Zucker 
2 EL Kirschwasser (optional) 
Puderzucker zum Bestäuben 

Mohnkuchen mit Kirschen Zubereitung

Zubereitung:
Backofen auf 180 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen. 
Dinkelmehl, Backpulver, Haselnüsse und Mohn in einer Schüssel mischen. Restliche Zutaten dazugeben und mit dem Handrührgerät verrühren. 
Den Boden einer Springform mit Backpapier auslegen und überstehendes Papier einfach abschneiden. Kekse in einen Gefrierbeutel geben und mit einem Nudelholz fein zerbröseln. Keksbrösel mit Dinkelmehl, Butter, Zucker und Kirschwasser in eine Schüssel geben und mit den Händen zu einer krümeligen Masse verkneten. Schattenmorellen auf ein Sieb geben, abtropfen lassen und mit 1 EL braunem Zucker bestreuen. 
Teig in die vorbereitete Springform füllen, Schattenmorellen darauf verteilen. Streusel mit den Händen über den Schattenmorellen verteilen. 
Mohnkuchen auf der mittleren Schiene im vorgeheizten Backofen ca. 55 Min. backen. Herausnehmen und in der Form auskühlen lassen. Aus der Form lösen und mit Puderzucker bestreut servieren. 

Streusel für Mohnkuchen


Mit den Streuseln für den Mohnkuchen habe ich übrigens eine für mich wie geschaffene Restverwertung entdeckt: Kekse, die schon ein paar Tage angepackt herumliegen, finden so ein würdiges Ende. Klappt sicher im Winter auch prima mit übrig gebliebenen Weihnachtsplätzen. Und wenn ihr mögt könnt ihr natürlich auch eure Lieblingskekse für die Streusel nehmen, ob angepackt oder nicht, und den Streuseln so ein feines „Geschmäckle“ verpassen. Amarettini sind ja ein Klassiker, wer es noch voluptuöser mag, nimmt Schokokekse (dann raspelt doch auch ein bisschen Schokolade mit in den Teig) und so weiter und so fort ... 

Mohnkuchen mit Kirschen und Keksstreuseln


Ich bin übrigens mittlerweile großer Fan davon, Milchprodukte wie Joghurt, Ricotta usw. in den Kuchenteig zu geben. Er wird davon schön locker und bleibt lange saftig. 
Habt ne tolle Woche, bis bald!

Montag, 17. Juni 2013

Italienischer Nudelsalat: Wer ist denn eigentlich Lisa?

Wer kennt sie nicht: Die Nudelsalat-Traumata, verursacht durch Kindergeburtstage, Grillparties und Tage der offenen Tür, an denen durchsichtige Schüsseln voller weichgekochter Röhrchennudeln in Mayonnaise ertränkt und mit Mais, Fleischwurststückchen und Eiern gespickt in Reih und Glied auf den mit Wachstuch abgedeckten Biergarnituren in der Sonne vor sich hinsalmonellten. 
Vielleicht ist das ein Grund, warum ich Nudelsalat bisher nicht gerade auf meiner Favoritenliste hatte, was Salate betrifft (bis auf den feinen Nudelsalat meiner Tante, dazu ein andermal mehr) und selbst zubereitet habe ich tatsächlich noch keinen einzigen. Ist ein Ding, oder? 
Aber dann! Oh mein Gott! Heiliger Bimbam! Hurra! Dann kam der Nudelsalat, der alles veränderte und – das weiß ich jetzt schon – Einzug in die Halle der für mich ruhmreichsten Nudelsalate halten wird. Und das beste: Ich musste ihn gar nicht selbst machen, denn diesmal wurde ich bekocht – mit viel Amore Amore und deswegen schmeckte er natürlich noch mal extra gut. 

Italienischer Nudelsalat mit Rucola, Parmaschinken und getrockneten Tomaten


Hier kommt das Rezept, ausreichend für 4 Personen als Hauptspeise, als Beilage zum Grillen dürfte die Menge für 8 Personen genügen: 
Zutaten: 
250 g Farfalle (oder welche Sorte ihr am liebsten habt) 
125 g Mini-Mozzarella-Kugeln 
2 EL Olivenöl 
Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer 
50 g Pinienkerne 
125 g Rucola 
150 g getrocknete Tomaten in Öl 
120 g Parmaschinken 
1 TL kleine Kapern (wer mag mehr, wer Kapern-Phobiker ist, einfach weglassen) 

Rezept für das Dressing: 
70 ml Olivenöl 
3 EL Balsamico-Essig 
1 Knoblauchzehe, fein gehackt 
2 TL Pesto (selbstgemacht oder aus dem Glas) 
2 TL Senf 
1 EL Honig 
Salz und Pfeffer 

Außerdem: 
Etwa 100 g Parmesankäse, in dünne Scheiben gehobelt oder geschnitten 

Zutaten Italienischer Nudelsalat: Mozzarella und Parmaschinken



Nudeln in Salzwasser bissfest kochen, abgießen und mit kaltem Wasser abschrecken. Anschließend gut abtropfen und vollständig auskühlen lassen. Mini-Mozzarella-Kugeln halbieren und mit 2 EL Olivenöl und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer bis zur weiteren Verwendung in einer kleinen Schüssel marinieren. Die Pinienkerne bei mittlerer Hitze in einer beschichteten Pfanne ohne Fett leicht anbräunen (Attenzione, cari amici, für die, die auch beim Kochen gerne plaudern und nebenbei Sektchen/Weinchen/Bierchen gluckern: Sobald die Pinienkerne ein bisschen Farbe bekommen, geht´s ruckzuck und sie werden schwarz – also nicht zu lange aus den Augen lassen!). Rucola waschen und gut abtropfen lassen bzw. trocken schleudern. Die getrockneten Tomaten in feine Streifen schneiden. Parmaschinken in etwa 1 ½ cm breite Streifen schneiden. Alle Zutaten in eine große Schüssel geben und vorsichtig durchmischen. 

Für das Dressing Olivenöl, Balsamico-Essig, Knoblauch, Pesto, Senf, Honig mit etwas Salz und frisch gemahlenem Pfeffer gut miteinander verrühren. Dressing über den Salat geben, noch mal gut durchmischen (ggf. mit Salz und Pfeffer abschmecken) und mit gehobeltem Parmesan bestreut servieren. 

Zutaten für italienischen Nudelsalat: Pinienkerne


Italienischer Nudelsalat serviert in weiß

Als Sommersalat und Beilage zum Grillen 1a, für Mädelsabende mit viel Geschnatter prädestiniert, in Zweisamkeit mit einer Flasche Wein allerköstlichst (alleine, mit Kohlenhydratjieper im Schneidersitz mit der Schüssel auf den Knien und einem Vorlegelöffel als „Schaufel“ in der Hand exzellent!). Ihr merkt schon, ich bin begeistert. Ach so, ja, wer ist denn jetzt eigentlich Lisa? Das wissen wir selbst leider nicht so genau, denn persönlich kennen tun wir sie nicht, das Rezept für den Nudelsalat basiert jedoch auf dem Italienischen Nudelsalat von Lisa aus dem Kochforum mit der Mütze. Unbekannterweise ein großes Dankeschön! :-)